01.11.2020 21:21 Uhr

Effenberg kritisiert Alaba: "Nicht mehr im Verhältnis"

Stefan Effenberg hat eine klare Meinung zum Vertragspoker zwischen David Alaba und dem FC Bayern
Stefan Effenberg hat eine klare Meinung zum Vertragspoker zwischen David Alaba und dem FC Bayern

Stefan Effenberg fordert in Zeiten der Corona-Pandemie mehr finanzielle Zurückhaltung von den Bundesliga-Profis. Vor allem David Alaba vom FC Bayern kommt beim einstigen Nationalspieler nicht gut weg.

Effenberg appellierte in seiner Kolumne für "Sport1" an die "Vernunft und Demut der Spieler", da die Corona-Maßnahmen in Deutschland "zwangsläufig natürlich auch erneut den Fußball und die Bundesliga" betreffen.

Nicht einverstanden ist der 52-Jährige damit, dass Bayerns Abwehr-Star David Alaba noch immer um einen neues, hochdotiertes Arbeitspapier pokert: "Da gibt es nämlich Spieler in der jetzigen Situation, die verhandeln über neue Verträge – wie zum Beispiel David Alaba mit dem FC Bayern. Und die erwarten dabei Dinge, die gar nicht mehr im Verhältnis stehen zur Realität. Wir reden da nicht von 500.000 Euro oder einer Million, sondern von ganz, ganz viel Geld."

Laut Effenberg müsse man sich "von diesen Diskussionen" verabschieden, "da erwarte ich eine Säuberung. Andere nämlich leiden zutiefst in dieser Pandemie, arbeiten in Kurzarbeit oder verlieren ihren Job".

Alabas Vertrag in München läuft derzeit nur noch bis Saisonende. Angeblich will der Österreicher zu den absoluten Top-Verdienern beim Rekordmeister aufsteigen.

Effenberg: Hummels sollte nicht mehr für den DFB auflaufen

Lob sprach Effenberg hingegen für Borussia Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels aus, der sich gegen Arminia Bielefeld (2:0) als Doppeltorschütze auszeichnen konnte. Von einem Comeback in der deutschen Nationalmannschaft rät er dem BVB-Star jedoch ab, auch wenn zahlreiche Fans und Beobachter eine Nominierung fordern.

"Ich halte dagegen und sage: Man sieht ja, dass die Belastung durch die Nationalelf bei ihm wegfällt - daher bringt Hummels diese Leistung", so Effenberg. "Und wenn er vernünftig ist, kehrt er nicht mehr zurück, auch wenn die Besten für mich eigentlich spielen müssten, also auch Jérôme Boateng, Thomas Müller und eben Hummels."

Wenn diese Spieler "schlau sind", so der einstige Mittelfeldspieler, sagen sie im Falle einer Berufung ab. "Sie spielen auf diesem hohen Niveau, weil sie eben nicht mehr die Belastung der Nationalmannschaft haben. Nicht nur physisch, sondern auch mental. Das war bei mir übrigens auch so: Sie wollten mich ja zurückhaben beim DFB. Aber ich habe dann abgelehnt - weil ich die Belastung nicht mehr wollte".