11.11.2021 08:40 Uhr

Ex-Bayern-Boss Rummenigge legt in Dominanz-Debatte nach

Karl-Heinz Rummenigge (r.) war lange Zeit Vorstandsboss des FC Bayern
Karl-Heinz Rummenigge (r.) war lange Zeit Vorstandsboss des FC Bayern

Der langjährige Vorstandsvorsitzende des FC Bayern, Karl-Heinz Rummenigge, hat im Zuge der Dominanz-Debatte um den deutschen Serienmeister noch einmal nachgelegt. Zuvor hatte sich BVB-Boss Hans-Joachim Watzke kritisch zu vorangegangenen Aussagen Rummenigges geäußert.

Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hatte zuletzt betont, hinsichtlich kleinerer Scharmützel und verbaler Sticheleien zwischen den Rivalen FCB und BVB "anders zu ticken als die Bayern".

Die Bayern-Ikone Rummenigge selbst führte seine Ansichten in Bezug auf die Vorherrschaft der Münchner im deutschen Fußball nun noch einmal aus.

Gegenüber "Sport1" meinte der ehemalige Vorstandsboss, der seine Verantwortungsbereiche in diesem Sommer vollständig an Nachfolger Oliver Kahn übertragen hatte: "Man darf nicht vergessen, dass es der FC Bayern aus eigener Kraft geschafft hat."

Sein Standing als seit neun Jahren amtierender Serienmeister der Bundesliga habe sich der Klub "hart erarbeitet", ganz ohne "Milliardär oder Scheich-Staat".

Laut Rummenigge sei dem FC Bayern aus dem Umstand, in der Bundesliga seit 2012/2013 derart dominant aufzutreten, dass die Bundesliga zeitweise über Jahre keine Spannung mehr im Titelkampf entwickeln konnte, "kein Vorwurf zu machen". 

"Die anderen müssen ganz einfach versuchen, zu attackieren, um irgendwann einmal das zu erringen, was zurzeit sicherlich nicht einfach ist, nämlich den FC Bayern vom Thron zu stoßen", so die saloppe Empfehlung des 66-Jährigen an die Konkurrenten um Vizemeister RB Leipzig und Pokalsieger Borussia Dortmund. 

FC Bayern: Ex-Boss fordert "ein bisschen mehr Rationalität"

Der FC Bayern hat zuletzt neunmal in Serie die deutsche Meisterschaft gewonnen und in dieser Zeit auch zweimal in der Champions League triumphiert. 2013 und 2020 holte der deutsche Branchenprimus den Henkelpott nach München.

Deutlich kritischere Töne schlug der Ex-Vorstandsvorsitzende der Bayern in Bezug auf die Finanzen im europäischen Elite-Fußball an. Ebenfalls im Rahmen der Vortragsreihe "Menschen in Europa" sagte er zur Passauer Neuen Presse", dass die exorbitanten Gehälter und Ablösesummen für Spieler, die zum Teil in einem dreistelligen Millionenbereich liegen, außerhalb der normalen Vorstellungkraft liegen würden. 

"Das versteht doch kein normaler Mensch mehr", meinte Rummenigge zu der Zeitung und forderte "ein bisschen mehr Rationalität" von allen Beteiligten im Haifischbecken Profifußball.