05.02.2020 07:48 Uhr

Zorc gibt Einblicke in Haaland-Poker und Sancho-Zukunft

Michael Zorc hofft, dass Jadon Sancho und Achraf Hakimi auch in der nächsten Saison beim BVB spielen
Michael Zorc hofft, dass Jadon Sancho und Achraf Hakimi auch in der nächsten Saison beim BVB spielen

Mit der Verpflichtung von Erling Haaland ist Borussia Dortmund ein echter Transfercoup gelungen. Sportdirektor Michael Zorc verriet nun Details zum Poker um den neuen BVB-Stürmer. Auch zur Zukunft von Jadon Sancho und Achraf Hakimi äußerte sich Zorc.

Den Transfer von Haaland bezeichnete Zorc in einem Interview mit der "Sport Bild" als einen der schwersten seines Sportdirektor-Daseins. "Wir haben bei Erling in ein ziemlich hohes Regal gegriffen, und es ist ja auch kein Geheimnis, dass sich weitere namhafte Vereine intensiv um ihn bemüht haben", so der 57-Jährige.

Zorc bestätigte außerdem, dass der BVB Haaland ein Video zukommen ließ, auf dem emotionale Bilder von der Südtribüne zu sehen waren: "So eins haben wir ihm in der Tat geschickt, das ist richtig. Es hat ihm ganz gut gefallen, denke ich."

Als der BVB dann die Zusage von Haaland bekommen hat, hat sich Zorc "wie ein kleiner Junge" gefreut. Der Norweger sei genau der Spielertyp, "der in unserem Kader gefehlt hat", betonte der ehemalige Mittelfeldspieler.

"Haaland soll auf dem Platz explodieren, nicht in den Gazetten"

Von dem neuen BVB-Stürmer schwärmte Zorc in höchsten Tönen: "Diese Kombination aus Robustheit, Abschlussqualität, guter Technik und seiner Schnelligkeit macht Erling besonders."

Haaland passe "zu 100 Prozent" zum BVB, "weil er zu seinen gerade genannten Fähigkeiten eine enorme Emotionalität mit auf den Platz bringt. Und das passt zu Borussia Dortmund, zu unserem Stadion und unseren Fans. So eine Atmosphäre beflügelt ihn, er explodiert dann förmlich auf dem Rasen. Seine Körpersprache ist für einen 19-Jährigen beeindruckend", adelte Zorc den Youngster.

Aufgrund seiner starken Emotionalität will Zorc die Euphorie rund um Haaland auch nicht bremsen. Der Hype gebe dem Norweger "eine positive Dynamik". Der 57-Jährige habe außerdem das Gefühl, dass der Goalgetter gut mit dem Druck umgehen kann.

"Trotzdem werden wir dafür sorgen, dass die Erwartungshaltung nicht ins Unermessliche steigt. Erling soll auf dem Platz explodieren, nicht in den Gazetten oder vor den TV-Kameras. Er ist erst 19 Jahre alt", betonte Zorc.

Zorc hält sich bei Sancho-Verbleib bedeckt

In dem Interview äußerte sich der Dortmunder Sportchef auch zur Zukunft von Jadon Sancho und Achraf Hakimi. Der Engländer wird von zahlreichen Topklubs umworben, der Marokkaner ist noch bis zum Saisonende von Real Madrid ausgeliehen.

Ob Sancho auch in der kommenden Spielzeit für den BVB aufläuft, kann Zorc "heute nicht verlässlich beantworten. Was ich sicher sagen kann: Er fühlt sich bei uns sehr wohl. Andernfalls könnte er nicht Woche für Woche solche Leistungen abrufen."

Müsste Zorc eine Wahl zwischen einem Sancho-Verbleib oder einer ordentlichen Ablösesumme für den Angreifer treffen, würde er sich gegen das Geld entscheiden. "Ich bin Sportdirektor und nicht Finanzvorstand! Daher denke ich bei Jadon in erster Linie an das Sportliche. Fakt ist: Uns hat bislang kein anderer Verein bezüglich Jadon kontaktiert", erklärte der Sportdirektor.

Auch Hakimi würde Zorc gerne länger im BVB-Trikot spielen sehen. "Dass wir ihn gerne behalten würden, wissen Verein und Spieler", stellte er klar. Für die nächsten Wochen kündigte der Sportdirektor Gespräche mit Real Madrid an. Die Entscheidung liege allerdings nicht beim BVB.

lbe