29.05.2021 13:43 Uhr

Löw in Sorge: Gündogan, Goretzka und Kroos fraglich

Joachim Löw versammelt seine Nationalspieler im Trainingslager
Joachim Löw versammelt seine Nationalspieler im Trainingslager

Joachim Löw hat seine Nationalspieler im Trainingslager im österreichischen Seefeld begrüßt. Vor den Testspielen und dem Start der Europameisterschaft bangt der Bundestrainer jedoch um drei wichtige Spieler im zentralen Mittelfeld.

Dass Leon Goretzka, Toni Kross und Ilkay Gündogan noch nicht Teil des Vorbereitungskaders von Joachim Löw sind, hat unterschiedliche Gründe. Was das Trio eint: Ihnen allen droht möglicherweise ein Ausfall für die Spiele der Nationalmannschaft.

Zwar gab sich Löw auf der Pressekonferenz des DFB am Samstagmittag hoffnungsvoll, dass die drei "Schlüsselspieler" in den kommenden Tagen zum Team stoßen können. Noch sind die Einsätze der Mittelfeldspieler aber längst nicht gesichert. 

"Goretzka ist noch zuhause im individuellen Training. Am Dienstag wird er eintreffen, dann wird man von Tag zu Tag sehen welche Belastung er bekommt", sagte Löw zur Situation des Bayern-Profis, der sich im Saison-Endspurt einen Muskelfaserriss zugezogen hatte.

Im Fall Ilkay Gündogan liegen Joachim Löw keine genaueren Informationen zu. Der 30-Jährige hatte sich im Abschlusstraining von Manchester City, das am Samstagabend im Champions-League-Finale gegen den FC Chelsea steht, verletzt. "Ob er heute Abend spielt, weiß ich nicht", so der Bundestrainer. Man müsse sehen, wie es bei Gündogan weiter geht.

Bei Toni Kroos ist der Zeitplan wegen einer Infektion mit dem Coronavirus dagegen noch ungewiss. "Gestern war er noch positiv, so lange er noch positiv ist, muss er in Quarantäne bleiben", sagte Löw. "Sobald an einem Tag der Test negativ ausfällt, wird er die Reise zu uns antreten. Er hatte schon leichte Symptome, allerdings waren die letzte Woche."

Die DFB-Auswahl trifft zu ihrem EM-Start am 15. Juni in München auf Weltmeister Frankreich. "Natürlich habe ich die Hoffnung, dass alle rechtzeitig ins Mannschaftstraining einsteigen, um gegen Frankreich auch einsatzfähig zu sein."

Manuel Neuer sieht keinen Vorteil für den Bayern-Block

DFB-Kapitän Manuel Neuer, der mit 98 Partien kurz vor seinem 100. Länderspiel steht, hat sich indes zu den bevorstehenden Testspielen gegen Dänemark und Lettland geäußert. Die Partien seien "sehr wichtig für uns. Auch jede Trainingseinheit, die müssen wir ernst nehmen". Die Nationalmannschaft nehme die Begegnungen "nicht als Freundschaftsspiel oder Trainingseinheit".

Ob seine Mitspieler vom FC Bayern in der DFB-Elf eine höhere Chance auf Einsätze haben, verneinte der Torwart. "Grundsätzlich gibt es für keinen Spieler eine Garantie bei der Nationalmannschaft. Der Bundestrainer wird sich für die richtige Elf entscheiden."

Neben Neuer und Goretzka stehen auch die Münchner Niklas Süle, Joshua Kimmich, Jamal Musiala, Serge Gnabry, Leroy Sané und Thomas Müller im EM-Aufgebot. Letztgenannter ist ebenso wie Borussia Dortmunds Mats Hummels nach langer Abstinenz erstmals wieder im Kreise der Nationalmannschaft. Für Manuel Neuer eine positive Entwicklung.

"Ich bin froh, meine alten Wegbegleiter wieder in der Mannschaft zu haben", so der 35-Jährige: "Sie waren schon immer Führungsspieler und können diese Rolle direkt einnehmen. Für die Automatismen braucht man ihnen nicht viel zu sagen, sie können direkt helfen."

Gemeinsam beim FC Bayern: Neuer freut sich auf Flick

Schon jetzt freut sich Manuel Neuer auf die Zeit unter dem nächsten Bundestrainer Hansi Flick, an ein Ende seiner Länderspiel-Laufbahn denkt er nicht.

"Für mich persönlich ist es so, dass ich immer Spaß und Freude habe, bei der Nationalmannschaft zu spielen, dass es mich stolz macht und dass ich gerne das Trikot anziehe auch in Zukunft, wenn es mir gut geht", so der Bayern-Schlussmann. Er fühle sich sehr fit und leistungsfähig. "Ich habe nicht vor, meine Nationalmannschaftskarriere zu beenden."

Bei der anstehenden EM gehe es auch darum, dem scheidenden Bundestrainer Joachim Löw einen "tollen Abschied" zu schenken, sagte Neuer, dies habe er sich auch persönlich "auf die Fahne geschrieben". Nach der Europameisterschaft wird Löw von seinem früheren Assistenten Flick abgelöst, mit dem Neuer auch zuletzt beim FC Bayern zahlreiche Erfolge feierte.

"Jeder weiß, dass ich ein sehr gutes Verhältnis auch zu Hansi Flick habe", sagte der Keeper. "Ich denke, dass es eine gute Entscheidung von den Verantwortlichen des DFB ist und dass man sich auf einen guten Trainer freuen kann."