Bundesliga 2008/2009 » 30. Spieltag » Liveticker: VfL Wolfsburg - 1899 Hoffenheim 4:0

Wölfe wollen zurück in die Meister-Spur

Die große Überraschung des letzten Bundesliga-Spieltags war eine auf Kosten des Tabellenführers. Nach einer Rekord-Serie von 10 Siegen in zehn aufeinanderfolgenden Spielen verlor die Truppe ausgerechnet beim Abstiegskandidaten Energie Cottbus mit 0:2. Dabei schien noch am späten Samstagnachmittag die Frühjahrssonne über der Autostadt mit der neugewonnenen Fußballbegeisterung. Schalke und Dortmund hatten mit ihren Siegen gegen die Wolfsburg-Verfolger Bayern München und Hamburger SV den Weg frei gemacht. Mit einem Sieg in der Lausitz hätte das Team von Felix Magath den Vorsprung auf die Verfolger auf fünf Punkte ausbauen können. Das Spiel ging verloren und mittlerweile verdunkeln weitere Wolken den Wolfsburger Meisterhimmel.

Magath nach Schalke?

Seit dem späten Mittwoch nachmittag drängen die Gerüchte um die angebliche Einigung von Erfolgstrainer Felix Magath mit den Schalker Verantwortlichen auf einen Vertrag ab der kommenden Saison bei den Königsblauen die Meisterschaftsträume in den Hintergrund. Zeitungsmeldungen zufolge hätten sich Wolfsburgs Klubführung und Felix Magath nicht auf eine Verlängerung des Vertrages, der noch bis 2010 läuft, einigen können. Die Finanzen sollen den Ausschlag gegeben haben. Magath forderte demnach eine deutliche Anhebung seines Salärs, die ihm Wolfsburgs Bosse nicht gewähren wollten. Für den VfL ist der Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Gerüchte denkbar ungünstig. Felix Magath wollte sich zum Sachverhalt nicht äußern. Gegenüber dem Fußball-Magazin kicker äußerte sich der Coach in einem kurzen Statement folgendermaßen: "Ich frage mich, wer ein Interesse hat, so etwas zum jetzigen Zeitpunkt in die Welt zu setzen. Damit will man mir bzw. dem Verein schaden. Ich sehe überhaupt nicht ein, mich zu solchen Gerüchten zu äußern." Ein Dementi war von Magath nicht zu vernehmen.

Die Voraussetzungen, um nach dem Rückschlag in Cottbus zurück in die Meister-Spur zu finden, könnten also besser sein. Gegen Hoffenheim will auch der aus Grafite und Edin Dzeko bestehende Parade-Sturm der Wolfsburger nach der kurzen Durststrecke gegen Cottbus wieder zuschlagen. Bis dahin hatte in jedem Spiel der Rückrunde wenigstens einer der beiden Stürmer getroffen. Im Hinspiel trafen beide je einmal. Zu einem Punktgewinn hat es dennoch nicht gereicht - Hoffenheim gewann gegen den VfL durch Tore von Ibisevic, Carlos Eduardo und Obasi mit 3:2.

Personalnotstand in Hoffenheim

Noch nie seit Bestehen der Bundesliga ist ein Herbstmeister derart abgestürzt wie in diesem Jahr die Hoffenheimer. Seit elf Spielen wartet das Überraschungsteam der Vorrunde auf einen Sieg. Der dreifache Punktgewinn zum Rückrundenauftakt gegen Cottbus blieb bislang der einzige in 2009. Gründe für den beispiellosen Absturz des Teams von Ralf Rangnick gibt es einige. Dass nicht die gesamte Saison so reibungslos verlaufen werde wie die Vorrunde, hatte Rangnick schon früh prognostiziert und auf das niedrige Durchschnittsalter seiner Stammelf verwiesen. Der Ausfall von Toptorjäger Vedad Ibisevic hat seine Sturmpartner Chinedu Obasi und Demba Ba in ein tiefes Leistungsloch fallen lassen. Ba wartet seit sieben Spielen auf ein Tor, bei Obasi sind es sogar zehn.

Aktuell muss Ralf Rangnick seine Mannschaft wieder kräftig umbauen. Keeper Daniel Haas und Carlos Eduardo fehlen weiterhin aufgrund ihrer Rot-Sperren. In Wolfburg werden darüber hinaus Selim Teber, der mit einer Entzündung im Unterschenkel stationär im Krankenhaus mit Antibiotika behandelt wird, und Abwehrspieler Per Nillson nicht dabei sein. Der Schwede muss wegen einer Viruserkrankung das Bett hüten. Fraglich ist darüber hinaus der Einsatz von Sead Salihovic. Hüftprobleme behinderten den Mittelfeldakteur in den letzten Tagen.