25.01.2021 12:21 Uhr

Zu unbeständig! Druck auf den 1. FC Köln steigt wieder an

Auf das Hoch gegen den FC Schalke folgte das Kölner Leistungstief in Hoffenheim
Auf das Hoch gegen den FC Schalke folgte das Kölner Leistungstief in Hoffenheim

Der 1. FC Köln ist dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga wieder einen Schritt näher gekommen. Gegen Arminia Bielefeld muss die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol liefern.

Der triste Schneeregen am Montag rund ums Geißbockheim half auch nicht unbedingt im Kampf gegen die trübe Stimmung. Das 0:3 (0:2) bei der TSG Hoffenheim, die prekäre Lage im Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga, die Fragezeichen hinter der Qualität der Mannschaft und der Arbeit von Trainer Markus Gisdol - all das mussten die Protagonisten des 1. FC Köln zum Wochenstart verarbeiten.

Wie schwer diese Aufgabe wurde, prophezeite Gisdol schon am Abend zuvor in Sinsheim. "Wenn man eine Nacht geschlafen hat, kann man vielleicht auch positive Dinge aus diesem Spiel filtern", sagte der Coach im Anschluss an die ernüchternde Niederlage beim Angstgegner: "Aber am Ende steht ein hartes Ergebnis, das wir schlucken müssen."

Wenn es nur ein Resultat wäre, stünde es allerdings nicht so schlecht um den dreimaligen Meister. Fakt ist aber, dass der FC nur einen Sieg (2:1 bei Schlusslicht Schalke 04) in den zurückliegenden sieben Partien geholt hat. Mit mageren 15 Punkten stehen die Rheinländer, die nunmehr sechs Spiele in Folge gegen die TSG verloren haben, auch nach dem Rückrundenauftakt auf dem Relegationsplatz.

Wohin der Weg der Kölner in dieser Saison führt, könnte sich schon bei der richtungweisenden Partie am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten Arminia Bielefeld (15:30 Uhr) entscheiden. Mit einem Sieg gegen den um zwei Punkte besseren Aufsteiger könnte der FC den Relegationsplatz verlassen. Gelingt dieser Befreiungsschlag nicht, dürfte es für alle Beteiligten sehr ungemütlich in der Domstadt werden.

Heldt hat wohl neuen Stürmer an der Angel

Das wissen auch die Profis. "Das Spiel gegen Bielefeld am Wochenende ist enorm wichtig. Jeder weiß, worauf es ankommt", sagte Außenspieler Marius Wolf: "Wir müssen das Spiel nach vorne beibehalten und die Fehler abstellen. Dann müssen wir gewinnen."

Ob die Mannschaft mit diesem Druck umgehen kann, erscheint allerdings fraglich. Schließlich haben die Kölner in dieser Saison noch kein Spiel zu Hause gewonnen, mit drei Punkten steht der FC auf dem letzten Platz der Heimtabelle.

Dazu kommen die augenfälligen Offensivprobleme, die Manager Horst Heldt durch die Verpflichtung eines Angreifers beheben will. Dabei ist offenbar der Nigerianer Emmanuel Dennis vom FC Brügge in den Fokus gerückt. Das berichtet jedenfalls "Het Laatste Nieuws".

Warum die Kölner den zweitschlechtesten Wert von nur 15 geschossenen Toren vorweisen können, wurde in Sinsheim wieder einmal deutlich. Ohne den verletzten Sebastian Andersson ist die Offensive viel zu harmlos. Sinnbildlich war der Auftritt des eingewechselten Anthony Modeste. Der Torjäger außer Dienst, der noch keinen Saisontreffer erzielt hat, verschuldete erst einen Strafstoß und verschoss kurz darauf einen.

Gisdol fiel dazu nur eine Floskel ein. "Wir gewinnen zusammen und verlieren zusammen", sagte der Trainer. Allzu oft darf Gisdol aber nicht mehr mit seiner Mannschaft verlieren.