26.01.2022 08:24 Uhr

Welchem Ex-Star der VfB Stuttgart jetzt nachtrauert

Pellegrino Matarazzo (l.) und Sven Mislintat stecken mit dem VfB voll im Abstiegssumpf
Pellegrino Matarazzo (l.) und Sven Mislintat stecken mit dem VfB voll im Abstiegssumpf

Für den VfB Stuttgart geht es in dieser Saison um das nackte Überleben in der Fußball-Bundesliga. Nach 20 Spieltagen rangieren die Schwaben auf einem direkten Abstiegsplatz und laufen Gefahr, in der zweiten Spielzeit nach dem Wiederaufstieg 2020 wieder runter in die zweite Liga zu müssen.

Wochenlang wurde zuletzt Ursachenforschung betrieben, was bei den Schwaben seit dem starken neunten Platz in der Abschlusstabelle 2020/2021 so sehr schief lief, dass mittlerweile sogar Arminia Bielefeld und der FC Augsburg im Tableau vorbeigezogen sind. 

Immer wieder berufen sich die VfB-Bosse auf das extreme Verletzungspech, welches die Mannschaft im letzten Kalenderjahr heimsuchte, fehlten allen voran doch die Offensiv-Stammspieler Sasa Kalajdzic und Silas Katompa Mvumpa monatelang mit schweren Knieverletzungen.

Ein zuletzt immer häufiger angeführter Kritikpunkt ist aber die fehlende Erfahrung innerhalb des Team in der derzeit hochbrisanten sportlichen Situation. Die Stuttgarter stellen von allen Abstiegskandidaten der Bundesliga mit Abstand den jüngsten Kader - aktuell 24,3 Jahre im Durchschnitt. 

Der einzige verbliebene Ü30-Spieler im Kader ist Daniel Didavi, der nach Verletzungen und aufgrund seines Ungeimpft-Status aber seit Monaten keine Einsatzminute mehr für die Schwaben bestritt.

Castro verließ den VfB in Richtung Bielefeld

Es fehlt im Ländle an Erfahrung und Routine im beschwerlichen Abstiegskampf-Alltag. Nach einem "Sport Bild"-Bericht soll Cheftrainer Pellegrino Matarazzo daher vor allem Gonzalo Castro noch immer nachtrauern, der genau diese Werte hätte einbringen können. 

Vom Erfahrungsschatz aus über 410 Bundesligaspielen profitiert nunmehr Konkurrent Arminia Bielefeld, der den Ex-Nationalspieler zur Rückrunde verpflichtete. Während der VfB seit Rückrunden-Start noch auf den ersten Sieg wartet, blieben die Ostwestfalen mit dem 34-Jährigen im Team in diesem Zeitraum noch ungeschlagen und haben die Stuttgarter in der Tabelle überflügelt.

Der einstige VfB-Kapitän Castro kommt in Bielefeld nicht nur wegen seines sportlichen Mehrwert bislang hervorragend an. Auch die Tatsache, dass er als prominentester Spieler im Kader keine Sonderbehandlungen einforderte und mit einem geschätzten Gehalt von 250.000 Euro bis Saisonende voll im Gefüge des Klubs liegt, werden ihm vereinsintern bereits hoch angerechnet.