Rangnick vs. BVB: "So etwas würde es bei uns nicht geben"

Seit dem 19. Juni ist bekannt, dass Mats Hummels den FC Bayern verlässt und zu Borussia Dortmund zurückkehrt. Der vielerorts gefeierte Coup des BVB stößt allerdings nicht überall auf Gegenliebe.
"So etwas würde es bei uns nicht geben", wetterte Ralf Rangnick, seit Kurzem Fußball-Chef des RB-Kosmos, auf einer Veranstaltung in Leipzig. Kritisch sieht der 61-Jährige vor allem die Höhe der Ablöse, die der BVB für den 30-Jährigen an den FC Bayern überwies.
"Da sind 38 Millionen Euro Ablöse geflossen und bestimmt annähernd das Gleiche noch mal für die nächsten drei Jahre an Gehalt. Die Investition von rund 75 Millionen ist allein auf die nächsten drei Jahre ausgelegt", untermauert Rangnick seine Kritik.
Anstatt viel Geld für einen Altstar auszugeben, setzte Rangnick als Sportdirektor von RB Leipzig vielmehr auf die Verpflichtung und Entwicklung junger Talente. Exemplarisch führte der Ex-Trainer den Transfer von Ibrahima Konaté im Sommer 2017 an. Der 20-Jährige kam ablösefrei vom FC Sochaux, entwickelte sich zum Leistungsträger und wird derzeit für über 40 Millionen Euro gehandelt.
"Er ist das ganze Gegenteil des Hummels-Transfers", so Rangnick. "Über den Coup mit Konaté freue ich mich: Ihn haben wir für null Euro aus Sochaux geholt. Und Ibrahima ist so gut, dass er eines Tages mal bei Real Madrid oder dem FC Barcelona spielen wird."
Der Kauf und die erfolgreiche Entwicklung junger Talente ist für den BVB jedoch bei Weitem keine Unbekannte. Von dem routinierten Hummels erhoffen sich die Borussen allerdings, den zuletzt fehlenden Leitwolf für die Defensive gefunden zu haben. Ein Umstand, der auch Rangnick durchaus einleuchtet. Der Deal sei "ein Statement", erklärte der Schwabe. Der Grund ist zudem klar: "Dortmund will mit aller Macht Meister werden."