27.05.2025 13:06 Uhr

Flügel-Casting beim FC Bayern: Vier Gerüchte im Check

Welcher Flügelspieler passt am besten zum FC Bayern?
Welcher Flügelspieler passt am besten zum FC Bayern?

Florian Wirtz wechselt nicht zum FC Bayern, auf dem Offensivflügel könnte der deutsche Rekordmeister aber nachlegen. sport.de hat die heißesten Kandidaten unter die Lupe genommen - und dabei einige Hürden ausgemacht.

"Ich bin der Meinung, dass der FC Bayern auf dieser Position frischen Wind braucht", urteilte DFB-Ikone Lothar Matthäus jüngst in seiner Kolumne beim TV-Sender "Sky" und spielte konkret auf den linken Offensiv-Flügel des deutschen Branchen-Primus an. 

Einen Spieler, der das Angriffsspiel der Münchner von Linksaußen im wahrsten Sinne des Wortes beflügeln könnte, schüttelt der Rekordnationalspieler ebenfalls aus dem Ärmel: Rafael Leao von AC Mailand. Neben dem Portugiesen wurden zuletzt allerdings auch Eberechi Eze von Crystal Palace, Kaoru Mitoma von Brighton & Hove Albion und Cody Gakpo vom FC Liverpool gehandelt. Für alle gibt es Argumente.

  • Kaoru Mitoma: Überflieger mit nettem Nebeneffekt

Der 28-jährige Kaoru Mitoma wechselte erst 2021 aus Japan in den europäischen Fußball, in welchem der Japaner allerdings kaum Anlaufzeit benötigte. Seit dem Ende einer Leihe zum belgischen Klub Union St. Gilloise im Sommer 2022 zählt Mitoma bei Brighton & Hove Albion zu den Leistungsträgern, was 24 Tore und 20 Assists in 108 Partien eindrucksvoll belegen.

"Sky" zufolge soll sich die Bayern-Führung sogar schon mit Vertreten des Flügelstürmers getroffen haben. Die Erkenntnis: Ein Deal würde wohl rund 50 Millionen Euro kosten, der Nationalspieler soll durchaus offen dafür sein, an die Säbener Straße zu wechseln. 

Ein Transfer könnte zudem einen netten Nebeneffekt haben: Mitoma ist in Japan derzeit einer der absoluten Topstars, würde mit seinem Wechsel nach München wohl zum teuersten Spieler der japanischen Fußball-Geschichte aufsteigen und würde den Bayern wohl einen echten Schub bei der Vermarktung im Land der aufgehenden Sonne verpassen.

Nachteil: Im Rahmen der asiatischen WM-Quali müsste Mitoma regelmäßig kräftezehrende Reisen antreten, durch den Asien-Cup würde er vermutlich regelmäßig Partien der Bayern im Frühjahr verpassen.

  • Rafael Leo: Eine "gute Lösung" - oder mehr?

Rafael Leao ist der einzige vermeintliche Flügelflitzer-Flirt der Bayern, der sein Geld aktuell nicht in der englischen Premier League verdient. Der Portugiese, der vor seinem Durchbruch angeblich schon unmittelbar vor einem Wechsel, spielt schon seit 2019 für die AC Mailand, für die der 25-Jährige 70 Tore und 62 Assists in 260 Einsätzen verbuchen konnte.

Werte, die den Nationalspieler für Lothar Matthäus zu "einer guten Lösung" für die Münchner machen. Vor allem, da Leao (Vertrag bis 2028) auch als Mittelstürmer agieren und somit den im Kader fehlenden Backup für Harry Kane geben kann.

Spielerisch zeichnet sich Leao durch ein gutes Spiel im Eins-gegen-Eins sowie starke Zweikampfführung aus. Erfahrungen in der Champions League kann der Rechtsfuß ebenfalls ausreichend vorweisen. Kein Wunder, dass die Bemühungen der Bayern um Leao laut "Sky" "intensiv" ausfallen sollen. 

