England » Premier League 2014/2015 » 14. Spieltag » Liveticker: Chelsea FC - Tottenham Hotspur 3:0

Fazit:
Chelsea kehrt nach dem kleinen Dämpfer am Wochenende in Sunderland wieder in die Erfolgsspur zurück und fertigt Tottenham im London-Derby mit 3:0 ab. Das Spiel war eigentlich schon zur Pause so gut wie gelaufen, nachdem Hazard und Drogba die 2:0-Führung für die Blues herausgeschossen hatte. Die Spurs kamen zwar mit frischem Mut und viel Engagement aus der Kabine, konnten den abgeklärten Spitzenreiter aber zu keiner Zeit ernsthaft in Bedrängnis bringen. Stattdessen sorgte der eingewechselte Rémy für den dritten Chelsea-Treffer (73.). Die Schlussphase der Partie verstrich weitgehend ereigninslos, weil die Gastgeber das Ergebnis souverän verwalteten. Insgesamt waren die Blues heute eine Nummer zu groß für den Stadtrivalen.
Die Mannschaft von José Mourinho marschiert damit weiterhin vorneweg in der Premier League. Der Vorsprung auf den Tabellenzweiten Manchester City beträgt unverändert sechs Punkte. Die Spurs hingegen müssen ihren Angriff auf die Europapokalplätze zunächst verschieben und fallen auf Rang zehn zurück. Auch ihr Stamford-Bridge-Fluch bleibt bestehen: Sie bleiben seit Gründung der Premier League ohne Sieg bei Chelsea. Das war's vom englischen Spitzenfußball an diesem Mittwoch. Einen schönen Abend noch!

... Chadli versucht es noch einmal aus der Distanz, aber das ist ein dankbarer Flugball für Thibaut Courtois, der das Kunstleder aus dem Eck boxt. Kurz danach ist Schluss.

Hazard und Willian hebeln die Spurs-Defensive mit einem Doppelpass links am Strafraumeck aus und der Brasilianer kommt aus 14 Metern zum Schuss. Lloris fängt den Ball sicher. Bei allen drei Toren war der Keeper Tottenhams machtlos. Ansonsten kam heute gar nicht allzu viel Gefährliches auf seinen Kasten.

Wieder prallen zwei Spieler in der Luft zusammen, diesmal sind es Ben Davies und Willian. Erneut scheint es den Chelsea-Akteur schlimmer erwischt zu haben. Der Brasilianer wird zunächst draußen von den Physios betreut.

Dusel für Tottenham! Azpilicueta dribbelt sich links an der Grundlinie im Sechzehner gegen Chiricheş durch, Stürmer Kane kommt zur Hilfe und rennt den Spanier unsanft und regelwidrig über den Haufen. Die Pfeife von Schiri Dean bleibt stumm, obwohl das ein recht eindeutiger Elfmeter für Chelsea war.

Der dritte Treffer war ein Weckruf für mehr Angriffslust bei den Blues: Azpilicueta nimmt links am Sechzehner Oscar mit, der sich die Kugel einfach mal ganz steil selbst in den freien Raum vorlegt. Lloris ahnt die Situation voraus und ist vor dem Brasilianer am Ball.

Cesc Fàbregas darf sich schonen und John Mikel noch ein paar Minuten sammeln. Die Devise bei Chelsea heißt natürlich: Ergebnis halten.

Tooor für Chelsea FC, 3:0 durch Loïc Rémy
Die Arrivierten haben nicht mehr den allergrößten Bock, aber der Joker will noch. Rémy nimmt einen weiten Pass aus dem Mittelfeld links im Sechzehner an, setzt sich mit gutem Körpereinsatz gegen Vertonghen durch und vollstreckt dann frei vor dem Kasten eiskalt ins lange Eck. Dieses 3:0 ist natürlich die endgültige Entscheidung am heutigen Abend.

Tottenham hat aktuell mehr vom Spiel, versucht es aber viel zu oft durch die Mitte. Dort wird es spätestens am Strafraum zu eng gegen gut organisierte Blues. Die wollen dieses Ergebnis offenbar mit Standgas über die Runden bringen.

Drogba ackert und rackert - bleibt abgesehen von seinen beiden Scorerpunkten - aber etwas glücklos. Der Ivorer hat nach einem langen Sprint im gegnerischen Strafraum beim Duell mit Federico Fazio die Nase vorn und kommt zum Abschluss. Der ist allerdings kein Problem für Hugo Lloris.

