23.10.2024 19:57 Uhr

Hamann ärgert sich über Kritik an BVB-Trainer Sahin

Dietmar Hamann nahm BVB-Trainer Nuri Sahin in Schutz
Dietmar Hamann nahm BVB-Trainer Nuri Sahin in Schutz

Nachdem Borussia Dortmund eine 2:0-Führung in der Champions League gegen Real Madrid verspielte und mit 2:5 unterging, hagelte es heftige Kritik an Nuri Sahin. TV-Experte Dietmar Hamann nahm den BVB-Trainer nun in Schutz.

"Was mir nach dem 2:5 in Madrid nicht gefällt: Dass jetzt alle um die Ecke kommen und meinen: 'Nuri Sahin hat sich vercoacht'", schrieb Hamann in seiner "Sky"-Kolumne.

Der 51-Jährige betonte weiter: "Vercoacht ist für mich das Unwort des Jahres. Ich kann das nicht mehr hören! Erstens ist das einfach Unsinn und mir zu billig, und zweitens entspricht das nicht immer der Wahrheit, weil Spieler auf dem Platz stehen, die den Plan des Trainers auszuführen zu haben."

Dennoch schickte Hamann auch warnende Worte an Sahin. "Sahin ist ein netter Kerl, aber er muss schauen, dass er die Spieler für sich einnimmt. Und dafür braucht er die Unterstützung des Vereins", so der Ex-Profi, der auch die Dortmunder Vereinsführung in die Pflicht nahm: "Die hat er intern wahrscheinlich, aber die hätte man auch öffentlich zeigen müssen."

Der BVB müsse aufpassen, dass man nicht in einer Situation gerät, "wie sie beim FC Bayern vor ein paar Jahren war: dass die Mannschaft gefühlt untrainierbar wird, weil einzelne Spieler zu viel Macht haben".

Daher sei unabdingbar, dass sich die BVB-Bosse hinter Sahin stellen. 

BVB: Hamann rüffelt Sabitzer

In dem Zusammenhang rüffelte Hamann Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer. Der Österreicher hatte nach dem 3:0 in der Champions League beim FC Brügge öffentlich Positionskritik geäußert und erklärt, dass er lieber als Sechser als auf dem offensiven Halbflügel spielt.

"Damals hat der BVB eine Chance verpasst, die Zügel anzuziehen und dem Spieler unmissverständlich klarzumachen, dass für die Aufstellung einzig und allein der Trainer verantwortlich ist", betonte Hamann.

Der TV-Experte hatte erwartet, dass die BVB-Verantwortlichen öffentlich darstellen, dass Sabitzer zu weit gegangen ist. "Es kann nicht sein, dass ein Profi sich nach fünf Pflichtspielen öffentlich hinstellt und sagt, dass er auf einer anderen Position spielen will. Damit untergräbt er die Autorität des Trainers", urteilte Hamann.