11.06.2016 15:32 Uhr

Kein EM-Chaos trotz Streik

Das befürchtete große Chaos ist zumindest während der ersten WM-Stunden ausgeblieben
Das befürchtete große Chaos ist zumindest während der ersten WM-Stunden ausgeblieben

Seit Wochen sorgen Streiks für Unruhen in Frankreich. Auch EM-Besucher müssen mit Unannehmlichkeiten rechnen. Das große Chaos zur Eröffnungsfeier ist allerdings ausgeblieben.

Auch in den kommenden Tagen haben französischen Gewerkschaften erneut zum Arbeitskampf aufgerufen.

Ein Überblick:

BAHN: Seit eineinhalb Wochen wird bei der Bahngesellschaft SNCF gestreikt, es geht um eine neue Arbeitszeitregelung für die Mitarbeiter. Die Beteiligung am Streik ist allerdings in den vergangenen Tagen zurückgegangen. 90 Prozent der geplanten TGV-Hochgeschwindigkeitszüge fahren normal, größere Probleme gibt es aber noch bei Regionalzügen und im Pariser Vorortnetz. Die Regierung hat mehrfach ein Ende der Streiks gefordert und will notfalls sogar Lokführer zum Dienst verpflichten, um den Ablauf der EM zu gewährleisten.

AIR FRANCE: Piloten der Fluggesellschaft streiken seit Samstag - voraussichtlich vier Tage lang. Zum Auftakt wurden 17 Prozent der Verbindungen gestrichen, auch am Sonntag sollen etwa 80 Prozent der geplanten Flüge stattfinden. Am stärksten sind die Mittelstreckenflüge von und nach Paris betroffen. Die Pilotengewerkschaften fürchten, dass die französische Sparte innerhalb des Konzerns Air France-KLM an Gewicht verliert und wehren sich zudem gegen Sparmaßnahmen.

MÜLLABFUHR: Nachdem sich infolge von Streiks und Blockaden in etwa der Hälfte der Pariser Stadtbezirke tagelang Müll stapelte, griff die Stadt durch. Am Freitag schickte sie zusätzliche Fahrzeuge in den Einsatz, um die teilweise bereits stinkenden Müllberge abzuräumen. Nach französischen Medienberichten gelang dies aber noch nicht komplett.

UND SONST: Die zeitweise angespannte Versorgungslage an vielen Tankstellen hat sich dagegen schon seit einiger Zeit entspannt, auch wenn in manchen Raffinerien noch gestreikt wird. Für Dienstag haben Gewerkschaften allerdings einen neuen nationalen Aktionstag gegen die umstrittene Arbeitsmarktreform der Regierung angekündigt, mit einer zentralen Kundgebung in Paris.