Hamann rechnet mit "vergifteter Stimmung" beim FC Bayern

Dem FC Bayern gelang es zuletzt, viele Leistungsträger langfristig an den Verein zu binden. Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Jamal Musiala unterschrieben in München nach langem Hin und Her ihre hochdotierten Arbeitsverträge an der Säbener Straße. Ex-Profi Dietmar Hamann ist von dem Vorgehen des Rekordmeisters aber nicht überzeugt.
Alphonso Davies soll nach seiner Vertragsverlängerung rund 15 Millionen Euro pro Jahr bekommen. Joshua Kimmich verdient mit 20 Millionen Euro sogar noch ein mehr beim FC Bayern. Und Jamal Musialas neues Arbeitspapier sieht Medienberichten zufolge ein Salär von etwa 25 Millionen Euro vor. Der DFB-Star gehört damit zu den absoluten Topverdienern an der Isar.
Summen, die sich TV-Experte Dietmar Hamann nur mit einer "Schwäche" in der Vereinsführung erklären kann. "Der Aufsichtsrat und der Sportvorstand sind zu oft unterschiedlicher Meinung", erklärte er bei "Sky90" und legte nach: "Auf dem Rücken dieses Streits haben Musiala, Kimmich und Davies Gehälter bekommen, die astronomisch sind. Sie stehen in keinem Verhältnis zu dem, was die Spieler wert sind."
Insbesondere das neue Musiala-Gehalt versteht der Ex-Nationalspieler nicht, der daher auch Sportvorstand Max Eberl in die Kritik nimmt: "Er ist der drittbestbezahlte Spieler der Welt - hinter Kylian Mbappé und Erling Haaland. Es sind Dinge durchgewunken worden, die man nicht hätte durchwinken dürfen."
Hamann sieht langfristiges Problem für den FC Bayern
Hamann meint daher, dass "über die Position von Eberl am Ende der Saison sicher diskutiert werden" wird. "Die Sache wird nicht einfacher." Zumal der FC Bayern eigentlich sparen, den Etat um rund zehn Prozent auf 300 Millionen Euro reduzieren wollte. Ein Vorhaben, das nun zu scheitern droht.
"Alle Berater sprechen ja untereinander. Die wissen genau, was Davies oder Musiala mit ihren neuen Verträgen verdienen. Wie soll dann das Gehaltsgefüge zurückgefahren werden? Was eher passiert, ist, dass es eine vergiftete Stimmung gibt", hinterfragte Hamann die Entscheidungen der Klub-Führung des deutschen Branchenprimus.
Daher prognostizierte er: "Irgendwann verdient Musiala mit einem alten Vertrag 25 Millionen Euro und die Neuen zehn oder zwölf Millionen. Das wird nicht funktionieren. Sie haben sich in eine Situation manövriert, die sie noch die nächsten Monate und Jahre begleiten wird."