07.08.2020 09:45 Uhr

Pikante Enthüllung von BVB-Neuzugang Meunier

Beerbte Achraf Hakimi beim BVB: Thomas Meunier
Beerbte Achraf Hakimi beim BVB: Thomas Meunier

Ende Juni vermeldete Borussia Dortmund die Verpflichtung von Thomas Meunier offiziell. Einig war sich der BVB mit dem belgischen Nationalspieler aber bereits viel länger - pikanterweise schon vor dem Gastspiel von Meuniers Ex-Klub Paris Saint-Germain im Signal Iduna Park im Februar in der Champions League.

"Da hatte ich Dortmund bereits zugesagt", bestätigte Meunier im Rahmen einer Medienrunde am Donnerstag. Bei der 1:2-Niederlage der Franzosen spielte der Außenverteidiger 90 Minuten durch - ein möglicher Interessenkonflikt.

Die Atmosphäre im Stadion des BVB sei "außergewöhnlich" gewesen, erinnerte sich Meunier. "Ich habe zum ersten Mal bei so einer Atmosphäre gespielt. Das ist das, wofür ich Fußball spielen möchte."

Dortmund sei "sehr populär, eine Arbeiterstadt. Der Klub ist authentisch, ehrlich. Das mag ich", begründete der 28-Jährige seinen Wechsel. "Ich wollte zu Dortmund, weil ich weiß, dass wir die Meisterschaft gewinnen können."

FC Bayern der Favorit, BVB der "Außenseiter, Herausforderer"

Im Hinblick auf die Favoritenrolle des FC Bayern in der Bundesliga erklärte Meunier, er möge die "Position als Außenseiter, als Herausforderer". Er habe "in der vergangenen Saison viele Spiele gesehen, die mich optimistisch stimmen", ergänzte der Routinier. "Wenn die Gruppe so zusammenbleibt, was ich mir wünsche, haben wir gute Chancen, auch schon in dieser Saison."

Meunier, der in Dortmund in die Fußstapfen von Achraf Hakimi tritt, sieht sich selbst ähnlich wie sein marokkanischer Vorgänger eher in einer offensiveren Rolle auf der Außenverteidigerposition. "Es würde dem Team sicher nicht guttun, wenn ich Teil der Dreierkette bin. Weil ich immer nach vorne spielen will. Da hätten wir dann defensiv ein großes Loch. Im Moment ist das für mich keine gute Option", sagte der WM-Dritte von 2018.

Er sei "ein Arbeiter", so Meunier weiter. "Ich bin nicht super-talentiert. Dass ich es zum Profi geschafft habe, habe ich harter Arbeit zu verdanken."

BVB: Thomas Meunier will "Rolle des großen Bruders"

Im jungen BVB-Team will Meunier die "Rolle des großen Bruders" einnehmen und verwies in diesem Zusammenhang auf weitere erfahrene Spieler wie Lukasz Piszczek und seinen belgischen Landsmann Axel Witsel. Dieser hatte Meunier vor Bekanntgabe seines Engagements bei den Schwarz-Gelben angesprochen. "Er wollte, dass ich nach Dortmund komme, ich hatte das gleiche gute Gefühl, wir haben über den Klub, über die Ambitionen gesprochen. Er musste mich nicht überzeugen, weil ich mich da schon bereits entschieden hatte."

Deutliche Kritik übte Meunier an PSG und insbesondere Sportdirektor Leonardo. "Ich mag ehrliche Menschen, ich mag nicht, wenn gelogen wird. In Paris ist PSG sehr groß, da trauen sich auch die Medien nicht immer, schlecht über den Verein zu schreiben."

Meunier und der Brasilianer hatten sich nach dem BVB-Wechsel eine öffentliche Schlammschlacht geliefert. Dabei ging es unter anderem um die angebliche Weigerung des Profis, in der Champions League noch für Paris aufzulaufen. Meunier hatte Leonardo damals unter anderem "Realitätsverlust" vorgeworfen.