Viele Personalentscheidungen gingen bei der jüngsten 0:2-Heimniederlage des Bundesliga-Schlusslichts FC Schalke 04 gegen den VfL Wolfsburg nach hinten los. Im Nachgang hat Trainer Manuel Baum einige davon gerechtfertigt.

So hatte der seit dem 3. Spieltag in der Verantwortung stehende Coach im Duell mit den Wölfen freiwillig auf Innenverteidiger Ozan Kabak verzichtet. Zuvor zählte der 20-Jährige fast immer zum Stamm.

Baum begründete die Maßnahme mit den enormen Anstrengungen des türkischen Nationalspielers während der Länderspielpause.

"Er hat am Mittwoch 90 Minuten für die Türkei gespielt und dann eine sehr strapaziöse Anreise nach Gelsenkirchen gehabt. Er war am Donnerstag erst spät bei uns. Er war aus meiner Sicht einfach müde", verriet der 41-Jährige.

Zur Stabilität trug Baums Entscheidung freilich nicht bei. Speziell in der Anfangsphase agierte die Defensive der Knappen vogelwild.

Darum musste Amine Harit beim FC Schalke früh vom Feld

Um seine Mannschaft in die Spur zu bringen, wechselte Baum schließlich noch im ersten Durchgang und nahm den indisponierten Amine Harit vom Feld. Dies sei geschehen, da "einfach die Leistung nicht gepasst hat", stellte der Trainer klar.

Tatsächlich bekam S04 nach der personellen und taktischen Umstellung in der 38. Minute mehr Zugriff. Zu einem eigenen Treffer reichte es dennoch nicht.

Immerhin musste die frischgekürte Nummer eins Frederik Rönnow kein drittes Mal hinter sich greifen. Der Däne war erst kurz vor der Begegnung zum Stammkeeper befördert worden.

"Ausschlaggebend war, dass Frederik in seinen bisherigen Spielen für uns gut gehalten hat", betonte Baum, der zugleich von einem "nicht angenehmen" Gespräch mit dem unterlegenen Torwart Ralf Fährmann berichtete.

Der Routinier sei mit dem Votum jedoch "professionell" umgegangen. "Dass er enttäuscht war, ist normal und gut. Wichtig ist die Reaktion. Man hat nicht den Eindruck, dass er mit gesenktem Kopf trainiert", erklärte Baum, der noch immer auf seinen ersten Sieg als Schalke-Coach wartet.