03.02.2017 11:12 Uhr

Çalhanoğlu-Sperre: Bayer fühlt sich "beraubt"

Hakan Çalhanoğlu wurde für vier Monate gesperrt
Hakan Çalhanoğlu wurde für vier Monate gesperrt

Bayer Leverkusen hat keinerlei Verständnis für das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes CAS im Fall Hakan Çalhanoğlu und sieht sich um die Chance einer Reaktion gebracht.

"Man hat uns der Möglichkeit beraubt, noch einmal auf dem Transfermarkt tätig zu werden. Ich habe gehört, das CAS-Urteil steht schon einige Tage, es ist uns aber erst am Donnerstag zugestellt worden", sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade am Freitag. 

Der CAS hatte am Donnerstag die viermonatige Sperre gegen Çalhanoğlu wegen Vertragsbruchs bestätigt. Der 22-jährige Mittelfeldspieler hatte 2012 seinen Vertrag beim Karlsruher SC verlängert, obwohl er zuvor eine Vereinbarung mit dem türkischen Klub Trabzonspor unterschrieben hatte.

"Mir fehlt das logische Verhältnis, ich sehe eine klare Unverhältnismäßigkeit der Mittel", erklärte Schade. "Wir waren nicht involviert, wir wussten von diesen Dingen überhaupt nichts. Aber wir baden jetzt die Sache von damals aus. Wir als völlig Unbeteiligte tragen den schwerwiegenden Teil der Strafe."

Doppelter Nachteil für Leverkusen

Schade sieht die Leverkusener doppelt im Nachteil. "Es ist unbestritten, dass man uns sportlich extrem schwächt. Aber man schwächt uns auch wirtschaftlich", betonte er. "Der Marktwert eines Spielers steigt nicht, wenn dieser vier Monate lang nur auf der Tribüne sitzt. Und besonders befremdlich ist der Zeitpunkt des Urteils."

Çalhanoğlu, ehemals vom Hamburger SV im Streit geschieden, wird am Abend bei seinem Ex-Klub nicht im Stadion sein. "Er ist nach Leverkusen zurückgereist", informierte Schade: "Der CAS hat den Hamburgern auch ihr Feindbild genommen."

KSC weist Schuld von sich

Unterdessen ist sich der Karlsruher SC keiner Schuld bewusst. Diese Ansicht erneuerte Präsident Ingo Wellenreuther. "Es gibt keine Schuld des Vereins. Wir haben den Vorgang damals nicht gekannt, deshalb waren alle Verträge regulär und rechtens", erklärte der 57-Jährige.

Über die 2011 unterzeichnete Vereinbarung habe Çalhanoğlu den KSC "damals nicht informiert", betonte der Präsident: "Wir haben damit also überhaupt nichts zu tun."