Lamela verhilft dem eingewechselten Chadli mit einem guten Steckpass am Sechzehner fast zu seiner ersten guten Szene. Doch dem Belgier verspringt der Ball, der anschließend in die Arme von Courtois holpert.

Die frischen Kräfte sind im Spiel bei Tottenham. Für Lennon und Mason ist der Arbeitstag nach durchwachsenen Leistungen beendet.

Die Hausherren setzen dem leichten Aufwärtstrend der Spurs wieder ein Mehr an Pressing und Druck auf den ballführenden Spieler entgegen. Schon bekommt Tottenham wieder Probleme und kaum noch die Kugel zum eigenen Mann. Es bleibt dabei: Wenn die Blues wollen, dann können sie aufgrund ihrer eindeutig höheren Klasse auch.

Kane setzt wenige Meter vor Chelseas Strafraum Christian Eriksen ein, aber der Däne scheppert seinen wuchtigen Schuss über die Latte. Das war immerhin Tottenhams beste Torannäherung seit dem 0:1. Eine echte Großchance sieht allerdings anders aus.

Gelbe Karte für Vlad Chiricheş (Tottenham Hotspur)
Der Außenverteidiger unterbindet einen Konter der Gastgeber mit einem Trikotzupfer und sieht die erste Gelbe Karte des Abends.

Weiter geht's an der Stamford Bridge und das ohne Gary Cahill. Der kann nach seinem Zusammenprall mit Vertonghen in der Anfangsphase nun nicht mehr weitermachen. Der junge Zouma ersetzt ihn in der Innenverteidigung.

Halbzeitfazit:
Spitzenreiter Chelsea führt im London-Derby gegen Tottenham zur Pause standesgemäß mit 2:0. Allerdings hatten die Blues zu Beginn der Partie überraschend große Anlaufschwierigkeiten. Mutig eingestellte Gäste starteten schwungvoll und verbuchten in Person von Youngster Harry Kane zwei dicke Tormöglichkeiten. Dann jedoch machten die Gastgeber ernst: Innerhalb von drei Minuten schossen Hazard (19.) und Drogba (22.) die beruhigende Führung für die Mourinho-Elf heraus. Die hatte danach alles im Griff und dominierte die geschockt wirkenden Spurs phasenweise, spielte sich aber keine weiteren richtig guten Chancen heraus. So rettet Tottenham das Ergebnis in die Halbzeit. Ob nach dem Seitenwechsel noch etwas geht für die Nordlondoner, scheint jedoch mehr als fraglich. Zu überlegen und souverän scheint Chelsea.

Die Spurs verdaddeln am eigenen Strafraum den Ball. Die Kugel kommt zu Willian. Der kann aus 14 Metern relativ blank abschließen. Doch der Schuss kommt genau auf Lloris. Da war meh drin für Chelseas Brasilianer, der kurz vor seinem Wechsel an die Stamford Bridge einst fast bei Tottenham gelandet wäre.

Chelsea spielt die letzten Minuten des ersten Durchgangs überlegen herunter. Viel Torgefahr erzeugen die Hausherren zwar derzeit nicht, aber ihre Führung ist ja auch schon recht komfortabel.

Gute Kunde für alle Chelsea-Fans: Verfolger City kommt derzeit in Sunderland nicht über ein 1:1 hinaus. Damit würden die Spurs ihren Vorsprung an der Tabellenspitze auf acht Zähler ausbauen.

... Drogba hat nach Vorlage und Treffer das Selbstbewusstsein, klopft den Ball aber seltsam ungelenk mit dem Innenrist in den Londoner Nachthimmel. Was ein schwacher Freistoß vom Ivorer!

Ryan Mason hat halblinks kurz vorm Strafraum keine Anspielstation und versucht es selbst. Sein Schuss segelt aber völlig ungefährlich in die Arme von Thibaut Courtois. Bei so einem Versuch kann der belgische Top-Torwart nur müde lächeln.

Die Gastgeber haben einen Gang zurückgeschaltet und lassen die Spurs nun kommen. Alle Angriffe bleiben aber an der blauen Mauer hängen. Das Spiel ist insgesamt nicht mehr so interessant wie in der Anfangsphase.

Seit dem 0:1 haben die Gäste gefühlt keinen einzigen wichtigen Zweikampf mehr gewonnen. Sie haben sich von José Mourinhos Starensemble völlig den Schneid abkaufen lassen. Das ist aber auch schon beeindruckend, was Chelsea hier seit etwa zehn Minuten defensiv und phasenweise auch offensiv anbietet.

