12.01.2025 08:49 Uhr

"Ein Witz und Wahnsinn": Gladbach geht auf Zwayer los

Bayerns Olise (li.) fällt im Duell mit Gladbachs Ullrich
Bayerns Olise (li.) fällt im Duell mit Gladbachs Ullrich

Borussia Mönchengladbach unterliegt am Samstagabend dem FC Bayern knapp mit 0:1 (0:0). Weil der entscheidende Treffer der Münchner durch einen diskussionswürdigen Elfmeter fällt, sind die Gladbach-Verantwortlichen noch schlechter auf Schiri Felix Zwayer zu sprechen, als sie es ohnehin schon waren.

"Für mich ist das insgesamt zu wenig. Mich ärgert es, weil es auf dem Feld gefühlt 200 packende Zweikämpfe gab mit einer unglaublichen Physis", sagte Gladbach-Coach Gerardo Seoane im Anschluss an die Niederlage seine Fohlenelf gegen den FC Bayern, die ein Elfmeter besiegelte, den Harry Kane in der 68. Minute verwandelte.

Vorangegangen war ein Duell zwischen Borussia-Verteidiger Lukas Ullrich und Bayern-Angreifer Michael Olise. Ullrich hatte Olise im Duell im Sechzehner leicht touchiert, dieser nahm dankend an. "Tim Kleindienst wurde von beiden Bayern-Innenverteidigern extrem bearbeitet und wir haben uns nicht beklagt. Dann bekommt man so einen Elfmeter, der ein Bruchteil von dem ist, was sonst auf dem Platz passiert. Darum ist es ärgerlich", führte Seoane aus.

Viel deutlicher wurde Gladbach-Sportchef Roland Virkus, der wegen seiner lautstarken Proteste während der Partie sogar die Gelbe Karte von Schiedsrichter Felix Zwayer gesehen hatte. "Wenn ich mich über so eine Schiri-Leistung nicht mehr aufregen darf – dann könnt ihr mich hier austauschen", zitiert "Bild" den 58-Jährigen, der sich wie Seoane über Zwayers Linie ärgerte.

Olise am Boden, Kane reklamiert Elfmeter
Olise am Boden, Kane reklamiert Elfmeter

"Ein Witz, jede Kleinigkeit und jede 50-50-Entscheidung pfeift der gegen uns. Und was der dann auch noch erzählt - Wahnsinn!", beschwerte sich Virkus. Schon beim Gang in die Halbzeitpause habe Zwayer "einen Unsinn" geredet: "Wir würden mehr foulen, weil wir weniger Ballbesitz hätten. Ich habe ihn gefragt, wo da bitte die Logik sein soll!"

Gladbach-Boss Virkus: Habe vielleicht "Aversion" gegen Zwayer

Was Virkus zugab: "Ich sage es ganz klar, die Niederlage ist verdient, sie lag nicht am Schiedsrichter." In der Tat hatten die Münchner deutlich mehr vom Spiel und auch die besseren Chancen, nutzten diese aber nicht, so dass der Elfmeter den Rekordmeister retten musste.

"Das war eine Mini-Berührung von Lukas Ullrich gegen Michael Olise, der das einfach dankend annimmt und umfällt. Wenn er das laufen lässt, geht da nie der VAR rein", war sich Virkus sicher. Zwayer müsse sich als Schiri genauso Kritik gefallen lassen, wie es seine eigene Mannschaft tut, wenn sie schlecht spielt.

"Kann sein, dass ich mittlerweile eine Aversion gegen den habe, das meine ich auch gar nicht persönlich. Aber er hat gegen Köln auch schon mal so gegen uns gepfiffen und jetzt wieder einen wirklich rabenschwarzen Tag gehabt", ärgerte sich Virkus.

Borussia-Stürmer Kleindienst pflichtete seinem Sportchef bei. "Wenn das ein Elfmeter ist, gibt es in jedem Spiel 24 Stück. Das ist ein Kontaktsport, wenn ich mich jedes Mal auf den Boden werfe, wenn ich ein Knie spüre, bekomme ich viele Elfmeter", sagte der Nationalspieler. 

Zumal es auf der anderen Seite "eine ähnliche Situation" gegeben habe, dort stand Kleindienst im Mittelpunkt als vermeintlich Gefoulter und bekam den Strafstoß nicht. "Man hätte beide nicht pfeifen können, dann wäre es in Ordnung gewesen", so das Urteil des Angreifers.

Ganz anders sah das naturgemäß die Bayern-Seite. Manuel Neuer erklärte: "Es gibt unten einen Kontakt, da kann sich Gladbach nicht drüber beschweren." Die Spieler würden "immer viel draus machen", das sei aus seiner "Sicht nicht großartig zu diskutieren", so der Keeper.