Borussia Dortmund zählt zu den bekanntesten Fußball-Klubs weltweit. Die Außendarstellung und die Arbeit im Marketing beim BVB unterliegt Geschäftsführer Carsten Cramer. Dieser hat nun verraten, dass dieser Posten beim Traditionsverein durchaus seine Tücken hat.

"Ich bin sicherlich nicht der beliebteste Mitarbeiter von Borussia Dortmund bei unseren Fans", gibt Carsten Cramer im Podcast "kicker meets DAZN" offenherzig zu. Denn: Der 52-Jährige nutzt letzten Endes die große Strahlkraft des BVB kommerziell und versucht, "die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhöhen. Das ist schon ein ganz schmaler Ritt, Marketing für einen Fußballverein zu machen."

Die Begriffe "Marke" und "Fußballverein" sieht Cramer dabei aber nicht im Gegensatz, sie "beißen sich überhaupt nicht", wenngleich der Fußballfan auf diese Begrifflichkeiten zumeist "keine Lust hat". Es sei "nicht schlimm, wenn ein Fußballverein für sich beanspruchen kann, eine Marke zu sein".

Letztlich spricht Cramer im Zusammenhang mit dem BVB immer nur von einem "Fußballverein" und nicht von einer Marke, "denn das ist unser Kerngeschäft, das ist der Grund, warum sich Menschen für Borussia Dortmund interessieren".

Carsten Cramer erklärt: Das ist der "Riesenvorteil" des BVB

Cramer sieht gleichzeitig die Vorteile, die jene Strahlkraft der Borussia besitzt: "Ich sehe das als Segen, dass wir Fans haben. Denn welche Marke hat Fans? Die meisten haben Kunden." Dazu bemüht der Geschäftsführer einen Vergleich: "Wie viele Unternehmen verteilen Giveaways und die werden nicht genutzt? Und wir verkaufen 500.000 Trikots im Jahr und die Menschen tragen sie - und das in ihrer Freizeit - und sind Botschafter von Borussia Dortmund. Einen größeren Luxus gibt es nicht."

Die schwarz-gelben Vereinsfarben seien ein zusätzlicher "Riesenvorteil", schließlich sind diese Farben bei nur wenigen Vereinen vertreten. "Deshalb achten wir auch darauf, dass wir immer weitestgehend in Gelb auftreten, weil das für einen hohe Wiederkennung sorgt."

Carsten Cramer ist bei Borussia Dortmund verantwortlich für alle kommerziellen Themen, darunter etwa Vertrieb, Marketing, Digitalisierung und Internationalisierung. Seit 2018 ist er Mitgeschäftsführer des BVB, zuvor war er seit 2010 Direktor für Vertrieb und Marketing.