26.01.2022 09:36 Uhr

Gladbach-Fansprecher zählt Ginter und Co. an

Matthias Ginter (re.) könnte Gladbach noch im Winter verlassen
Matthias Ginter (re.) könnte Gladbach noch im Winter verlassen

Nach dem Absturz der letzten Monate blutet die Fanseele bei Borussia Mönchengladbach. Nun hat sich ein Sprecher zur schwierigen Lage der Fohlenelf geäußert und kaum ein gutes Haar an Teilen des Teams und den abwanderungswilligen Stars rund um Matthias Ginter gelassen.

Er muss wissen, wie es in den Herzen der Gladbach-Anhänger aussieht: Michael Weigand vom FPMG Supporters Club e.V ist Sprecher des Verbunds von Borussia-Fans, dem über 6500 Mitglieder angehören. Wie er in der "Sport Bild" betonte, steht für ihn spätestens nach dem DFB-Pokal-Aus (0:3 bei Hannover 96) fest: "Die Mannschaft ist tot, die Stimmung auf dem Nullpunkt."

Allerdings unterscheidet Weigand ganz deutlich in zwei Gruppen. "Zwischen den Langzeit-Borussen im Team, denen die Situation spürbar nahegeht und die die Probleme klar ansprechen. Wie beispielsweise Lars Stindl, Christoph Kramer oder Yann Sommer", erklärte der Fansprecher und fügte deutlich an: "Der Rest verzieht sich und taucht ab – auch auf dem Platz."

Zu letztgenanntem Kreis gehören für Weigand jene Spieler, die im Vertragspoker stecken. "Marcus Thuram, Alassane Pleá, Denis Zakaria oder Matthias Ginter. An deren Stelle würde ich mich mal zusammenreißen, um mich noch im Spiegel anschauen zu können", sagte der FPMG-Supporters-Club-Boss.

In der Causa Ginter stehe er "eindeutig auf Vereinsseite", betonte Weigand und verdeutlichte: "Wir sind ein Verein, der sich stark über den Wert seiner Spieler definiert. Wir werden auch in Zukunft das Modell verfolgen, Spieler zu kaufen, besser zu machen und dann wieder zu verkaufen." Deshalb müsse man jetzt auch alles versuchen, "dass Ginter den Verein jetzt verlässt, um zumindest noch ein bisschen Ablöse zu erhalten", empfahl Weigand.

Gladbach-Fansprecher: Ginter darf sich nicht beschweren

Gerade von Ginter zeigte sich der Fansprecher enttäuscht. Der Nationalspieler habe "mal gesagt, dass es in Ordnung sei, wenn ein Fußballer in der Corona-Krise nicht mehr so viel verdiene. Das Angebot von Borussia hat er trotzdem abgelehnt", ärgerte sich Weigand, dass Ginter eine Offerte ausschlug, die laut Berichten ein Jahressalär von vier Millionen Euro beinhaltete. "Das fnde ich total inkonsequent, sodass er mit den Folgen jetzt leben muss. Wenn man in ein Haifschbecken springt, darf man sich nicht beklagen, wenn man gebissen wird."

Sportlich sei Ginter derzeit sowieso nicht auf der Höhe. "In Hannover haben wir mit Ginter 0:3 verloren, genau wie zuvor unter anderem 0:6 gegen Freiburg. NULL zu SECHS. Mit Matthias Ginter als Abwehrchef." Sportliche Gründe für Adi Hütters Entscheidung, auf Spieler zu setzen, die sich zudem klar zur Borussia bekennen, seien daher nicht von der Hand zu weisen.

"Grundsätzlich gilt: Das Wichtigste ist immer der Verein. Ich lehne die Überhöhung einzelner Spieler oder Funktionäre grundsätzlich ab", sagte der Fansprecher.