Italien tobt wegen Doppel-Rot nach Aus gegen deutsche U21

Nach einem wahrlich dramatischen Spiel zieht Deutschland ins Halbfinale der U21-EM ein. 3:2 stand es nach Verlängerung gegen Italien - der entscheidende Treffer fiel in den Schlussminuten. Dass die deutsche Elf sich am Ende durchsetzte, lag auch an der doppelten Überzahl. Mit den Platzverweisen ist die italienische Seite aber gar nicht einverstanden.
"Meiner Meinung nach hat der Schiedsrichter das Spiel ruiniert", tobte Italiens U21-Coach Carmine Nunziata nach dem Abpfiff. Zuvor schied seine Mannschaft denkbar knapp gegen Deutschland aus, nachdem sie sich in doppelter Unterzahl mit einem Last-Minute-Treffer noch in die Verlängerung gerettet hatte.
Zum ersten Platzverweis kam es in der 80. Minute - da stand es noch 1:1 zwischen Deutschland und Italien. Wilfried Gnonto grätschte Max Rosenfelder klar um. Obwohl der Italiener noch versuchte zurückzuziehen, war es ein klares Foul und dementsprechend die Gelbe Karte.
Da das italienische Talent gut 20 Minuten vorher schon Gelb gesehen hatte, musste es jetzt mit Gelb-Rot das Feld verlassen. Gnonto verschwand mit gesenktem Haupt und unter Tränen in den Katakomben.
Nachdem Nelson Weiper in der 87. Minute den vermeintlichen Siegtreffer für die deutsche U21 erzielt hatte, flog noch vor Abpfiff der zweite Italiener vom Platz.
Mattia Zanotti sah glatt Rot wegen Schiedsrichterbeleidigung. Vorher verwarnte ihn der litauische Schiedsrichter Manfredas Lukjancukas wegen Ballsperrens nach dem Pfiff, was Zanotti völlig auf die Palme brachte.
U21-EM: Italien zeigt klasse Kampf in Unterzahl
Trotz der doppelten Unterzahl retteten sich die Italiener mit einem Last-Minute-Treffer in die Verlängerung und zeigten dort einen aufopferungsvollen Kampf. "Wenn du 9 gegen 11 spielst und das ganze Stadion für dich ist, hast du etwas richtig gemacht", meinte auch Italiens U21-Coach Nunziata.
"Deutschland hat den Ball nicht oft gesehen", lobte er seine Mannschaft weiter: "Wir sind uns bewusst, dass wir es verdient gehabt hätten, weiterzukommen. Wenn der Schiedsrichter nicht gewesen wäre..."
Wenig überraschend sah man auch in der italienischen Presse die Leistung von Lukjancukas kritisch - wobei sich der Unmut in der "Gazzetta dello Sport" auf den zweiten Platzverweis beschränkte.