13.12.2021 07:52 Uhr

BVB-Verbot für Zwayer bestätigt: "Fronten zu verhärtet"

Felix Zwayer pfeift vorerst keine BVB-Spiele mehr
Felix Zwayer pfeift vorerst keine BVB-Spiele mehr

Nach dem Zoff rund um das Top-Spiel gegen den FC Bayern wird Schiedsrichter Felix Zwayer bis auf Weiteres keine Spiele mehr von Borussia Dortmund leiten.

Das bestätigte DFB-Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich bei "Sport1". "Das machen wir aber auch bei anderen Schiedsrichtern so. Wenn man merkt, dass das wegen bestimmten Vorfällen nicht mehr passt, dann machen wir das so", sagte Fröhlich.

Zwayer hatte in zwei strittigen Elfmetersituationen jeweils gegen den BVB entschieden. Nach der Partie hatte Dortmunds Mittelfeldspieler Jude Bellingham heftig gegen den Referee ausgeteilt und an seine Verstrickung in den Hoyzer-Skandal aus dem Jahr 2005 erinnert. Bellingham war dafür im Nachgang vom DFB zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Fröhlich verteidigte Zwayer gegen die neuerlichen Vorwürfe: "Schaut man sich das Urteil von damals an, steht da explizit, dass dem Einsatz von Felix Zwayer als Schiedsrichter nichts mehr im Wege steht. Es gibt keinen Beleg für eine Manipulation."

Fronten zwischen dem BVB und Felix Zwayer "zu verhärtet"

Der langjährige Unparteiische räumte aber ein, dass der Umgang mit der Thematik schwierig sei. "Vielleicht ist da ein Versäumnis in den letzten zehn, zwölf Jahren, dass man den Vorgang nicht aufgearbeitet und nicht alle Fakten in die Öffentlichkeit gebracht hat", so Fröhlich.

Der 64-Jährige hofft auf eine Versöhnung zwischen Zwayer und dem BVB. "Mit etwas Abstand kann man die Sache nochmal anpacken." Im Moment seien jedoch "die Fronten zu verhärtet", erklärte der Schiri-Boss.

Fröhlich äußerte sich auch zu Zwayers Gesprächsangebot an den BVB. Dieses hatte er via "Bild" öffentlich gemacht. Die Dortmunder Führungsetage hatte ein solches Treffen daraufhin ausgeschlossen.

"Es darf nicht sein, dass Schiedsrichter ..."

"Miteinander zu reden ist immer die beste Lösung, anstatt das öffentlich zu machen. Wenn man einen persönlichen Austausch anstrebt und dann über die Bild-Zeitung redet, ist das kontraproduktiv", sagte Fröhlich.

Zwayer habe mit dem BVB "eine ehrliche Diskussion" führen wollen, "warum es auch zu solchen Exzessen kommt", stellte Fröhlich klar.

 

Er forderte, man dürfen die Schiedsrichter "nicht verteufeln oder den Vereinen zum Hass vorwerfen. Das ist die wahre Respektlosigkeit. Es darf nicht sein, dass Schiedsrichter – auch wenn Fehlentscheidungen passieren – sogar Morddrohungen bekommen."