05.05.2025 10:58 Uhr

Experte ätzt gegen Stars des FC Bayern und vom BVB

Sadio Mané (li.) spielte zwischen 2022 und 2023 für den FC Bayern und läuft nun für Al-Nassr auf
Sadio Mané (li.) spielte zwischen 2022 und 2023 für den FC Bayern und läuft nun für Al-Nassr auf

Als stellvertretender Chefredakteur des Nahost-Fachmagazins "Zenith" kennt sich Robert Chatterjee auch bestens mit dem Fußball in Saudi-Arabien aus. Nun hat der Islamwissenschaftler gegen frühere Bundesliga-Stars von BVB und FC Bayern ausgeteilt, die mittlerweile in der Wüste spielen, und gleichzeitig verraten, dass auch Nationalspieler Antonio Rüdiger ein Thema für die Saudi Pro League werden könnte.

Der "kicker" hat sich den Nahost-Experten Robert Chatterjee zum Interview geladen und dabei auch über den Fußball in der ersten saudischen Liga, der Saudi Pro League, gesprochen. Laut dem stellvertretenden Chefredakteur des Fachmagazins "Zenith" hat die Wüstenliga gleich mehrere Probleme.

"Die größte Schwachstelle ist, dass sie keinen Plan hat, wie sie gerade im Vergleich mit den etablierten Ligen um Aufmerksamkeit konkurrieren möchte", sagte Chatterjee dem Fußball-Fachblatt. Die WM ins Land zu holen, sei erreicht worden - diese findet 2034 in Saudi-Arabien statt -, außerhalb des großen Turnieres interessiere sich aber keiner für den saudischen Fußball.

Das Problem: Viele der großen und alternden Stars, die den Sprung in die Wüste wagten, fehlt die Motivation. "Die Legionäre, die wirklich gute Leistungen bringen, haben eher unbekannte Namen", erklärte der Experte.

"Das sind Weltenbummler, zum Beispiel aus Südamerika, aus Kamerun, Georgien oder der Elfenbeinküste, viele mit doppelten Staatsbürgerschaften. Spieler, die in Belgien oder Spanien gut ausgebildet wurden, dann aber den Sprung nicht geschafft haben", sagte er.

Gleichzeitig teilte Chatterjee gegen ehemalige Welt-Stars aus. "Am meisten fallen Spieler ab, die vor ein paar Jahren noch auf Champions-League-Niveau gespielt haben", betonte er und zählte auf: "Leute wie Riyad Mahrez, Fabinho, der Ex-Hoffenheimer Roberto Firmino, der ehemalige Münchner Sadio Mané oder der frühere Dortmunder Pierre-Emerick Aubameyang, die dann dieses Level nicht mehr halten können und auch nicht mehr wirklich die Motivation haben, etwas zur Entwicklung im Land beizutragen, sondern nur das Geld mitnehmen."

Firmino war im Sommer 2023 vom FC Liverpool zu Al-Ahli gewechselt, soll dort bis zu 100 Millionen Euro im Jahr kassieren, Mané schloss sich nach einem Jahr beim FC Bayern im August 2023 Al-Nassr an und wurde Teamkollege von Cristiano Ronaldo. In der Mannschaft von CR7 soll Mané etwa 40 Millionen Euro jährlich einstreichen. 

Aubameyang, der zwischen 2013 und Anfang 2018 für den BVB stürmte, zog (nach zahlreichen weiteren Stationen) Mitte 2024 zu Al-Quadsiah weiter. Das kolportierte Jahres-Salär des mittlerweile 35-Jährigen dort: 20 Millionen Euro.

Antonio Rüdiger vor Wechsel von Real Madrid in die Wüste?

Einer, der bald dazukommen könnte, ist laut Chatterjee Antonio Rüdiger. Der Nahost-Experte nannte den deutschen Nationalspielers, als der "kicker" auf die große Anzahl muslimische Top-Stars wie Karim Benzema oder N'Golo Kanté zu sprechen kam.

"Im Moment kursiert der Name Antonio Rüdiger, er würde aus saudischer Sicht total gut reinpassen. Auch jemand wie Ilkay Gündogan passt durchaus in dieses Profil", sagte der 41-Jährige über den Profi von Manchester City, dessen Vertrag im Sommer 2026 genauso ausläuft wie der von Rüdiger bei Real Madrid.

Die große Wunschlösung bleibt aber Mohamed Salah. Der saudische Staatsfonds PIF, der vier Erstligisten unterstützt, will den Liverpool-Star, der allerdings kürzlich erst bei den Reds verlängerte, unbedingt in die Wüste locken.

"Man verspricht sich einen ähnlichen Effekt wie den, den man sich ja auch von Karim Benzema erhofft hat. Also einen muslimischen Spieler mit Zugwirkung, der in der Region auch sehr populär ist und der auch ausstrahlt: 'Ich bin gerne hier und ich möchte nicht nur die Kohle abkassieren', erklärte der Experte.