Im Weg könnte allerdings eine vermeintliche Ablöseforderung Milans stehen, die mutmaßlich rund 70 Millionen Euro betragen dürfte.

Außerdem flirtete der Offensivstar in der Vergangenheit öffentlich mit dem FC Barcelona, der ebenfalls Interesse zeigen soll. 

  • Cody Gakpo: Löst Wirtz einen Schmetterlings-Effekt aus?

Angetrieben von Sportvorstand Max Eberl, der ein großer Fan des 26-Jährigen sein soll, soll der FC Bayern "Sky" zufolge einen Kauf von Cody Gakpo vom FC Liverpool (Vertrag bis 2028) ins Auge gefasst haben. 

Durchaus etwas überraschend sollen die Reds für den Niederländer dem TV-Sender zufolge "nur" rund 50 Millionen Euro aufrufen. Ein solider Preis für den Nationalspieler (38 Partien/15 Tore für Oranje), der im Liverpool-Dress in 2024/25 auf 18 Tore und sieben Vorlagen in 49 Partien kam. Noch überraschender heißt es zudem, dass man an der Anfield Road einen Abschied nicht ausschließen soll.

Nicht der einzige Pluspunkt, den der Mann aus Eindhoven sammelt: Gakpo hat ebenfalls bereits bewiesen, dass er im Sturmzentrum glänzen kann. Bondscoach Ronald Koeman bezeichnete ihn im Sommer 2024 als "wichtigsten Spieler" der Elftal. 

Dass ein Transfer zum FC Bayern dennoch möglich sein könnte, dürfte ausgerechnet mit Florian Wirtz zusammenhängen. Der Deutsche steht angeblich vor einem Engagement beim englischen Meister, der einen Teil der enormen Ablöse wohl generieren könnte, indem er einen seiner Stars verkauft - der Schmetterlings-Effekt lässt grüßen. 

Sollte Liverpool einem Deal tatsächlich zustimmen, könnte der physisch starke Gakpo die ideale Lösung sein.

  • Eberechi Eze: Die Hoffnung auf das Revival der Crystal-Palace-Connection

Dass sich Eberechi Eze auf dem Radar des FC Bayern befinden soll, geistert seit Tagen durch die Medien, zuletzt befeuerten die englischen Zeitungen "Daily Mail" und "Mirror" die Gerüchte um den englischen Nationalspieler und die Münchner. 

Demnach soll im Sommer eine Ausstiegsklausel Gültigkeit erlangen, die einen vorzeitigen Ausstieg aus dem bis Ende Juni 2027 datierten Vertrag des gebürtigen Londoners ermöglichen soll. Hakan an der Sache: Inklusive möglicher Bonuszahlungen sollen satte 70 Millionen Euro fällig werden - eine enorme Summe.

Befeuert werden die Spekulationen hingegen vom Umstand, dass Eze zwischen 2021 und 2024 in 60 Spielen bei Palace Seite an Seite mit Michael Olise zauberte. Letzterer wechselte im Sommer für mehr als 50 Millionen Euro 2024 an die Isar, wo er auf Anhieb zu den prägenden Gesichtern beim Gewinn der deutschen Meisterschaft (12 Tore/18 Vorlagen) zählte.

Wenn Eze und Olise gemeinsam auf dem Rasen standen, erzielten beide insgesamt acht Tore. Ein Wert, den ebenfalls beide nur im Zusammenspiel mit einem anderen Spieler (Kane bei Olise/Mateta bei Eze) toppen.

Allerdings ist der linke Flügel nur eine Ausweichposition für Eze, der eigentlich im offensiven Mittelfeld zu Hause ist und damit eher eine echte Wirtz-Alternative wäre. Als Zehner ist in München allerdings Jamal Musiala unbestritten gesetzt, für Wirtz hätte man sich taktisch wohl verbogen, ob man dies für Eze auch tun würde, darf infrage gestellt werden.