Völler freut sich über Kahns Rolle beim FC Bayern

Im Laufe seines Wirkens im Profi-Fußball bekam es Rudi Völler regelmäßig mit dem FC Bayern München zu tun - zunächst als Spieler, später in der Rolle des Managers von Bayer Leverkusen. Obwohl seine persönliche Bilanz gegen den Rekordmeister gelinde gesagt ausbaufähig ist, sprüht der mittlerweile 61-Jährige immer noch vor Angriffslust.
Am kommenden Spieltag der Bundesliga steht ein echter Kracher auf dem Programm, wenn der souveräne Tabellenführer Bayern München auf Verfolger Bayer Leverkusen (aktuell Platz drei) trifft. Im Vorfeld der Begegnung hat sich Rudi Völler, seines Zeichens Sport-Boss der Werkself, ausführlich zum Gastspiel beim deutschen Branchenprimus geäußert.
"Wir reisen mit der Hoffnung an, dort mit unserer Art Fußball zu spielen etwas mitnehmen zu können. Im Grunde hat man genau in diesem Spiel am wenigsten zu verlieren", kündigte der frühere Nationalspieler und -trainer im Interview mit der "Sport Bild" an.
Dass Bayer in München eine negative Bilanz ausweise, sei nicht ungewöhnlich, stellte Völler klar. "Dass man bei den Bayern im Verlauf von zehn Jahren mehr Spiele verliert als gewinnt, damit sollte man schon rechnen. Die Bayern haben nun mal nicht die Angewohnheit, viele Spiele zu verlieren – schon gar nicht ihre Heimspiele", so der ehemalige Profi.
So bewertet Völler die neue Generation bei FC Bayern, BVB und Co.
Völler wird am Samstag letztmalig in seiner Funktion als Bayer-Geschäftsführer in der Allianz Arena auftreten. Nach überwiegend erfolgreichen Jahren als Funktionär in Leverkusen macht er den Weg für die nächste Generation frei. In einigen Klubs haben mittlerweile Leute das Sagen, die Völler selbst noch trainiert hat - Oliver Kahn ist einer davon.
"Oliver war mein Torwart und mein Kapitän in der Nationalelf. Es ist schön zu sehen, was aus meinen ehemaligen Nationalspielern geworden ist und welch wichtige Positionen sie im Fußball jetzt einnehmen", zeigte sich der Weltmeister von 1990 gerührt.
Völler weiter: "Sebastian Kehl ab der kommenden Saison in Dortmund, Fredi Bobic nun bei der Hertha, Frank Baumann bei Werder Bremen oder Oliver Bierhoff beim DFB. Simon Rolfes hatte sein erstes Tor für Bayer Leverkusen unter mir als Trainer geschossen, jetzt ist er Sportdirektor und wird hier mein Nachfolger."
Völler hofft auf Fortbestehen der Hoeneß-Attitüde
Zugleich betonte Völler, dass er sich wünscht, dass die neuen starken Männer nicht zu glattgebügelt auftreten.
"Die Zeiten haben sich geändert, aber ich fände gut, würde der eine oder andere ähnlich wie der Uli (Hoeneß, Anm. d. Red.) seine Meinung auch künftig klar und deutlich kundtun. Ich jedenfalls werde das machen", hob der 61-Jährige hervor.