Tooor für Chelsea FC, 2:0 durch Didier Drogba
Das Tor lag in der Luft. Tottenham-Experte Didier Drogba verbucht nach dem Assist vorhin seinen zweiten Scorerpunkt und erhöht auf 2:0. Das geht allerdings viel zu einfach: Oscar kann nach einem katastrophalen Abschlag von Lloris den Ball aus der offensiven Zentrale nach halbrechts in den Sechzehner spitzeln, wo der Ivorer mutterseelenalleine durchläuft und den Keeper aus sieben Metern mit seinem Hammer überwindet. Bittere Minuten für die Spurs! Dieses Spiel scheint jetzt schon verloren.

Tooor für Chelsea FC, 1:0 durch Eden Hazard
Die Blues erhöhen den Druck, Tottenham schwimmt und jetzt steht's 1:0. Hazard spielt im Sechzehner links den Doppelpass mit Drogba und läuft dann frei auf Lloris zu. Der bleibt lange stehen, macht sich groß und breit, aber hat gegen den wuchtigen Abschluss des Belgiers keine Chance. Der Favorit geht in Führung, was nach der bisherigen Chancenverteilung allerdings eher unverdient ist.

Mason überrascht die Chelsea-Viererkette fast mit einem weiten Steilpass für Lennon zentral am Sechzehner, aber Cahill riecht im letzten Moment den Braten und grätscht in den Passweg. Sonst hätte es wohl die nächste richtig gute Möglichkeit für die Spurs gegeben.

Kane mit Großchance Nummer zwei! Der wegen seines Brummschädels offenbar doch nicht wieder hundertprozentig konzentrierte Cahill verliert in der Vorwärtsbewegung unweit des eigenen Sechzehners den Ball. Der Stürmer der Spurs ist zunächst auf und davon, lässt den nachsetzenden Gegenspieler links am Fünfer dann noch einmal aussteigen und spitzelt die Kugel Zentimeter am langen Eck vorbei.

Tottenham macht einen richtig starken Eindruck. Nach einem harmlosen Angriffsversuch der Blues kontern die Nordlondoner und am Sechzehner kommt Eriksen fast zum Abschluss aus ausichtsreicher Position. In höchster Not ist ein Abwehrbein dazwischen.

Für die beiden harten Hunde kann es wohl weitergehen. Nach kurzem Berappeln am Spielfeldrand kehren Tottenhams Belgier und der Chelsea-Abwehrmann zurück auf den Platz.

... Auch diese Ecke bringt zunächst keine Gefahr, doch dann holt Ivanović unmittelbar rechts am Sechzehner fast an der Grundlinie Kane von den Beinen. Freistoß aus guter Position...

Munterer Beginn: Auf der Gegenseit gibt es sofort die erste Ecke. Lennon holt sich rechts an der Seite heraus...

Die Spielleitung liegt in den Händen von Referee Mike Dean, der die Partie nun frei gibt. Chelsea spielt - natürlich - in blau, die Spurs in weiß-schwarz.

Die Mannschaften sind da und präsentieren sich unter Flutlicht den Zuschauern an der Bridge. Das ist ein stimmungsvoller Rahmen für dieses Derby. Hoffen wir, dass auf dem Platz gleich ebenfalls einiges los ist. In wenigen Minuten rollt der Ball!

Eine Änderung bei den Spurs nach dem 2:1-Erfolg gegen Everton am Sonntag: Lamela verdrängt Soldado, obwohl der Spanier mit dem Siegtreffer gegen die Toffees seine Durststrecke von 627 Minuten ohne Ligator beendete. Eine sicherlich etwas überraschende Umstellung von Pochettino, der sich damit wohl mehr Beweglichkeit in seiner Offensive verspricht.

Welche Spieler die sportlichen Hauptverantwortlichen der beiden Kontrahenten heute ins Rennen schicken, könnt ihr in unserem Spielschema nachlesen.

Die Horror-Historie seines Klubs bei den Blues lässt den argeninischen Coach der Gäste kalt. "Die Vergangenheit hat keine Auswirkungen auf die Gegenwart", sagte Pochettino. "Wir wissen, dass Chelsea bislang das beste Team der Liga ist und eine unfassbare Mannschaft hat. Aber ihre Serie gegen uns ist mir persönlich egal."

Dennoch führt José Mourinhos Truppe die Premier League nach wie vor souverän an. Obwohl der ärgste Verfolger Manchester City dank des deutlichen 3:0-Erfolgs im Spitzenspiel bei Southampton den Rückstand auf die Blues verkürzte, beträgt dieser immer noch satte sechs Punkte.

Tobias Knoop tickert für euch. Viel Spaß!