England » Premier League 2014/2015 » 25. Spieltag » Liveticker: Chelsea FC - Everton FC 1:0

Fazit:
Große Erleichterung beim Chelsea FC: Durch einen last-minute-Sieg gegen den Everton FC bewahren die Blues ihren Sieben-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze der Premier League und gehen zudem mit einem positiven Gefühl in das Achtelfinalhinspiel der Königsklasse in Paris! Die Toffees hingegen müssen den Blick weiterhin nach unten richten, denn der Abgrund ist nach diesem Spieltag nur noch fünf Zähler entfernt. Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Hausherren nicht an die spielerisch und tempomäßig überzeugenden ersten 20 Minuten des Abends anknüpfen und rannten gegen das Abwehrbollwerk der Gäste an. Nach 68 Minuten hätten sogar die Toffees in Führung gehen müssen, doch Lukaku scheiterte aus bester Position an Čech. Chelsea brachte nicht mehr die nötige Zielstrebigkeit auf den Rasen, doch ein Geniestreich von Willian sichert am Ende des Tages doch den vierten Ligasieg im Kalenderjahr 2015. Damit rückt Manchester City, das 4:1 bei Stoke City gewonnen hat, nicht näher an die Blues heran. Sowohl Chelsea als auch Everton haben ein freies Wochenende vor sich und können sich dadurch in aller Ruhe auf ihre europäischen Aufgaben vorbereiten. Einen schönen Abend noch!

Der Dreier der Blues gerät nicht mehr in Gefahr. Die Toffees kommen nicht mehr sauber über die Mittellinie. Sie waren nah dran an einem Unentschieden, doch mit dem ersten Gegentreffer nach fast vier Partien werden sie ohne Ausbeute nach Hause fahren.

Vier Minuten werden nachgespielt! Das dürfte sich Chelsea jetzt nicht mehr nehmen lassen. Wie soll Everton noch einmal den Schalter auf totale Offensive umlegen?

Gelb-Rote Karte für Gareth Barry (Everton FC)
Es gibt eine Rudelbildung vor den Bänken, bei der sich der schon verwarnte Barry zu einer leichten Tätlichkeit hinreißen. Für diese Aktion hätte er auch glatt Rot bekommen können!

Hätte Everton heute ein frühes Gegentor, wäre eine echte Klatsche nicht unwahrscheinlich gewesen. Durch das ordentliche Abwehrbollwerk hat man an Selbstvertrauen gewonnen und gerät in der Schlussphase nicht durchgängig in Schwierigkeiten. Es sind die Einzelaktionen der Gastgeber, die für Gefahr sorgen.

Zehn Minuten in der regulären Zeit bleiben den Blues, um den erwarteten Dreier doch noch einzufahren. Den großen Druck können sie aber noch nicht aufbauen. Everton lauert auf Konter und kann die Nachlässigkeiten hin und wieder für ansatzweise gefährliche Situationen nutzen.

Nach den letzten beiden personellen Änderungen dürfte Everton tendenziell noch etwas defensiver spielen. Wenn am Ende tatsächlich ein Punktgewinn geschafft wird, hätte sich die passive Taktik gelohnt. Das ist nicht besonders ansehnlich, hält die Toffees aber wenigstens von ganz unten fern.

Wohl dem, der solche Ausnahmespieler einwechseln kann: Für die Schlussphase bringt Mourinho Cesc Fàbregas und Didier Drogba. Der Spanier hat bereits 15 Tore in dieser Spielzeit vorbereitet; Drogba erzielte bisher drei Ligatreffer.

Howard ist schon wieder im WM-Modus! Diesmal stellt ihm Willian die Aufgabe, der von der linken Strafraumseite mit dem rechten Innenrist die lange Torecke anvisiert. Der hätte wohl genau gepasst, wenn der Rückkehrer nicht abgehoben wäre und die Finger ans Leder bekommen hätte!

Matić zirkelt das Leder fast ins Netz! Der Serbe ist für die Ausführung eines Freißstoßes aus gut 18 Metern zuständig und kann die weiße-dunkelblaue Mauer gefühlvoll überwinden Howard macht den nötigen Zwischenschritt und kann das Spielgerät damit in höchster Not um den rechten Pfosten lenken!

Gelbe Karte für Séamus Coleman (Everton FC)
Wenn Hazard erst einmal den Ball und ein wenig Platz hat, kommen die wenigsten Spieler hinterher. Hier stoppt Coleman den Mann mit der Nummer zehn. Referee Moss, der alles unter Kontrolle hat, trifft erneut die richtige Entscheidung.

Auf der Gegenseite erlebt Lukaku ein Match, welches er größtenteils abseits des Geschehens verfolgen muss. Gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber zeigte der Belgier in Durchgang eins ein paar Abschlüsse, scheiterte aber immer an Čech. Nach dem Seitenwechsel steht er selten im Fokus.

