Faustdicke Überraschung beim Ballon d'Or?

Am Montagabend wird der begehrte Ballon d'Or vergeben. Für viele Experten gilt Vinicius Junior von Real Madrid als haushoher Favorit. Doch der Brasilianer geht wohl leer aus.
Das zumindest berichten Fabrizio Romano und der Radiosender "RMC" übereinstimmend. Demnach erhält Vinicius Junior die begehrte Auszeichnung nicht.
Daher werde der Angreifer genau wie die gesamte Mannschaft der Königlichen nicht nach Paris reisen und die Veranstaltung boykottieren, heißt es.
Die Organisatoren des Ballon d'Or stritten in einer ersten Reaktion jedoch ab, dass die Preisträger bereits informiert seien.
"Weder Spieler noch Klubs wissen, wer den Ballon d'Or gewonnen hat", lautete es dort. Dennoch strich Real seinen für 15:00 Uhr angesetzten Sonderflug - 50 Personen sollten die Reise nach Paris antreten. Auch die für fünf Stunden angesetzte Sondersendung auf dem hauseigenen TV-Sender wurde kurzfristig abgesetzt.
"Es ist klar, dass beim Ballon d'Or Real Madrid nicht respektiert wird. Und Real Madrid wird nirgendwo hingehen, wo es nicht respektiert wird," heißt es in einem Statement, das der Nachrichtenagentur "AFP" vorliegt: "Wenn die Vergabekriterien, Vinicius nicht als Sieger benennen, sollten dieselben Kriterien (Dani, d. Red) Carvajal als Sieger benennen."
Sollte Vinicius Junior tatsächlich leer ausgehen, gilt Rodri von Manchester City als heißester Anwärter.
Vinicius Junior wurde von vielen Experten bereits als Favorit eingeschätzt. Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti verkündete jüngst einmal mehr, dass er an seinen Schützling als Sieger glaube. Auch Toni Kroos glaubt, dass sein ehemaliger Teamkollege die Trophäe abräumt. "Vini eins, Rodri zwei, Jude drei", sagte der Ex-Nationalspieler in seinem Podcast "Einfach mal Luppen".
Vinicius Junior hatte mit Real Madrid die Champions League gewonnen. Mit vier Toren in den K.o.-Spielen der Königsklasse, darunter auch dem zweiten Tor im Finale gegen Borussia Dortmund (2:0) hatte der Brasilianer entscheidenden Anteil am 15. Triumph der Königlichen.
Rodri war zum besten EM-Spieler gekürt worden und hatte ManCity zur vierten Meisterschaft in Folge führte.
Weitere Kandidaten tragen ebenfalls den Real-Dress: Der Ex-Dortmunder Jude Bellingham, der zum Spieler der Saison in Spanien gewählt worden war, oder der derzeit verletzte Europameister Dani Carvajal.
Deutsche Spieler gehen wohl leer aus
Die deutschen nominierten Spieler dürfen wohl nicht auf den Ballon d'Or hoffen.
Eine vordere Platzierung dürfte sicher Toni Kroos nach dem Ende seiner erfolgreichen Karriere mit sechs Champions-League-Siegen einnehmen. Auch Florian Wirtz von Bayer Leverkusen, Real-Verteidiger Antonio Rüdiger und Ex-BVB-Abwehrchef Mats Hummels gehören zu den 30 Auserwählten. Dass Jamal Musiala nicht berücksichtigt wurde, hat beim FC Bayern für Verstimmungen gesorgt.