Bundesliga 2008/2009 » 31. Spieltag » Liveticker: Werder Bremen - Hamburger SV 2:0

Spielfazit:
In der Summe hat sich die Mannschaft von Werder Bremen einfach cleverer angestellt, die Torchancen konsequenter genutzt und somit auch verdient mit 2:0 gegen einen angeschlagenen Hamburger Sportverein gewonnen. Insbesondere an der Chancenauswertung haperte es bei den Gästen, zudem hatten die Bremer einfach mehr Struktur im Spiel. Somit gehen die "Wochen der Wahrheit" zwischen den beiden Erzrivalen zu Ende: Die Truppe von Thomas Schaaf ist der eindeutige Sieger, steht in den Endspielen des DFB- und UEFA-Pokals und hat nun sogar noch das - für Werder Bremen - relativ bedeutungslose Bundesliga-Duell gewonnen. Der HSV steht mit leeren Händen da und kann einem ein wenig Leid tun. Bis denne!

Gleich ist hier Feierabend ...

Jeder Ballkontakt der Bremer Mannschaft wird hier frenetisch von den eigenen Fans gefeiert. Für die Hamburger ist das natürlich kein schöner Sonntag ...

Die Zeit tickt relativ schnell herunter; ob der HSV hier nochmal einen Fuß auf den Boden bekommt. Knapp zehn Minuten sind es noch ...

Tolle Hereingabe von Harnik, der sich auf dem rechten Flügel durchsetzt und flach auf Pizarro spielt: Rost pariert dessen Schuss sensationell, aber diesen Ball muss der Peruaner eigentlich einnetzen!

Mit einem Doppelwechsel will Jol der Entwicklung dieser Partie entgegenwirken. Unterdessen haben einige Hamburger Idioten ein Feuerchen im Gästeblock entfacht.

Hoppla, Frank Rost irrlichtert durch seinen Strafraum und kämpft alleine gegen die angreifenden Werderaner, wehrt zwei, drei Schüsse ab! Wären die Hausherren da konsequenter zur Sache gegangen, stünde es nun 3:0!

Weiter geht's in Bremen. Werder-Coach Thomas Schaaf unterstreicht den Stellenwert dieser Partie und bringt mit Pizarro seinen Topstürmer für Rosenberg.

Halbzeitfazit:
In einer Recht unterhaltsamen, im Vergleich zu den drei Duellen der letzten Tage aber relativ bedeutungslosen Partie führt Werder Bremen zum Pausentee verdient mit 1:0 gegen den Hamburger Sportverein. Die Spuren der erbitterten Fights und vor allem deren Ausgang sind insbesondere an den Gästen offenkundig nicht spurlos vorbeigegangen. Das ist allzu verständlich aber natürlich auch reichlich deprimierend für alle HSV-Anhänger; vielleicht drehen die Rothosen die Partie ja nach einer gesalzenen Kabinenpredigt von Coach Jol. Bis gleich!

Dann doch Mal wieder eine dicke Torchance für den HSV! Trochowski gibt den Ball an den Elfermeterpunkt zu Guerrero, dessen gefährlichen Schuss Keeper Tim Wiese allerdings mit einer sensationellen Parade klären kann. Der Bremer Torwart spielt als einer der ganz wenigen im Team einer hervorragende Saison!

Nach dem Treffer bekommen die Bremer nun offenbar etwas mehr Lust auf dieses Spiel. Die Truppe von Trainer Schaaf war ungewöhnlicherweise sehr defensiv gestartet ...

Bitterböser Ballverlust von Bremens Martin Harnik im Mittelfeld, den die Hamburger allerdings nicht verwerten können. Harnik ist auch so ein Fall, über den die Bremer Vereinsführung in der Sommerpause dringend einmal nachdenken sollte.

Auch auf der Gegenseite gibt es eine Torchance, nachdem sich eine verunglückte Flanke von Özil gefährlich knapp neben dem Hamburger Kasten absenkt. Da hätte Torwart Frank Rost nichts mehr dran gemacht, so gibt es Abstoß.

Weiterhin keine spannenden Torszenen am Osterdeich. Die Bremer Fans feiern die letzten Ergebnisse gegen den Erzrivalen natürlich trotzdem eine sonntägliche Party, sollten in Anbetracht zweier Finaleinzüge aber von Schmähgesängen absehen. Das ist unnötig ...

Dann ist Bremens Markus Rosenberg, der einer fürwahr grauenvolle Saison spielt, auf und davon, zieht ab, trifft aus spitzem Winkel aber bloß den Außenpfosten! Der Schwede belegt einmal mehr den schönen Fußball-Aphorismus des Andreas Brehme: "Haste Scheiße am Fuß haste Scheiße am Fuß."

