Joshua Kimmich gesteht Schlaflosigkeit
Wenig Schlaf? Das kennt Joshua Kimmich als Familienvater nur zu gut. Der Mittelfeld-Star des FC Bayern und Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft weiß aber auch, wie es sich anfühlt, überhaupt nicht schlafen zu können. In einem Zeitungsbeitrag spricht er offen über die Gründe.
Joshua Kimmich genießt im Allgemeinen den Ruf eines Musterprofis, der sich die Nächte nicht um die Ohren schlägt. Vielleicht ist es daher nur logisch, dass ein sportliches Ereignis dem Mittelfeld-Star des FC Bayern und des DFB-Teams eine der wenigen schlaflosen Nächte seines Lebens bereitet hat.
"Als Vater von vier kleinen Kindern fehlt Schlaf in jeder Nacht. Gar nicht zu schlafen kommt bei mir so gut wie nie vor. In diesem Sommer aber schon. In der Nacht nach dem Viertelfinale. Gegen Spanien. Dem für mich emotionalsten Länderspiel, das ich bislang bestreiten durfte", schrieb der 29-Jährige in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
Dass die aufopferungsvolle Leistung der deutschen Nationalmannschaft beim 1:2 gegen Spanien nach Verlängerung nicht mit dem Einzug ins Halbfinale der EM im eigenen Land belohnt wurde, steckte Kimmich zufolge allen Beteiligten in den Knochen. Zumal die DFB-Elf beim Stand von 1:1 einen klaren Handelfmeter nicht zugesprochen bekam.
Kimmich zieht Positives aus schlafloser Nacht
"Gut gespielt, alles reingehauen und trotzdem ausgeschieden. Zuhause. Bei der Heim-EM. Damit mussten wir alle erstmal umgehen", blickte Kimmich zurück.
Die Mannschaft habe die Nacht nach dem bitteren Aus damit verbracht, zusammenzusitzen und zu reden, verriet der DFB-Spielführer weiter.
"Manche sogar, bis es hell wurde und die ersten schon wieder zum Frühstück gekommen sind", meinte Kimmich: "Mit einer seltsamen Stimmung zwischen maximal enttäuscht und irgendwie besonders."
Doch so bitter das schlafraubende Erlebnis war: Mittlerweile kann Kimmich laut eigener Aussage auch Positives daraus ziehen. "Diese letzte Nacht, mit der Enttäuschung des Ausscheidens, ohne Schlaf, mit vielen Gesprächen und auch viel Schweigen, hat mir geholfen zu verstehen, dass wir dieses Turnier nicht auf das sportliche Ergebnis reduzieren dürfen", holte der Bayern-Star aus.
Außerdem sei "wieder etwas zusammengewachsen. Zwischen uns als Mannschaft und gefühlt dem ganzen Land. So wie ich es als Kind erlebt habe. So wie es sich richtig anfühlt und so wie es sein sollte. Dieses Gefühl habe ich mitgenommen. Genau deswegen erinnere ich mich mit einem Lächeln zurück an diesen Sommer", schrieb Kimmich weiter.