24.02.2022 14:03 Uhr

"Hurra-Taktik" und Co. sorgen für Ärger beim FC Bayern

Beim FC Bayern soll derzeit nicht unbedingt eitel Sonnenschein herrschen
Beim FC Bayern soll derzeit nicht unbedingt eitel Sonnenschein herrschen

Dass der Haussegen beim FC Bayern nach der 2:4-Klatsche gegen den VfL Bochum, dem mauen 1:1 in der Champions League gegen RB Salzburg und dem zumindest in der ersten Hälfte ernüchternden 4:1-Sieg gegen die SpVgg Geuther Fürth etwas schiefhängt, ist wenig überraschend. Vor allem in der Defensive des deutschen Rekordmeisters sollen soll es "grummeln".

In der Kabine des FC Bayern herrsche derzeit ein "Taktik-Grummeln", das berichte die "Bild" am Donnerstag. 

Stein des Anstoßes soll die zuletzt extrem offensive Ausrichtung unter Coach Julian Nagelsmann sein. Der junge Trainer bot zuletzt häufiger fünf Offensivkräfte auf und brachte defensiv lediglich eine Dreierkette oder nur einen Abräumer vor einer Viererkette. 

"Bild" zufolge besteht teamintern zwar weiterhin "volles Vertrauen" in Nagelsmann, die "Hurra-Taktik" kommt bei den weniger offensiv ausgerichteten Stars demnach aber nicht gut an.

Die Abwehrspieler sollen bemängeln, dass sie angesichts der geballten Offensive häufig nur schlecht aussehen könnten. Durch die Konzentration auf die Abteilung Attacke würden sich zu oft viele frei Räume ergeben, die die Kontrahenten bei schnellen Gegenstößen ausnutzen. Die Verteidiger würden sich daher oft mit Eins-Gegen-Eins-Zweikämpfen konfrontiert sehen, heißt es.

Gefährden die Experimente des Erfolg des FC Bayern?

In Spielerkreisen soll man sich ein Ende der Experimente wünschen, um mit einer eingespielten Formation in die Monate der Saison zu gehen, in denen die Titel verteilt werden. Konkret sollen die Bayern-Stars befürchten, dass Nagelsmann Umstellungen den Erfolg in den entscheidenden K.o.-Duellen der Champions League gefährden.

Laut "Bild" ist Nagelsmann allerdings durchaus bewusst, dass er seinen Schützlingen "viel Neues zumutet". Der 34-Jährige soll daher im engen Austausch mit den Führungsspielern stehen.

Damit aber nicht genug: In den Katakomben des FC Bayern soll man auch die Ansicht vertreten, dass das viel beschrieene "Mia-san-Mian-Gefühl" in dieser Saison etwas abhanden gekommen ist. Die Einstellung soll nicht bei allen Akteuren stimmen. 

"Mit so einer Einstellung kannst du nicht in ein Spiel gehen. Wir sind eine Weltklasse-Mannschaft, haben aber keine Weltklasse-Mentalität an den Tag gelegt. Das darf uns nicht passieren, ist es aber schon. Wir müssen uns hinterfragen", brachte es Mittelfeld-Leitwolf Joshua Kimmich nach der Bochum-Pleite auf den Punkt.

Als letzten Punkt, der die Stimmung an der Säbener Straße verdunkeln soll, nennt die "Bild" personelle Themen. Die unklare Zukunft von Thomas Müller, Robert Lewandowski und Serge Gnabry über den Sommer 2023 hinaus sowie der Abgang von Niklas Süle zum BVB sollen in der Mannschaft nicht gut ankommen.