11.07.2019 09:25 Uhr

Neues Klausel-Dogma: VfB zieht Lehren aus Kabak-Deal

VfB-Stuttgart-Sportdirektor Sven Mislintat will ligaabhängige Klauseln verbannen
VfB-Stuttgart-Sportdirektor Sven Mislintat will ligaabhängige Klauseln verbannen

Aufgrund des Abstiegs aus der Bundesliga musste der VfB Stuttgart Leistungsträger Ozan Kabak unlängst für die fixe Ablöse von 15 Millionen Euro zum FC Schalke 04 ziehen lassen. Ein Geschehen, das sich so nicht wiederholen soll.

Mit dem Deal machen die Schwaben zwar vier Millionen Euro Transfer-Gewinn, Kabak kam im Januar 2019 für elf Millionen Euro von Galatasaray, die Stuttgarter hätten ohne die Klausel aber wohl deutlich mehr für den 19-Jährigen verlangen können.

VfB-Sportdirektor Sven Mislintat will Ausstiegsklauseln daher künftig aus dem Vertragswerk verbannen - zumindest wenn diese an eine Ligazugehörigkeit gebunden sind. 

"Wir möchten nicht in die Situation kommen, dass jemand von einem Nicht-Aufstieg profitiert. Damit will ich in keiner Weise einem Spieler unterstellen, dass er sich absichtlich hängen lassen würde. Aber wir wollen solche Konstellationen in Zukunft unbedingt vermeiden", erklärte Mislintat gegenüber "Bild".

Für einen Jadon Sancho würde der VfB eine Ausnahme machen

Sollte der VfB Stuttgart den direkten Wiederaufstieg verpassen, müssen die Fans nicht um ihre Stars bangen. "Wir möchten nicht in die Situation kommen, dass wir in einer sehr starken 2. Liga, selbst mit einer sehr guten Saison, vielleicht nicht aufsteigen und dann sehr viele Spieler gehen lassen müssen. Dass wir ohne Wahl stehen und verkaufen müssen. Wir möchten immer selbst agieren. Das ist unser Credo", führte Mislintat weiter aus.

Die Einnahmen aus dem Kabak-Transfer werden laut Mislintat zudem nicht vollumfänglich in neue Spieler investiert. Der Abstieg habe schließlich "viel Geld" gekostet. Sollte der VfB allerdings noch über ein Talent à la Jadon Sancho stolpern, würde Mislintat die Schatulle durchaus nochmal öffnen.