19.03.2019 16:04 Uhr

Fanprojekte: Klubbosse würdigen "sensationelle" Arbeit

Frank Wettstein würdigte Fanprojekte
Frank Wettstein würdigte Fanprojekte

Präsident Oke Göttlich vom Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli und Vorstand Frank Wettstein vom Konkurrenten Hamburger SV haben den Einsatz der Fanprojekte in ganz Deutschland gewürdigt.

Göttlich sprach anlässlich der 26. Jahrestagung der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) im Millerntorstadion von einer "sensationellen Arbeit" der rund 200 Mitarbeiter in der gesamten Bundesrepublik. Die BAG feiert in Hamburg auch ihr 30-jähriges Bestehen.

Das Wichtigste sei, den Versuch zu unternehmen, "zu verstehen, was jungen Menschen so viel Spaß daran macht, die Jugendsubkultur als Fußballfan zu leben", sagte Göttlich: "Und wie man an diese Menschen auch herankommt." Die Diskussionen bis zum Donnerstag werden unter dem Motto "Segel setzen - Auf zu neuen Ufern?" geführt.

"Wir haben sicherlich im Derby die eine oder andere Situation erlebt, in der wir uns hinterfragen wollen", fügte Göttlich an. Es gelte in Diskussion zu ermitteln, "wie wir hier Fankultur, Jugendkultur, Subkultur weiterhin leben und in der Co-Existenz mit unseren Leitlinien vereinbaren können", ergänzte Göttlich. Beim Derby gegen den Hamburger SV (0:4) am 10. März waren beide Fanlager mit permanenten Zündeleien aufgefallen.

57 Fanprojekte werden mitfinanziert

"Gerade wenn wir auf die Geschehnisse in jüngster Zeit in dieser Stadt zurückblicken, ist es wichtig, dass wir zur Konfliktbewältigung, aber auch zur Prävention solche Einrichtungen haben, die einen guten Zugang zu den Fans haben", sagte Wettstein: "Wir reden hier überwiegend über Jugendliche und junge Erwachsene. Und da waren wir wahrscheinlich nicht immer alle frei von Sünde."

Die aktuell 57 Fanprojekte werden aus öffentlicher Hand und von der Deutschen Fußball Liga (DFL) bzw. vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) finanziert. Die Sozialarbeiter begleiten vorwiegend Jugendliche auf dem Weg zum Erwachsenwerden und haben dabei auch mit Problemfeldern wie Drogenmissbrauch oder Gewalt zu tun.