Da Innenverteidiger Jagielka weit mit nach vorne aufgerückt ist, könnten sich für die gegenstoßenden Blues mal ein paar mehr Räume ergeben. Aus vollem Lauf heraus will Willian auf den linken Flügel zu Hazard spielen, doch sein Pass landet im Seitenaus.

Sollten die Toffees tatsächlich diesen Spielstand halten können, wäre es ihr viertes Spiel in Serie ohne Gegentor. Würde es doch vorne ähnlich gut laufen! Dann wäre die Abstiegszone deutlich weiter entfernt und man könnte eher nach oben blicken.

Willkommen zurück im Londoner Stadtteil Fulham! Zwar fügt City zur Pause ebenfalls nur einen Punkt zu seinem Konto hinzu, doch nach dieser Überlegenheit wäre Chelsea sicherlich nicht mit einem Unentschieden zufrieden. Es braucht wieder die Spielfreude der ersten 20 Minuten, um die Gäste in Bedrängnis zu bringen. Dann wäre der Führungstreffer nur eine Frage der Zeit.

Halbzeitfazit:
Chelsea kommt zum Kabinengang nicht über ein torloses Unentschieden gegen Everton hinaus. Die Mannschaft von Trainer José Mourinho hat die klare Kontrolle über das Geschehen und konnte vor allem in den ersten 20 Minuten mit starken Zug zum Tor überzeugen. Gute Möglichkeiten wurden jedoch nicht genutzt. Die Toffees schafften es nur ganz selten an den gegnerischen Strafraum, suchten dann aber schnelle Abschlüsse. Zunächst erlebten die Zuschauer in der Stamford Bridge ein richtig starkes PL-Match, doch mit der Zeit normalisierte sich dieser Eindruck. Den Blues fehlte in der letzten Viertelstunde das Tempo im letzten Drittel. So dürfen die EFC-Anhänger auf einen Punktgewinn beim Tabellenführer hoffen. Bis gleich!

Kurz vor dem Halbzeitpfiff wird die Schlagzahl bei den Blues noch einmal erhöht. Im letzten Felddrittel agiert man momentan aber eher statisch, hat nicht die Bewegung der besten Phasen in diesem Match. Gerade die ballfernen Akteure bewegen sich zu wenig.

Die Toffees bekommen nun ein größeres Stück vom Kontrollkuchen ab und können ein zweites Mal für ein paar längere Phasen den Ball halten. Chelsea zeigt sich nicht besonders stark in der Balleroberung und lässt die Gäste im Mittelfeld gewähren. Nur wenn Everton solche Atempausen immer wieder erzwingt, ist die Hoffnung auf einen Punkt realistisch.

Das Publikum ist trotz des fehlenden Führungstreffers begeistert vom Auftritt der Mourinho-Truppe, sorgt für eine stimmungsvolle Atmosphäre an diesem kühlen Februarabend in der englischen Hauptstadt. Das 1:0 liegt schon seit Minute eins in der Luft, aber noch hat das Netz hinter Tim Howard nicht gezappelt.

Chelsea ist in der ersten halben Stunde der klare Boss auf dem Rasen, kann seine Überlegenheit aber noch nicht auf der Anzeigetafel festhalten. So bleibt bei den Gästefans die wage Hoffnung, dass die Londoner irgendwann die Geduld verlieren. Das dürfte bei ihrer Spielfreude aber noch dauern!

Lukaku hält Čech auf der anderen Seite des Feldes mit einem Distanzschuss warm. Der aus gut 22 Metern und halbrechter Position abgefeuerte Aufsetzer ist zu zentral platziert und keine echte Probe für den erfahrenen Tschechen. Immerhin kann Everton einen weiteren Angriff abschließen.

Gelbe Karte für Gareth Barry (Everton FC)
Der 33-Jährige kann mit dem quirligen Cuadrado nicht mithalten und reißt ihn im Zentrum weit vor dem eigenen Strafraum nieder. Er sieht die zehnte Gelbe Karte in dieser Spielzeit und wird deshalb in den nächsten beiden Ligapartien aussetzen müssen.

Everton muss in der Defensive Schwerstarbeit verrichten und kommt oft einen Schritt zu spät. Die Gastgeber lassen die Kugel klasse laufen und haben auch den nötigen Zug zum Tor. Gleichzeitig nehmen die Entlastungsangriffe, die es zeitweise in der ersten Viertelstunde gab, wieder ab.

Wenige Augenblicke vor der Gelben Karte gegen den Spanier war Rémy mit einem Kopfball an Howard gescheitert. Nun bleibt der Franzose nach einem starken Dribbling von Hazard in den Sechzehner mit folgendem Querpass mit seinem flachen Schuss aus 14 Metern in den gegnerischen Beinen hängen. Chelsea drückt!

