Beckenbauer: Bayern-Stars werden Nagelsmann "testen"

Franz Beckenbauer, Ehrenpräsident des FC Bayern, sieht in der Verpflichtung von Julian Nagelsmann kein Risiko - wenngleich sich der Noch-Leipziger erst einmal beweisen müsse.
"Die Frage wird sein, wie er rüberkommt, wie verhält er sich. Es ist klar, dass ihn die Mannschaft testen wird. Das ist nun mal so. Das weiß er", sagte Beckenbauer der "Sport Bild" angesprochen auf das junge Alter des neuen Trainers. Immerhin sind gleich mehrere Bayern-Stars älter als der 33-Jährige. Nagelsmann müsse auf diese Prüfungen "eingestellt sein". Ansonsten sehe der 75-Jährige jedoch "keinen Grund, dass er es nicht packt".
Beckenbauer erkannte bei den bislang von Nagelsmann trainierten Mannschaften aus Hoffenheim und Leipzig eine "Handschrift", die bei der Beurteilung eines Trainers "ganz wichtig" sei. "Da haben die Bayern eine gute Wahl getroffen."
Zwar brauche jeder Trainer ein gewisses Maß an Erfahrung, Nagelsmann betrete beim FC Bayern aber "kein Neuland". Er "hat schon einige Trainerstationen bei Klubs hinter sich". Bislang habe er noch keine allzu großen Möglichkeiten gehabt, Titel zu gewinnen. "Das bietet ihm jetzt der FC Bayern. Mit Bayern kann er Titel holen." Mit seinem Noch-Arbeitgeber RB Leipzig könnte Nagelsmann immerhin schon einen Anfang machen. Die Sachsen stehen im DFB-Pokalfinale und treffen dort am 13. Mai auf den BVB.
Trennung von Hansi Flick "für beide Seiten besser"
Aussichten, die Franz Beckenbauer hinsichtlich des baldigen Abschieds von Erfolgscoach Hansi Flick nicht wehmütig erscheinen lassen. "Eine Trennung ist ja möglicherweise vernünftig", so der Weltmeister-Trainer von 1990. Flick hatte selbst um die Vertragsauflösung gebeten, immer wieder kam es zu Unstimmigkeiten mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic.
Laut Beckenbauer seien die "Erfolge, die Hansi hatte", nicht wiederholbar. "So erfolgreich kann man nicht noch mal sein. Es ist also für beide Seiten besser, sich zu trennen." Beckenbauer setzt eher auf die Verantwortlichen beim FC Bayern, die nach und nach in die Führungsspitze rücken.
Vorstandsmitglied Oliver Kahn, der Karl-Heinz Rummenigge als Vorstandsvorsitzenden ablösen wird, und Sportvorstand Hasan Salihamidzic seien "alles Leute, die was vorweisen können. Die auch daran gearbeitet haben, dass Julian Nagelsmann kommt".