"Zu offen": Kobel schimpft nach Abwehr-Debakel

Die 2:3-Heimpleite gegen Bayer Leverkusen hat die Krise bei Borussia Dortmund weiter verschärft. BVB-Torhüter Gregor Kobel kritisierte im Anschluss seine fehleranfälligen Vorderleute deutlich.
Schlechter hätte der Start ins Jahr 2025 für Borussia Dortmund kaum laufen können. Ausgerechnet gegen Bayer Leverkusen verschliefen die Schwarzgelben am Freitagabend die Anfangsphase komplett.
Schon nach 8 Minuten hatte der amtierende deutsche Meister im Signal Iduna Park zweimal getroffen, in der 19. Minute musste Torhüter Gregor Kobel das dritte Mal hinter sich greifen. Vorausgegangen waren freundliche Einladungen der umformierten BVB-Abwehr, die für ihre Leistung in der sport.de-Einzelkritik desolate Noten kassierte.
Dass die Werkself aus ihren ersten drei Chancen drei Tore machte, wurmte vor allem den machtlosen Kobel. "Das darf uns so nicht passieren. Wir haben dadurch einen riesigen Nachteil und müssen uns aus einem Loch herausgraben", schimpfte der Keeper nach der Partie.
"Sie sind so schnell vorne, da musst du einfach von Anfang an da sein. Da kannst du keine Millisekunde verlieren, sondern musst komplett auf Spannung und auf Fokus sein. Das hat uns gefehlt und dann geht es schnell", führte der Schlussmann seine Kritik aus.
BVB mit Not-Besetzung in der Abwehr
Teil der Wahrheit an diesem Abend war allerdings auch, dass seine Abwehr in dieser Besetzung noch nie zusammengespielt hat. Aufgrund einer Grippewelle musste BVB-Trainer Nuri Sahin kurzfristig umstellen. Julian Ryerson half als Innenverteidiger aus. Yannik Lührs und Almugera Kabar feierten derweil ihr Startelfdebüt.
Doch auf Ausreden wollte sich Kobel nicht einlassen. "Egal ob Durchwechselung oder nicht: Diese Tore waren zu verhindern, wir sind da zu offen", legte er den Finger in die Wunde.
Vor allem die Gegentore zwei und drei, als Leverkusen-Stürmer Patrik Schick nach Flanken von der Außenbahn nur noch den Fuß hinhalten musste, ärgerten Kobel mächtig.
Nach desolaten 20 Minuten bekam der BVB allerdings die Kurve und drängte Leverkusen mehr und mehr hinten rein. Ab diesem Punkt zeigte der BVB ein "sehr starkes Spiel, aus dem man viel Positives herausziehen kann", befand auch Kobel.
Gegen ein Team wie Leverkusen noch einmal so zurückzukehren, sei nicht selbstverständlich. "Da kann man stolz auf jeden Einzelnen sein, auch auf die, die heute ihr Startelfdebüt gegeben haben", lobte der Führungsspieler.