Chelsea spielt mit einer hohen Überzeugung, zeigt seine Tabellenposition in jeder Szene. Das sieht alles sehr reif aus, was die Blues präsentieren. Neuzugang Cuadrado fügt sich auf dem rechten Flügel wunderbar ein. In diesem Tempo lässt der erste Treffer für die Hausherren nicht mehr lange auf sich warten.

Im Anschluss an die fällige Ecke probiert Barry sein Glück aus der zweiten Reihe, verpasst den rechten Pfosten deutlich. Das Team von Roberto Martínez hat in der Anfangsphase zwar viel am eigenen Sechzehner zu tun, kann jetzt aber erste offensive Akzente setzen.

Willian zirkelt beinahe in den rechten Winkel! Der Brasilianer wird bei seinem Solo an der linken Sechzehnerkante nur zaghaft angegriffen und probiert deshalb einen Kunstschuss aus etwa 18 Metern. Howard streckt sich, kommt nicht heran und hat letztlich Glück, dass Willian ein paar Zentimeter fehlen.

Glück für Naismith und die anderen Toffees! Der Schotte kommt bei Cuadrados Dribbling im Strafraum kaum hinterher, als ihm das Spielgerät vom Fuße des Kolumbianers an den ausgefahrenen Arm springt. Da geht die Hand schon aktiv zum Ball, so dass ein Strafstoß durchaus angemessen gewesen wäre.

Nach gut 100 Sekunden hat Matić die erste Möglichkeit des Abends! Der Serbe kann sich im zentralen offensiven Mittelfeld durchsetzen und lässt sich trotz eines Kontaktes von Barkley nicht fallen. Aus gut 20 Metern sucht er den Abschluss, der gut einen halben Meter über den Querbalken rauscht.

Blues versus Toffees – Durchgang eins läuft! Der letzte Ligaerfolg des EFC in der Stamford Bridge liegt übrigens mehr als 20 Jahre in der Vergangenheit: Im November 1994 wurden durch einen 1:0-Erfolg letztmals alle drei Zähler aus dem Londoner Stadtteil Fulham enführt.

Bei großartiger Atmosphäre haben die 22 Protagonisten das grüne Parkett betreten. Chelsea agiert natürlich in seinen blauen Heimoutfits; Everton muss auf weiße Trikots und dunkelblaue Hosen ausweichen.

Zuletzt erkämpfte sich das Martínez-Team ein 0:0-Unentschieden im Merseyside-Derby gegen den Liverpool FC. Vom Trainer für die gute Defensivleistung gelobt, wurden die Schwächen in der Angriffsreihe jedoch erneut deutlich. Mit nur 31 Saisontoren hängen die Offensiven um Superstar Romelu Lukaku ziemlich durch. Der belgische WM-Fahrer hat seit Anfang Dezember nur zwei Treffer erzielt und würde seine schlechte Phase am liebsten heute bei seinem alten Arbeitgeber beenden.

Everton befindet sich in der zweiten Saison nach der Ära von David Moyes. Dessen Nachfolger Roberto Martínez hat im letzten Frühjahr mit 72 Punkten und dem Erreichen des fünften Platzes in der Endabrechnung eine wunderbares Ergebnis erzielt, welches die Toffees für die Europa League qualifizierte. Während der Gruppensieg auf internationalem Parkett souverän vor dem VfL Wolfsburg geschafft wurde, schwächelt Everton in der heimischen Staffel seit geraumer Zeit: Von den letzten zwölf Spielen konnten nur zwei gewonnen werden.

Die fünfte Meisterschaft in der Vereinsgeschichte haben die Blues in der eigenen Hand, doch zu sicher sollten sie sich die Mannen von José Mourinho 14 Partien vor dem Saisonende nicht sein. So verspielten sie bereits im Dezember einen Vorsprung von sechs Zählern. Trotz der Breite im Kader kann es durch kurze Negativläufe schnell wieder richtig spannend werden. Am Wochenende in Birmingham konnte Chelsea nicht wirklich überzeugen und gewann die Partie bei Aston Villa vor allem wegen der individuellen Klasse mit 2:1.

Ligarang eins mit sieben Punkten Vorsprung, das CL-Achtelfinale ungeschlagen erreicht und Endspielteilnehmer im League Cup: Abgesehen vom peinlichen Ausscheiden im FA Cup gegen Drittligist Bradford City scheint das zweite Jahr der zweiten Amtszeit von Jose Mourinho bei den Blues gute Perspektiven zu haben. Nach einem titellosen Mai 2014 soll es in in den nächsten Monaten mehr zu feiern geben. Während die Situation in der heimischen Spielklasse komfortabel ist, erwartet Chelsea in der Königsklasse mit Paris St. Germain schon jetzt eine harte Aufgabe.