09.01.2020 12:41 Uhr

"War überrascht": Salihamidzic kritisiert Flick-Aussagen

Die Aussagen von Hansi Flick haben Salihamidzic überrascht
Die Aussagen von Hansi Flick haben Salihamidzic überrascht

Sportdirektor Hasan Salihamidzic hat verstimmt auf die öffentliche Forderung von Trainer Hansi Flick nach Verstärkungen noch in diesem Winter reagiert.

"Ich war überrascht über diese mediale Kaderplanung, die der Hansi betrieben hat", sagte Salihamidzic im Trainingslager des deutschen Fußball-Rekordmeisters in Katar: "Ich bin einfach kein Freund von medialer Kaderplanung."

Flick hatte zuvor wegen der angespannten Verletzungssituation via "Süddeutsche Zeitung" Verstärkung gefordert und konkret von zwei Spielern, auf jeden Fall einen in der Defensive sowie vielleicht einen auf dem offensiven Flügel. Inhaltlich zeigte Salihamidzic in Doha durchaus Verständnis für den Coach. "Der Hansi spürt jetzt als Cheftrainer den Erwartungsdruck", sagte der Sportdirektor.


Mehr dazu: Flick schlägt Alarm! "Brauchen auf jeden Fall Verstärkung"


Der Verein prüfe Optionen. Aber es sei schwer, gerade im Winter Spieler zu finden, die sofort weiterhelfen würden, eine Verstärkung darstellten und in den finanziellen Preisrahmen passten, schilderte Salihamidzic: "Die Topspieler werden in dieser Transferperiode von den Clubs nicht freigegeben."

Raschen Vollzug wird der 43-Jährige nicht vermelden können: "Wir sind noch in keiner Sache weit."

Weil ein Spieler sofort weiterhelfen soll, ist der noch am Knie verletzte Nationalspieler Leroy Sané im Winter laut Salihamidzic "kein Thema". Ein Winter-Transfer sei zudem nicht ausschlaggebend für die hohen Münchner Saisonziele, sagte der 43-Jährige: "Die Zukunft des FC Bayern hängt nicht von einem Rechtsverteidiger ab."

Neben der Causa Sané äußerte sich der Sportchef auch zur baldigen Vertragsverlängerung mit Kapitän Manuel Neuer. "Wenn wir zurückkommen, werden wir uns zusammensetzen. Ich habe Manuel schon gesagt, dass wir sehr daran interessiert sind, mit ihm zu verlängern", sagte Salihamidzic. Neuer (33) steht noch bis 2021 beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag, angedacht ist eine Verlängerung bis 2023.

Salihamidzic über Nübel und Neuer

Ab Sommer bekommt Neuer in Schalkes Keeper Alexander Nübel allerdings einen Herausforderer. Am Status von Neuer wird dies aber nichts ändern. "Alexander Nübel wird für den FC Bayern ein Riesengewinn. Er ist ehrgeizig, selbstbewusst und charakterlich top. Alexander weiß, dass Manuel Neuer unsere Nummer eins ist. Er freut sich auf die Zusammenarbeit mit Manu und wird sich unterordnen", sagte Salihamidzic.

Nübel (23) unterschrieb bei den Münchnern einen Fünfjahresvertrag. Zuletzt war bereits über eine sofortige Ausleihe des früheren U21-Nationalspielers spekuliert worden, um Nübel Spielpraxis zu verschaffen. Dieses Szenario schloss Salihamidzic in Doha aber aus, es gebe auch keine Einsatzzusagen. Vielmehr sei es "eine überzeugende Konstellation", mit Neuer als Nummer eins und "Europas größtem Talent" in die neue Saison zu gehen.