28.02.2022 19:04 Uhr

Offiziell! FIFA und UEFA greifen gegen Russland durch

Die FIFA will durchgreifen
Die FIFA will durchgreifen

Der Fußball-Weltverband FIFA und der europäische Dachverband UEFA haben mit resoluten Maßnahmen auf den russischen Überfall auf die Ukraine reagiert. 

Russlands Nationalmannschaft wird nicht bei der WM 2022 in Katar starten. Die Sbornaja ist von den anstehenden Playoffs im März ausgeschlossen und kann sich somit nicht für die Endrunde qualifizieren. Playoff-Gegner Polen hatte bereits angekündigt, am 24. März nicht anzutreten, sollte Russland teilnehmen dürfen.

"Wir können nicht so tun, als wäre nichts passiert", verkündete Polens Kapitän Robert Lewandowski vom FC Bayern München in diesem Zuge bei Twitter.

Auch auf europäischer Klubebene werden vorerst keine Teams aus Russland mehr auflaufen. 

"FIFA and UEFA haben heute gemeinsam  entschieden, dass alle russischen Teams, egal ob die Nationalteams oder auf Klub-Ebene, von allen Wettbewerben der FIFA und UEFA ausgeschlossen werden." Die Entscheidung gelte "bis auf Weiteres".

"Der Fußball ist hier vereint und in voller Solidarität mit allen betroffenen Menschen in der Ukraine. Beide Präsidenten hoffen, dass sich die Situation in der Ukraine deutlich und schnell verbessern wird, damit der Fußball wieder ein Faktor für Einheit und Frieden zwischen den Menschen sein kann", heißt es in einem Statement weiter.

RB Leipzig erhält Freilos

Betroffen ist auch Bundesligist RB Leipzig. Die Sachsen hätten im März im Achtelfinale der Europa League gegen Spartak Moskau antreten müssen, nun stehen die Roten Bullen kampflos im Viertelfinale. Zuvor war bereits klar, dass Spartaks Heimspiel an einem neutralen Ort hätte stattfinden müssen. Jetzt fällt die Partie komplett aus.

Auswirkungen hat die Entscheidung auch auf die EM der Frauen im Juli in England. Russland wäre dort Gruppengegner der Niederlande sowie von Schweden und der Schweiz gewesen. Letztere hatten zuvor neben zahlreichen anderen Verbänden einen Boykott russischer Spiele angekündigt.

Die UEFA hat zudem verkündet, den Sponsoren-Vertrag mit dem russischen Gaskonzern Gazprom zu beenden. "Die UEFA hat heute beschlossen, ihre wettbewerbsübergreifende Partnerschaft mit Gazprom zu beenden. Die Entscheidung tritt mit sofortiger Wirkung in Kraft und umfasst alle bestehenden Vereinbarungen, einschließlich der UEFA Champions League, der UEFA-Nationalmannschaftswettbewerbe und der UEFA EURO 2024", teilte der Verband mit.

Dass der Schritt erfolgen wird, überrascht nur bedingt. Zuvor erklärte FIFA-Vizepräsident Zbigniew Boniek im Gespräch mit der Webseite des italienischen Fußball-Verbandes

"Heute ist im Fußball kein Platz für Russland, ein Land, das ein anderes überfallen hat. Meiner Meinung nach sollten sie an keinem Wettbewerb teilnehmen. Nicht nur aus Gründen der Sanktionierung, sondern auch der Sicherheit wegen", wird der 65-Jährige zitiert. Worte, denen nun Taten gefolgt sind.

Schritt für die DFL "unumgänglich"

Rückendeckung gibt es auch von der DFL: "Die DFL unterstützt die Entscheidung der UEFA ausdrücklich. Ein internationaler Wettbewerb unter Beteiligung russischer Mannschaften ist in der aktuellen Lage unvorstellbar, während Russland die Ukraine angreift und unschuldige Menschen um ihr Leben und ihre Heimat fürchten müssen", wird die Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung Donata Hopfen in einer Mitteilung zitiert.

Und weiter: "Diese Haltung von DFL und RB Leipzig haben wir gemeinsam – mit Blick auf das ausgeloste Europa-League-Achtelfinale zwischen Leipzig und Spartak Moskau – seit Samstag im Austausch mit der UEFA deutlich hinterlegt. Auch wenn die Entscheidung der UEFA russische Sportler, Klubs und Fans betrifft, die nicht für die aktuelle Situation verantwortlich sind, ist dieser Schritt derzeit unumgänglich."

Auch der DFB verkündete seine volle Zustimmung.