15.03.2025 14:01 Uhr

Strukturelles Problem plagt Kovac und den BVB

Niko Kovac hat mit dem BVB bisher schwer zu kämpfen
Niko Kovac hat mit dem BVB bisher schwer zu kämpfen

Aus Borussia Dortmund wird zurzeit keiner keiner schlau. Nach einer peinlichen Heimpleite in der Bundesliga gegen den FC Augsburg fing sich der BVB auf europäischem Parkett wieder, schaffte mit einem 2:1-Sieg bei OSC Lille den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Aufbruchstimmung ist rund um den BVB vor dem Liga-Duell bei RB Leipzig allerdings ob der Schwankungen nicht zu spüren. Niko Kovac hat ein strukturelles Problem.

Sebastian Kehl hat die "weiße Fahne" in der Bundesliga noch nicht gehisst, wie der Sportdirektor von Borussia Dortmund nach dem Erfolg in Lille betonte. "Wir haben mit den Spielen in Leipzig, gegen Freiburg und Mainz nun die Möglichkeit, direkte Konkurrenten zu bespielen, Punkte zu holen und weiter ranzukommen - das ist das Ziel."

Punkte sind in der Bundesliga auch bitter nötig. Vor dem Samstagabend-Spiel bei RB liegt der BVB in der Tabelle mit 35 Punkten lediglich auf Rang zehn. Der Rückstand auf das internationale Geschäft (Rang sechs, RB Leipzig) beträgt vier, auf Champions-League-Platz vier sogar sieben Punkte.

Ob der BVB diesen Rückstand allerdings noch aufholen kann, ist fraglich - zu inkonstant präsentiert sich die Mannschaft in dieser Saison, ob der Trainer nun Nuri Sahin oder Niko Kovac heißt.

Die "Ruhr Nachrichten" erkennen ein strukturelles Problem im BVB-Kader, mit dem Kovac in der entscheidenden Phase der Saison zu kämpfen habe: "Die erste Elf stellt sich praktisch von selbst auf."

Heißt: Bei Borussia Dortmund ist zu wenig Dampf auf dem Kessel, die Ersatzspieler drängen sich zu wenig auf. Kovac sagte vor dem Leipzig-Spiel zwar, er freue sich, "dass wir jetzt einen Konkurrenzkampf haben, der jeden Einzelnen zu etwas höherem treibt". Bezeichnend an dem Satz ist aber das Wort "jetzt".

BVB: Armutszeugnis für Carney Chukwuemeka

Seit wann herrscht denn nun beim BVB Konkurrenzkampf und zwischen wem? Kovac selbst nannte Maximilian Beier als Beispiel, der in Lille den Siegtreffer erzielte. Trotz dieses Erfolgserlebnisses lässt sich argumentieren, dass Beier vor allem deshalb zum Zug kommt, weil Jamie Gittens - in der Hinrunde noch formstark - schwer nachgelassen hat.

Ein weiteres Beispiel: Julian Brandt. Dass Kovac an dem formschwachen Mittelfeldmann festhält, ist weniger Nibelungentreue. Der Trainer hat schlichtweg kaum Alternative. Giovanni Reyna wusste seine Startelf-Chancen gegen Union und St. Pauli nicht zu nutzen.

Winter-Zugang Carney Chukwuemeka (vom FC Chelsea geliehen) bescheingt Kovac nur Puste für "15,20, 30 Minuten" - ein Armutszeugnis. Mehr als fraglich, ob der BVB die vereinbarte Kaufoptio9n über 35 Millionen Euro im Sommer zieht.

In der BVB-Abwehr ist zurzeit mit Kapitän Emre Can ein Spieler gesetzt, der eigentlich im defensiven Mittelfeld zuhause ist. Die nominellen Innenverteiidger Niklas Süle und Waldemar Anton haben keine Argeumente. Kovac vielsagend. "Wenn die anderen so gut sind, sind dem Trainer schon auch die Hände gebunden."