Julian Nagelsmann ist für seine klare Meinung bekannt. Folgerichtig hat der Trainer des FC Bayern am Freitagmittag auf die knallharte Kritik von Ex-Übungsleiter Felix Magath reagiert. Dieser hatte bei einem TV-Auftritt gegen den Rekordmeister gepoltert.

Zwischen 2004 und 2007 trainierte Felix Magath den FC Bayern. Inzwischen steht der 68-Jährige nicht mehr an der Seitenlinie, beobachtet das Business aber weiter.

"Es wird wieder einmal deutlich, dass es nur noch ums Geld geht, nicht mehr um den Sport", monierte Magath in der ZDF-Talkshow "Markus Lanz" den Einstieg milliardenschwerer Investoren in den Sport. Dabei rechnete der ehemalige Coach auch mit dem FC Bayern ab.

"Bayern München ist nicht Fußball. Das ist eine Abart von Fußball, weil die sich die Besten zusammenkaufen", polterte Magath: "Da ist nichts entwickelt, da ist nichts zusammengefügt."

Der FC Bayern hole sich aufgrund seiner finanziellen Mittel "irgendwo" einfach Spieler her. "Und weil sie mehr Geld als alle anderen in der Liga haben, sind sie seit 20 Jahren unangefochten so weit oben, dass keiner mehr drankommt", echauffierte sich Magath weiter.

FC Bayern hat eine Mannschaft "mit großer Identifikation"

Münchens aktueller Trainer, Julian Nagelsmann, wollte die Kritik an seinem Arbeitgeber nicht unkommentiert lassen. Auf die Frage, was er von Magaths Rundumschlag halte, sagte Nagelsmann auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg: "Felix Magath äußert sich ständig, auch zu mir, obwohl wir noch nie miteinander gesprochen haben."

Zudem wehrte sich Nagelsmann gegen den Vorwurf, dass der FC Bayern nichts entwickeln würde. "Wir beim FC Bayern wirtschaften im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen in Europa solide und haben es ohne externe Investoren geschafft", sagte der 34-Jährige: "Wir haben eine tolle Fan-Base, eine Mannschaft mit großer Identifikation mit dem Verein, das hat man jetzt auch in der Doku gesehen."

Abschließend sagte Nagelsmann gelassen: "Ich weiß nicht, was Felix damit meint. Aber wenn er es braucht, können wir damit umgehen." Das letzte Wort zwischen dem FC Bayern und Magath dürfte freilich noch nicht gesprochen sein.

Die wichtigsten Aussagen der Bayern-PK zum Nachlesen:

+++ Glauben Sie, dass Süle bleibt? +++

"Ich glaube nicht, dass er es ganz alleine entscheidet, da gehört der Verein auch zu. Aber ich denke, dass er sich wohlfühlt und sich eine Vertragsverlängerung vorstellen kann. Aber ich kann das natürlich auch nicht ganz einschätzen, weil es auch immer darum geht, was der Spieler für seine Zukunft plant. Ich arbeite gerne mit ihm zusammen, das sieht man glaube ich auch. Ich versuche zu beeinflussen, was ich beeinflussen kann."

+++ Wieso pendelt Pavard zwischen Startelf und Bank? +++

"Wir haben oft eine andere Struktur und spielen nicht immer mit zwei klassischen Außenverteidigern. Benjamin hatte Verletzungen gehabt und hat etwas gebracht, rein zu kommen. Er besitzt große Qualitäten. Gegen Benfica hat er es gut gemacht. Es geht darum, eine Balance zwischen Offensive und defensiver Stabilität zu haben."

+++ Wie bewerten Sie die Situation auf dem Flügel? +++

"Es ist tatsächlich schwer. Wir sind grundsätzlich froh, dass alle fit sind. Auf der einen Seite zählt natürlich immer die Tagesform. Bei Thomas Müller war es jetzt so, dass er vorher alle Spiele gemacht hat. Es sind alle in guter Form. Du hast nicht immer eine rein sportliche Begründung. Natürlich schaust du auch, was zum jeweiligen Gegner passt. Die Spieler sind alle intelligent und wissen, dass man Startelf-Einsätze immer mal wieder verteilen muss. Das versteht auch jeder, auch wenn er lieber spielen würde. Es wird morgen wieder einen treffen, die Entscheidung ist aktuell tatsächlich schwer zu treffen, weil alle gut drauf sind."

