Der Ex-Profi und heutige TV-Experte Dietmar Hamann hat dem Deutschen Fußball-Meister FC Bayern München zum Transfer von Philippe Coutinho gratuliert. Der Champions-League-Sieger von 2005 zeigte sich zuversichtlich, dass sich das Leihgeschäft mit dem FC Barcelona auszahlen wird.

"Ich gehe fest davon aus, dass Coutinho in der Bundesliga voll einschlagen wird. Der FCB wird auch oder vor allem in Partien gegen tiefstehende Gegner enorm von ihm und seiner Technik profitieren", ist sich Hamann im "kicker" sicher und schreibt von einem "sensationellen Transfer".

Durch die Verpflichtung Coutinhos empfiehlt der 45-Jährige seinem Ex-Klub aus München, über eine Systemumstellung nachzudenken: "Das Spiel der Bayern muss auf Coutinho abgestimmt werden, nicht andersrum; am besten eignet sich ein 4-2-3-1. Dann kann er, der sich im Vergleich zu James in einer anderen Sphäre bewegt, unheimlich effizient sein."

Zuletzt hatte der deutsche Rekordmeister es unter Cheftrainer Niko Kovac im 4-3-3-System ohne einen echten Zehner probiert. Mit Coutinho als zentralen Kreativspieler hinter Mittelstürmer Robert Lewandowski wäre die Durchschlagskraft der Bayern-Offensive noch einmal auf ein neues Level gehoben, ist sich Hamann sicher.

"Größte Schwäche im zentralen defensiven Mittelfeld"

Qualitative Probleme sieht der Ex-Nationalspieler eher auf den Mittelfeldpositionen eine Reihe weiter hinten: "Die größte Schwäche bei den Bayern sehe ich aktuell im zentralen defensiven Mittelfeld. Thiago ist kein alleiniger Sechser, dafür fehlen ihm die Abräumer-Fähigkeiten. Javi Martínez hat zwar bewiesen, dass er es in großen Spielen noch kann, allerdings glaube ich nicht, dass es auf Strecke reicht. Könnten die Bayern auf dieser Position nachlegen, wären sie ein Anwärter auf den Champions-League-Titel."

Als Alternative empfiehlt Hamann, auf der zweiten Sechserposition mit Rechtsverteidiger Joshua Kimmich oder Corentin Tolisso zu planen.