25.11.2021 21:41 Uhr

Darum ist Eintracht Frankfurt im Aufwind

Bei Eintracht Frankfurt zeigt die Formkurve nach oben
Bei Eintracht Frankfurt zeigt die Formkurve nach oben

Die ersten Monate der Saison 2021/2022 liefen für Eintracht Frankfurt alles andere als zufriedenstellend. Mittlerweile zeigt die Formkurve bei den Hessen allerdings nach oben. Wie hat Trainer Oliver Glasner den Turnaround geschafft? sport.de nennt vier Gründe für den Aufschwung!

Am Donnerstagabend können die Profis von Eintracht Frankfurt ungewohnt locker auf den Platz gehen: Vor dem Heimspiel gegen den belgischen Vertreter Royal Antwerpen (ab 21:00 Uhr im LIVE-Ticker) haben die Adlerträger ihr Ticket für die K.o.-Runde der Europa League bereits gebucht.

Zuletzt ging es für die SGE aber auch in der Bundesliga endlich wieder bergauf. Der positive Trend kommt nicht von ungefähr:

1. Die Neuzugänge zünden langsam

Obwohl Eintracht Frankfurt im vorigen Sommer mit André Silva nur einen unumstrittenen Stammspieler verlor, wirkte die Mannschaft in den ersten Wochen der Saison ziemlich heterogen. Das lag auch an den externen Neuzugängen, die fast ausnahmslos mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatten.

Bei einigen Sommer-Transfers zeigt die Formkurve mittlerweile jedoch nach oben. Vor der Abwehr wird der zweikampfstarke Abräumer Kristijan Jakic immer wichtiger, eine Position weiter vorne scheint auch Sieben-Millionen-Euro-Mann Jesper Lindström langsam seinen Rhythmus zu finden. Am vergangenen Bundesliga-Spieltag erzielte der Däne beim überzeugenden 2:0-Erfolg beim bis dahin extrem heimstarken SC Freiburg seinen ersten Treffer im deutschen Oberhaus.

Auch die Offensivkräfte Rafael Borré und Jens Petter Hauge haben zumindest angedeutet, der SGE helfen zu können. Sie benötigen aber noch mehr Konstanz. Einzig Sam Lammers bleibt ein Sorgenkind. Der Niederländer wirkt vom Tempo in Frankfurt überfordert.

2. Auf Kostic ist weiterhin Verlass

Nach dem Abgang von André Silva ist Filip Kostic der letzte verbliebene Unterschiedsspieler im Kader der Eintracht. Zu viel Druck für den Serben? Mitnichten!

Seinen Wechselstreik Ende August haben ihm die Verantwortlichen längst verziehen, und Kostic zahlt das unvermindert große Vertrauen mit starken Leistungen zurück. Nach insgesamt 14 Pflichtspielen stehen für den Schienenspieler auf der linken Außenbahn schon wieder acht Torbeteiligungen zu Buche (drei Treffer, fünf Vorlagen).

Aktivposten bei Eintracht Frankfurt: Filip Kostic
Aktivposten bei Eintracht Frankfurt: Filip Kostic

Kostics Flankenläufe sind weiterhin eine Waffe, dabei wollte Trainer Glasner das Frankfurter Spiel eigentlich "weniger flankenlastig" machen. Letztlich dürfte der Österreicher allerdings keine Einwände haben, wenn sein Top-Spieler über den Flügel doch für Impulse sorgt.

3. Glasners Taktik greift endlich - vor allem in der Defensive

Passend zum Kostic-Thema scheint es so, als ob Oliver Glasners ambitioniertes Vorhaben, die Erfolgs-Taktik seines Vorgängers Adi Hütter nach und nach mit neuen Ideen anzureichern, endlich Früchte trägt.

Teil des Trends ist auch die Einsicht des Übungsleiters, dass Reformen nicht über allem stehen. "Wenn man jetzt, nach vier Monaten, sehr viel mehr weiß und sich sein eigenes Bild machen kann, dann sind für mich ein paar Sachen nachvollziehbar, die ich vorher nicht so auf dem Schirm hatte", verriet Glasner unlängst der "Frankfurter Rundschau".

Auffällig ist, dass die Defensive stabiler steht als noch zu Saisonbeginn. Aus den vergangenen vier Begegnungen holte die Eintracht drei Siege und ein Unentschieden, kassierte dabei nur drei Gegentore. Besonders der jüngste Zu-Null-Sieg in Freiburg hat das Selbstvertrauen weiter gestärkt.

Fraglos ist im Spiel mit dem Ball noch viel Luft nach oben, vor allem offensiv mangelt es hier und dort an Durchschlagskraft. Nichtsdestotrotz geht die Tendenz in die richtige Richtung.

4. Frankfurts Führung strahlt die nötige Ruhe aus

Nach dem Wechsel von Erfolgsmanager Fredi Bobic zu Hertha BSC schlüpfte Markus Krösche in Frankfurt in die Rolle des Sportvorstandes. Der frühere Leipziger hätte bei seiner Unterschrift am Main aber wohl kaum mit einer so turbulenten Anfangszeit gerechnet.

Umso bemerkenswerter, wie ruhig der 41-Jährige geblieben ist, als der Wind rund um den Deutsche Bank Park rauer wurde. Krösche stärkte Trainer Glasner auch nach teils peinlichen Niederlagen stets den Rücken und appellierte an die Geduld der Fans.


Diese unaufgeregte Herangehensweise zahlt sich mehr und mehr aus. Zudem lässt sich Krösche in Transfer-Fragen nicht aus der Reserve locken, dabei sprießen tagtäglich neue Gerüchte um mögliche Zu- und Abgänge auf (Hauptthema: Filip Kostic).

So hat auch der Sportvorstand seinen Anteil am jüngsten sportlichen Aufschwung von Eintracht Frankfurt.

Heiko Lütkehus