+++ Was sagen Sie zu Magaths Äußerungen? +++

"Ich glaube Felix Magath äußert sich ständig, auch zu mir, obwohl wir noch nie miteinander gesprochen haben. Hier rund um den Verein war er glaube ich auch lange nicht mehr zu sehen. Ich weiß nicht, was er damit meint. Wir beim FC Bayern wirtschaften im Gegensatz zu vielen anderen Vereinen in Europa solide und haben es ohne externe Investoren geschafft. Wir haben eine tolle Fan-Base, eine Mannschaft mit großer Identifikation mit dem Verein, das hat man jetzt auch in der Doku gesehen. Ich weiß nicht, was Felix damit meint. Aber wenn er es braucht, können wir damit umgehen."

+++ Könnte Streich den FC Bayern trainieren? +++

"Christian hat unglaubliche Erfahrung im Nachwuchs und bei den Profis und kann sehr gut mit Spielern umgehen. Die Spiele gegen den SC Freiburg sind immer mit die anspruchsvollsten, weil sie mehrere Grundordnungen spielen können. Daher könnte Christian Streich jeden Verein in Europa trainieren."

+++ Wie bewerten Sie die Konkurrenz? +++

Am Ende haben wir es selbst in der Hand, wie viel Konkurrenz wir zulassen. Wir sind aktuell Tabellenführer. Wenn wir die letzten Spiele gewinnen, dann wären wir Meister. 

+++ Wie ist Ihr Verhältnis zu Streich? +++

"Ich glaube, ich habe ja schon ein paar lobende Worte gesagt. Es gibt in der Bundesliga Trainerkollegen, die vor dem Spiel extrem angespannt sind. Christian ist im Spiel angespannt, aber vor dem Spiel total entspannt. Da kommt es schon einmal vor, dass man sich vor dem Spiel ausführlich unterhält."

+++ Wie schaut es mit dem Personal aus? +++

"Mit dem Kader sieht es grundsätzlich gut aus. Sabitzer wird morgen noch ausfallen. Er ist heute etwas gelaufen und ist im Magen-Darm-Trakt nicht mehr ansteckend. Er hat heute einen Musli gegessen. Die letzten Tage hatte er nur eine Brezel, das reicht nicht, um im Profisport aktiv zu werden."

+++ Was denken Sie über Freiburg? +++

"Ein sehr sympathischer Verein, den ich schon seit vielen Jahren intensiv verfolge. Ich habe im Jugendbereich oft gegen Freiburg gespielt und da kann man besser hinter die Kulissen schauen. Es ist insgesamt ein sehr sympathischer Verein. Sie haben eine sehr gefestigte Mannschaft. Christian ist ein extrem positiver Charakter-Kopf und unglaublich intelligenter Mann. Dazu natürlich ein großartiger Trainer. Freiburg wird uns sehr viel abverlangen, haben die stabilste Defensive. Ihre Disziplin ist sehr gut, mit viel Leidenschaft und Tempo kommen sie hinter den Ball. Diese Disziplin fordert Christian auch ein. Sie sind schwer zu bespielen und spielen eine sehr gute Saison."

+++ Die Pressekonferenz beginnt +++

Julian Nagelsmann nimmt auf dem Podium Platz. Die Pressekonferenz des FC Bayern beginnt.

+++ Mit welchem Personal beginnt der FC Bayern? +++

Trainer Julian Nagelsmann kann gegen den SC Freiburg fast aus dem Vollen schöpfen. Einzig Ersatztorhüter Sven Ulreich steht den Münchnern nicht zur Verfügung. Auf der Pressekonferenz dürfte Nagelsmann erste Einblicke in seine Personalplanung für das Topspiel geben.

+++ FC Bayern empfängt unbesiegte Freiburger +++

Während der FC Bayern in der Bundesliga an der Tabellenspitze steht, ist der SC Freiburg das noch einzig ungeschlagene Team des deutschen Fußball-Oberhauses. Somit wartet auf den Rekordmeister eine große Herausforderung.