Effenberg kritisiert zähen Kimmich-Poker

Nachdem es monatelang unklar war, ob Joshua Kimmich seinen Vertrag beim FC Bayern überhaupt verlängert, scheint es nun auf eine Einigung hinauszulaufen. Doch trotz aller Bekundungen gibt es weiterhin keine offizielle Bestätigung, der Poker ist weiter zäh. Ein Umstand, den der Ex-Münchner Stefan Effenberg ganz und gar nicht verstehen kann.
"Es wird zeitnah eine Entscheidung geben. Alle Parteien waren immer im Austausch. Es war immer korrekt und offen", diese Worte von Sportdirektor Christoph Freund vom FC Bayern zum Verlängerungspoker mit Joshua Kimmich vom Wochenende ließen vermuten, dass bald ein Schlussstrich unter die Causa Kimmich gesetzt werden kann.
Denn nicht erst seit Wochen, sondern mittlerweile seit vielen Monaten beschäftigt das Kimmich-Thema den FC Bayern und damit natürlich auch die Fußball-Welt.
Doch warum hakt der Poker weiterhin? Laut dem früheren Bayern-Profi Stefan Effenberg, an der Säbener Straße noch bestens vernetzt, "hängt es an der Laufzeit: drei oder vier Jahre", wie Effe im "Doppelpass" von "Sport1" erklärte und anfügte: "Denn danach ist die Karriere ja beendet."
30 Jahre ist Kimmich mittlerweile alt, in der Tat geht es um den wohl letzten großen Vertrag im europäischen Top-Fußball. Trotzdem: Dass es bei Kimmich so lange dauert und gut drei Monate vor Ablauf seines Vertrages immer noch keine Klarheit gibt, ist für Effenberg unverständlich.
"Ich verstehe es nicht", betonte der 56-Jährige. "Ich hätte es vielleicht mehr verstanden, wenn ein Berater oder eine Agentur dazwischengestanden hätte. Aber das haben wir hier nicht. Es ist nur der Spieler und nur der Verein", verwies der frühere Mittelfeldspieler des FC Bayern darauf, dass Kimmich selbst verhandelt und keinen Agenten hat.
FC Bayern braucht laut Effenberg jetzt Ruhe
Effenberg jedenfalls wirkte genervt, dass es immer noch keine Entscheidung gibt. "Ich habe ein Problem damit. Das ist ja unschön für den Verein, für die Fans", erklärte er
Die offene Causa Kimmich habe "Auswirkungen". "Weil das Thema permanent diskutiert wird, hat man keine Ruhe. Dabei braucht man diese gerade", sagte Effenberg.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl hatte am Wochenende rund um die 2:3-Niederlage gegen den VfL Bochum angedeutet, dass es zwischen dem Verein und Kimmich "noch Dinge zu klären" gibt.