Erster Bundesliga-Manager umgarnt Goretzka
Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg hat Leon Goretza in den vergangenen Monaten schon mehrmals geraten, das Kapitel beim FC Bayern zu beenden, um schnellstmöglich wieder sportliche Positivschlagzeilen schreiben zu können. Inzwischen schlägt der 56-Jährige regelrecht Alarm. Unterdessen bekundet Union Berlins Geschäftsführer Horst Heldt öffentlich sein Interesse am Mittelfeldspieler.
Ist ein Wechsel innerhalb der Bundesliga ein Ausweg für Leon Goretzka? In Horst Heldt hat inzwischen ein erster Bundesliga-Manager öffentlich sein Interesse am Mittelfeldspieler des FC Bayern bekundet.
"Dass seine Situation nicht einfach ist, ist bekannt", sagte Heldt in der Sendung "Bild Sport" nach dem 1:0-Sieg der Münchner beim FC St. Pauli. In Hamburg durfte Goretzka erstmals in dieser Saison in der Startelf stehen. Heldt führte aus: "Es hat mich gefreut, dass er gespielt hat und natürlich wird er sich seine Gedanken machen, wie es weiter geht. Jeder Verein kann sich den sehr gut vorstellen, wir können uns den sehr, sehr gut vorstellen."
Einen persönlichen Austausch habe es zuletzt bereits gegeben, so der 54-Jährige mit Bezug auf die Bundesliga-Partie des FC Bayern gegen die Köpenicker Anfang November. Gespräche über einen möglichen Wechsel wurden aber nicht geführt. "Ich habe Leon gefragt, wie es ihm geht", so Heldt: "Der kann jedem helfen."
Situation für Goretzka "ausweglos"?
Geht es nach dem langjährigen Bundesliga-Profi Stefan Effenberg, ist die Situation von Leon Goretzka derweil regelrecht "ausweglos", wie er in seiner Kolumne für "t-online.de" vor dem 10. Spieltag schrieb.
Effenberg nahm etwa Bezug auf die Nicht-Einwechslung im Champions-League-Spiel gegen Benfica (1:0), als Cheftrainer Vincent Kompany sich letztlich doch gegen die Hereinnahme entschied. "Wenn du schon zur Einwechslung bereitstehst und dann doch wieder auf der Bank Platz nehmen musst – das ist schon extrem bitter." Der Belgier habe lieber "die Stabilität halten" wollen, statt mit Goretzka einen offensivstarken Mittelfeldmann einzuwechseln, wie er hinterher begründete.
Effenberg wertete diese Episode einer aus Goretzkas Sicht schon jetzt völlig enttäuschenden Hinrunde als ein "Zeichen, dass seine Entscheidung, bei den Bayern zu bleiben und den Konkurrenzkampf anzunehmen, vielleicht doch nicht die richtige war".
FC Bayern: Effenberg schlägt Goretzka-Alarm
Der 57-fache Nationalspieler, von Bundestrainer Julian Nagelsmann nunmehr seit einem Jahr nicht mehr nominiert, kam am 10. Spieltag zu seinem ersten Startelfeinsatz. "Ein Spieler seines Kalibers muss aber den Anspruch haben, in 40, 45 Spielen eines Jahres gesetzt zu sein. Das ist komplett ernüchternd", stellte Effenberg fest. Ob Goretzka in den nächsten Monaten mehr Spielzeit erwarten kann, bleibt offen. Spätestens nach der Genesung von Aleksandar Pavlovic wird der Konkurrenzkampf wieder extrem groß sein.
"Er muss langsam erkennen, dass er offenbar wirklich kaum eine Chance hat – und sich nun Gedanken machen, ob er nicht schon im Winter den Schritt gehen will, den er im vergangenen Sommer nicht gehen wollte. Er sollte ernsthaft an einen Wechsel denken", fügte der einstige Leitwolf des FC Bayern hinzu. Die Münchner würden Goretzka sicherlich "keine Steine in den Weg legen", zeigte sich Effenberg überzeugt: "Es geht um seine Karriere."
Effenberg hatte Goretzka bereits mehrfach einen Wechsel nahegelegt. Der Vertrag des gebürtigen Bochumers beim FC Bayern ist noch bis 2026 datiert.