Baumann: Zeit der großen Torwart-Duelle vorbei

Im gesetzten, manch einer würde gar sagen überreifen Torhüter-Alter hat es Oliver Baumann zum aktiven Nationaltorwart gebracht. Auf die Pauke haut der Hoffenheimer nicht, vielmehr nennt Baumann bescheidene Ziele.
Trotz seines Debüts im Tor der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beim 1:0 in der Nations League gegen Holland sieht sich Baumann noch als unvollendet.
"Lange Zeit stand auf dem Zettel mit den Zielen: 'Ein Spiel für die Nationalmannschaft machen.' Das habe ich jetzt durchgestrichen und 'mehrere Spiele' hingeschrieben", sagte der Routinier dem Magazin "11Freunde".
Und was steht sonst noch auf Baumanns sportlicher Liste an Zielen? Der Hoffenheim-Keeper nennt "eine bestimmte Anzahl an Zu-Null-Spielen" sowie den DFB-Pokal.
"Ich bin so lange dabei, habe keinen Titel gewonnen, und ich glaube, den Pokal zu gewinnen ist am realistischsten", so Baumann. Am nächsten kam Baumann Berlin mit seinem Ex-Klub SC Freiburg in der Saison 2012/13 im Halbfinale, wo gegen den VfB Stuttgart (1:2) im Halbfinale Endstation war.
Baumann hegte "nie einen Groll"
Baumann hat seit seinem Debüt 2009 im Freiburger Tor 474 Bundesliga-Spiele bestritten. Im Torwart-Ranking mit den meisten Spielen belegt er hinter Oliver Kahn (557), Eike Immel (534), Manuel Neuer und Uli Stein (je 512) und Dieter Burdenski (478) den sechsten Platz.
In der Nationalmannschaft kämpft Baumann gegen Alexander Nübel um den Platz im Kasten, bis die etatmäßige Nummer eins, Marc-André ter Stegen, wieder fit ist. Ein Zweikampf, der an frühere Zeiten erinnert, sei das Ganze aber nicht, versicherte Baumann.
"Die Zeiten der großen Duelle, Kahn gegen Lehmann, die sind vorbei", sagte er und betonte: "Die Torhüter in der Nationalmannschaft verstehen sich untereinander wirklich alle sehr gut." Er selbst habe "nie einen Groll empfunden, auf der DFB-Bank zu sitzen".