Auch HSV-Coach Martin "Shrek" Jol rotiert kräftig: Tavarez, Guerrero, Boateng und Aogo ersetzen Alex Silva, Olic, Demel und Trochowski.

Referee Florian Meyer gibt die Partie im vollbesetzten Weserstadion frei - auf geht's!

Keine Zeit zum Ausruhen: Nordderby Nummer 5!

Nur zwei Tage nach dem kräftezehrenden Spiel im UEFA-Cup, in dem die Bremer am das bessere Ende für sich hatten, stehen sich beide Mannschaften erneut gegenüber. Zum fünften Mal in dieser Saison. Los gings mit dem Hinspiel der Bundesliga, in welchem die Hamburger durch einen Sonntagsschuss von Ivica Olic mit 2:1 erfolgreich waren. Danach traf man sich im Halbfinale des DFB-Pokals zu Derby Nummer 2. Wieder war es ein packendes und spannendes Spiel. Diesmal hatte Bremen mit 3:1 n.E die Nase vorn. Der HSV ließ sich davon aber nicht beirren und siegte im UEFA-Cup-Hinspiel, dem Derby Nummer 3, mit 1:0. Davon zeigten sich wiederum die Bremer nicht beeindruckt und erkämpften sich im Rückspiel, dem Derby Nummer 4, einen 3:2 Sieg. Im direkten Duell steht es also 2:2, was den Hamburgern ziemlich egal sein dürfte, wenn sie nur eins dieser beiden wichtigen Spiele im DFB-Pokal und im UEFA-Pokal Rückspiel gewonnen hätten.

Jubel, Trubel, Heiterkeit an der Weser

Der Jubel war groß, als der belgische Schiedsrichter de Bleeckere endlich die Partie gegen den HSV abpfiff. Überglückliche Bremer fielen sich nach dem 3:2 Sieg in die Arme und feierten anschließend mit den Fans. Der Sieg zeigte einmal mehr, warum die Bremer selbst aussichtslosen Situationen, häufig unbeschadet überstehen. Frei nach dem Motto "Einer für Alle und Alle für Einen" kämpfte sich Werder nach dem 1:0 Rückstand zurück ins Spiel und belohnte sich am Ende für eine starke kämpferische Leistung mit dem Einzug ins UEFA-Pokalfinale.
Dabei gab es vor dem Spiel auch wieder einigen Trubel rund um das Bremer Weserstadion. Stein des Anstoßes waren zum einen, die angebliche Schonung in der Bundeliga von Diego und Özil für das UEFA-Pokal-Spiel gegen die Hamburger und zum anderen die erneuten Wechselgerüchte um Diego zu Juventus Turin. Aber mit der sprichwörtlichen Ruhe und Gelassenheit ließ man sich an der Weser auch davon nicht beirren.
Und zum Schluss könnte es auch noch Heiterkeit geben, nämlich dann, wenn sich Thomas Schaaf nach dem nächsten Erfolg gegen den HSV und dem Abschluss einer erfolgreichen Wochen, doch noch zu einer kleinen Feier zur Würdigung seines 10-jährigen Trainer-Engaments bei Werder hinreißen ließe.

Nächster Schock für den HSV: Olic verletzt!

Es sind wahrlich nicht die Wochen des HSV. Als neutraler Beobachter könnte man den Eindruck gewinnen, als hätte sich alles gegen den HSV verschworen. Aus im DFB-Pokal gegen Bremen, Aus im UEFA-Cup gegen Bremen und nun droht auch das Aus in der Meisterschaft. Natürlich gegen Bremen. Es wäre wirklich der Super-Gau für den HSV, der eine erfolgreiche Saison gerne mit einem Titel krönen würde. Aber noch besteht ja Hoffnung. Denn es war ja nicht so, dass die Mannschaft von Martin Jol jedesmal vom Gegner von der Weser an die Wand gespielt wurde. Vielmehr war oftmals der HSV die spielbestimmende Mannschaft, nur verpasste er es immer wieder, den Sack zu zumachen. Ein Spieler, der das könnte, wird heute nicht auflaufen können. Ivica Olic fügt den Hamburgern den nächsten Schlag zu. Bei seinem 2:3 Anschlusstreffer verletzte sich der Kroate am Knie und droht nun mit einem Kreuzbandriss längere Zeit auszufallen. Unterkriegen wollen sich die Spieler des HSV aber auch davon nicht lassen. "Es hört sich vielleicht blöd an, aber wir müssen versuchen, diese Erlebnisse schnell abzuhaken - denn die Saison ist noch nicht vorbei", sagte Keeper Frank Rost nach dem Spiel gegen Bremen im UEFA-Cup. Ein Sieg im heutigen Spiel würde jedenfalls die HSV-Welt wieder etwas freundlicher erstrahlen lassen.