15.11.2024 07:20 Uhr

BVB peilt Jugend-Revolution an

Cole Campbell (l.) und Kjell Wätjen zählen zu den größten Talenten des BVB
Cole Campbell (l.) und Kjell Wätjen zählen zu den größten Talenten des BVB

Die enorme Verletztenmisere brachte Borussia Dortmund unlängst stark in Bedrängnis, in Abwesenheit vieler Stars bot sich dem Nachwuchs des BVB allerdings die Chance, sich auf der großen Bühne zu zeigen. Einen wirklichen Lichtblick gab es allerdings nur bedingt - das soll sich bald ändern.

Der 18-jährige Cole Campbell bekam fünfmal die Chance, als Joker das BVB-Spiel zu beleben, der ebenfalls 18-jährige Außenverteidiger Almugera Kabar durfte zweimal mitwirken: Die Leistungen der Talente waren durchaus ansprechend, wenn Coach Nuri Sahin allerdings wieder die volle Kapelle zur Verfügung steht, dürften die Aussichten auf weitere Profi-Einsätze wieder deutlich abnehmen. 

Auffällig zudem: Neben den Genannten waren die Spieler aus der zweiten Reihe, auf die Sahin setzen musste, häufig nicht mehr ganz jung: Yannik Lührs (1 Einsatz), Ayman Anzhil (2 Einsätze) oder Jordi Paulina (1 Einsatz) sind der U19 bereits entwachsen, für die ganz große Weltkarriere kommen die ersten Schritte im Profifußball beinahe etwas spät.

Ohnehin war der Weg des BVB zuletzt selten von echten Eigengewächsen gepflastert, die bei den Schwarzgelben auch den Weg zur Stammkraft meisterten. Ganz anders sieht das zum Beispiel beim FC Barcelona aus, dessen Nachwuchsakademie La Masia schlicht legendär ist und regelmäßig Weltstars produziert.

In Dortmund will man sich nun ausgerechnet dieses glänzende Beispiel als Vorbild nehmen.

BVB muss sich in Geduld üben

"Das ist die Mannschaft, wo wir gerade hinschauen müssen", erhob BVB-Nachwuchschef Thomas Broich den FC Barcelona im Podcast der "Ruhr Nachrichten" zur neuen Referenz. Dass der Weg weit ist, darf die Borussen laut Broich nicht abschrecken: "Wenn wir sagen, es geht eh nicht und wir halten das nicht für möglich, dann müssen wir gar nicht antreten", so Broich weiter.

Statt die Waffen in vorauseilendem Gehör zu strecken, müsse man sich fragen: "Was machen die? Was ist außergewöhnlich? Wie rekrutieren die? Was ist deren Methodik?", fordert Broich und mutmaßt: "Vielleicht ist es manchmal nur der Glaube an die Jungs. Oder der Mut. Oder die Kaderplanung."

Allerdings ist Broich auch klar, dass der BVB vor einem langen Weg steht. "Fünf, zehn, fünfzehn Jahre" müsse man schon einplanen, um etwas Ähnliches auf die Beine zu stellen.