11.12.2024 10:50 Uhr

Der FC Bayern braucht Neuer nicht mehr

Verlängert Manuel Neuer nochmal beim FC Bayern?
Verlängert Manuel Neuer nochmal beim FC Bayern?

Manuel Neuer ist mal wieder verletzt und ohnehin nicht mehr der große Rückhalt beim FC Bayern, ein Nachfolger steht zudem parat. Der deutsche Rekordmeister braucht den legendären Torhüter nicht mehr. Ein Kommentar.

Nein, Daniel Peretz wird Manuel Neuer beim FC Bayern nicht dauerhaft beerben.

Dreimal vertrat er den 38-Jährigen zuletzt im Tor der Münchner, dreimal bewies Peretz mehr oder weniger eindrücklich, dass es für die ganz hohen Ansprüche bei ihm (noch) nicht reicht. Auch die etatmäßige Nummer zwei Sven Ulreich, derzeit aus privaten Gründen nicht im Kader, ist in München ganz sicher kein Thema für die Neuer-Nachfolge.

Dafür, dass es über sein Vertragsende im kommenden Sommer hinaus mit dem Weltmeister-Keeper von 2014 weitergehen soll, gibt es aber auch kaum noch gute Argumente.

Neuers Körper scheint der jahrzehntelangen Belastung im Profi-Fußball inzwischen Tribut zu zollen. Über 1000 Tage fiel er in seiner Laufbahn bereits aus, rechnete "Bild" zuletzt vor. Ein Großteil dieser Fehlzeiten fällt in die letzten Jahre.

2017 brach sich Neuer zum zweiten und dritten Mal seinen Mittelfuß. Ein operativer Eingriff wurde nötig, noch heute spielt er mit einer Titanplatte im Fuß.

FC Bayern: Die Zahlen sprechen gegen Manuel Neuer

Im Frühjahr 2022 musste er sich einer Knie-OP unterziehen, im Winter nach der enttäuschenden WM in Katar folgte der Schien- und Wadenbeinbruch nach dem Sturz bei einer privaten Ski-Tour. Sechs Monate fiel er damals aus.

Neuer kam zwar zunächst überraschend problemlos wieder und behielt seinen Stammplatz sowohl beim FC Bayern als auch in der Nationalmannschaft. Ganz der Alte ist der gebürtige Gelsenkirchener jedoch nicht mehr.

Ja, Neuer hatte auch schon sehr gute Phasen in den knapp anderthalb Jahren nach seinem Comeback. Diese wechseln sich aber auch ab mit Zeiträumen, in denen er nicht mehr der große Rückhalt des FC Bayern ist.

Alle drei Saisonniederlagen der Mannschaft von Trainer Vincent Kompany habe Neuer mit Patzern begünstigt, zählte Chefkritiker Didi Hamann kürzlich auf. Auch die Zahlen sprechen eher gegen Neuer: In der Bundesliga wehrt er in der laufenden Saison nur 57,9 Prozent der Schüsse ab - der zweitschlechteste Wert aller Stammtorhüter.

Zum Vergleich: Der Rankingbeste Peter Gulacsi von RB Leipzig kommt auf 77,8 Prozent. Neuer selbst verzeichnete früher regelmäßig Werte zwischen 75 und 80 Prozent in dieser Statistik.

Der FC Bayern sollte einen Schlussstrich ziehen

Bei Neuer, der derzeit an einem Rippenbruch laboriert und 2024 kein Spiel mehr bestreiten wird, sollte der FC Bayern einen Schlussstrich ziehen und seinen auslaufenden Vertrag nicht verlängern.

Die drohende Dauerdebatte um Neuers Leistungsfähigkeit bliebe den Verantwortlichen erspart, zudem sein Top-Gehalt, das im Falle einer weiteren Zusammenarbeit angeblich weiter bei bis zu 20 Millionen Euro liegen soll, wenn auch etwas leistungsorientiert gestaffelt. Und auch aus Neuers Sicht wäre ein sauberer Schnitt die bessere Alternative.

Sein Nachfolger beim FC Bayern steht schon parat. Es ist nicht Peretz, und auch nicht Ulreich, sondern Alexander Nübel.

Der 28 Jahre alte Nationalkeeper ist noch bis 2026 an den VfB Stuttgart ausgeliehen. Schon im kommenden Sommer könnte ihn der FC Bayern aber zurück an die Säbener Straße beordern - für den Fall, dass es mit Neuer nicht mehr weitergeht.