02.12.2024 19:50 Uhr

Diese Ersatzstürmer spielten zuletzt für Bayern

Erfahrung pur bei den letzten Sturm-Backups des FC Bayern
Erfahrung pur bei den letzten Sturm-Backups des FC Bayern

Harry Kane ist verletzt - was nun, FC Bayern? Einen hochwertigen Backup zu verpflichten, hat Sportdirektor Christoph Freund aus finanziellen Gründen kategorisch ausgeschlossen. Beim Blick auf die FCB-Kader der letzten zwölf Jahre fällt auf, dass oftmals erfahrene Mittelstürmer ausgeholfen haben.

Ein Klub wie der FC Bayern braucht einen klassischen Knipser, einen Zielspieler im Strafraum, der die Zuspiele der kreativen Köpfe neben und hinter sich verwerten kann. Das meinen zumindest viele Fans.

In Robert Lewandowski, der von 2014 bis 2022 für den deutschen Rekordmeister auflief und in dieser Zeit unfassbare 344 Treffer erzielte, sowie aktuell Harry Kane verfügt(e) der Verein jahrelang über Weltklasse-Torjäger, die - sofern fit - immer gesetzt waren.

Umso bitterer war es stets, wenn die Nummer eins im Angriff ausfiel. In manchen Spielzeiten verzichteten die Bayern komplett auf einen zweiten Mittelstürmer, in anderen schlüpften Routiniers in die Rolle des Backups. Ein Überblick:

  • Claudio Pizarro (2012-2015)

In seiner bewegten Karriere wechselte der Peruaner immer wieder zwischen seinen beiden großen Lieben Bayern München und Werder Bremen hin und her.

Im Sommer 2012 begann seine zweite Zeit in München, nachdem er den SVW nach 18 Saisontoren ablösefrei verlassen hatte. Pizarro, bereits 33 Jahre alt, kam als Alternative zu Mario Mandzukic und Mario Gomez.

Der Plan ging auf: Pizarro stellte sich voll in den Dienst der Mannschaft, war aber stets da, wenn er gebraucht wurde. In der Triple-Saison 12/13 gelangen ihm 13 Treffer und neun Vorlagen in 28 Pflichtspielen, im Jahr darauf immerhin noch elf Tore. Unvergessen bleibt sein Viererpack bei einem irren 9:2 gegen den HSV.

Pizarro schoss den HSV 2013 im Alleingang ab
Pizarro schoss den HSV 2013 im Alleingang ab

Dass Starcoach Pep Guardiola Pizarro in seiner typischen Art als "top top Spieler" bezeichnete, war kein Zufall: Der Peruaner half dem Katalanen, trotz Sprachbarriere an der Säbener Straße anzukommen.

Als die Spielzeit und die Torausbeute geringer wurden, trennten sich die Wege wieder - und Pizarro heuerte erneut bei Werder an.

  • Sandro Wagner  (2018-2019)

Im Januar 2018 nahm der FC Bayern 13 Millionen Euro in die Hand, um den damaligen Hoffenheimer zurück in seine Heimatstadt zu holen. Wie Pizarro hatte auch Wagner zuvor schon für den Rekordmeister gespielt.

Mit 30 Jahren auf dem Buckel sollte der Nationalspieler seine Erfahrung einbringen und Robert Lewandowski die eine oder andere Verschnaufpause verschaffen.

Und Wagner lieferte: In der Rückserie 17/18 trug er neun Tore und zwei Assists zum Erfolg der Bayern bei, die Meister wurden und in der Champions League erst im Halbfinale unglücklich an Real Madrid scheiterten.

Doch eine weitere Parallele zu Pizarro war, dass auch Wagner nach einem guten Start abbaute und immer seltener auf dem Platz stand. Als im Januar 2019 schließlich ein unmoralisches Angebot aus China hereinflatterte, war er schon wieder weg.

  • Eric-Maxim Choupo-Moting (2020-2024)

Auch der dritte Münchner Sturm-Backup der jüngeren Vergangenheit kam im reifen Fußballer-Alter zum FC Bayern. Anders als Wagner kostete Choupo-Moting jedoch keine Ablöse, der Vertrag des 31-Jährigen bei Paris Saint-Germain war zuvor ausgelaufen.

Dem technisch beschlagenen Angreifer, der im Laufe seiner Karriere trotz seiner 1,91 Meter oft auf der Außenbahn gespielt hatte und erst spät ein reiner Neuner wurde, war seine Rolle bewusst, an Platzhirsch Lewandowski führte kein Weg vorbei.

Trotzdem entschied sich Choupo-Moting für die Bayern, wo er die Erwartungen durchaus zu erfüllen wusste. Der Nationalspieler Kameruns half bei der Integration der französischsprachigen Neuzugänge und war immer wieder für ein Tor gut.

Besonders wichtig wurde er im Übergangsjahr zwischen Lewandowski und Kane, als fatalerweise alles auf die Karte Sadio Mané gesetzt wurde. Choupo-Moting sprang ein, netzte 22/23 in 30 Pflichtspielen 17 Mal.

2024 ging man im Guten auseinander, seither sucht der gebürtige Hamburger einen neuen Arbeitgeber. Fest steht aber: Gelohnt hat sich die Zusammenarbeit für Bayern und Choupo-Moting.