27.10.2024 17:33 Uhr

Schwacher BVB patzt beim FC Augsburg

Der BVB musste sich beim FC Augsburg geschlagen geben
Der BVB musste sich beim FC Augsburg geschlagen geben

Zu Hause eine Macht, auswärts machtlos: Borussia Dortmund hat auch im vierten Bundesliga-Auswärtsspiel der Saison maßlos enttäuscht.

Nuri Sahin stürmte mit dem Abpfiff in die Kabine, seine Spieler standen apathisch auf dem Rasen und ließen Pfiffe der treuen Fans über sich ergehen. Borussia Dortmund bekommt einfach nicht die Kurve - vor allem, weil die Auswärtsschwäche dramatische Formen annimmt.

Nach der 2:5-Klatsche bei Real Madrid wachsen durch das 1:2 (1:1) beim FC Augsburg die Zweifel am unerfahrenen Trainer. Die Tabellenspitze ist schon sieben Punkte entfernt.

Seit mehr als sechs Monaten haben die Dortmunder, die so gerne wieder einmal Meister werden würden, aber stetig genau solche Spiele verlieren, kein Liga-Auswärtsspiel gewonnen. Es sind nicht mehr Anzeichen einer Krise, es ist eine Krise. "Momentan haben wir einen enormen Aufwand, um Tore zu schießen - die Gegner haben aber einen eher einfachen Aufwand", sagte Julian Brandt bei "Sky".

Zu Hause ist der BVB eine Macht, auswärts ist er machtlos. "Wenn wir wüssten, woran es liegt, würden wir es ändern", versicherte Nico Schlotterbeck, "wir punkten einfach auswärts nicht. In Dortmund gewinnen wir ja alles."

12 seiner 13 Punkte hat der BVB im Signal-Iduna-Park geholt, in der Auswärtstabelle sind nur Bochum und Augsburg noch schlechter. Zu Hause ist alles in Ordnung, allerdings waren drei der vier Gegner auch Heidenheim, Bochum und St. Pauli.

Im Gegensatz zur Real-Pleite begann beim BVB Waldemar Anton für den verletzten Niklas Süle. Ansonsten startete die Elf, die bei den Königlichen so vehement begonnen und 2:0 geführt hatte - bevor Sahin mit seinen Wechseln für einen Bruch gesorgt hatte. "Man sollte als Trainer aus seinen Entscheidungen lernen. Sehr wahrscheinlich würde ich nicht noch einmal so wechseln", räumte Sahin vor dem Anpfiff ein.

Dem BVB fehlt die Sicherheit

Sein Team legte forsch los. Nach schönem Zusammenspiel mit Serhou Guirassy vollendete Malen eiskalt. Der BVB hatte in der Folge zunächst mehr Ballbesitz, richtig Sicherheit brachten die Dortmunder aber nicht in ihr Spiel. Im Gegenteil: Der BVB wackelte einige Male. Claude-Maurice nutzte dies aus, als er nahezu unbedrängt durchs Mittelfeld spazieren konnte und aus gut 20 Metern abzog. Vor allem Nationalspieler Nico Schlotterbeck agierte in der Szene zu zaghaft. Der BVB blieb überlegen, zeigte sich aber wenig effizient.

Sahin reagierte zur Pause und brachte Pascal Groß und Emre Can. Der führte sich gleich ganz schlecht ein, als er Claude-Maurice den zweiten Treffer mit einer völlig verunglückten Abwehraktion mustergültig auflegte. Kurz darauf verpasste Phillip Tietz das 3:1 um Zentimeter. Die Borussia wackelte gehörig und bäumte sich erst zum Schluss auf.