05.04.2022 07:54 Uhr

Matthäus findet Saison des BVB "grausam"

Marco Reus (l.) und Mats Hummels haben beim BVB noch einen Vertrag bis 2023
Marco Reus (l.) und Mats Hummels haben beim BVB noch einen Vertrag bis 2023

Nach der 1:4-Klatsche gegen RB Leipzig stehen bei Borussia Dortmund die Führungsspieler im Zentrum der Kritik. Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hob zwar die Errungenschaften von Marco Reus und Mats Hummels hervor, legte dem BVB-Duo aber zugleich einen Abschied nahe.

"Wenn Spieler in ein gewisses Alter kommen, fühle ich mich an meine eigene Karriere erinnert", führt Lothar Matthäus in seiner Kolumne für "Sky" aus.

Im Jahr 2000 war er vom FC Bayern "in eine sogenannte Operettenliga nach Amerika gewechselt", da er "vom Kopf her einfach nicht mehr in Lage war", das Niveau in München zu halten.

Dieses Problem sieht der 60-Jährige nun auch bei Marco Reus und Mats Hummels. An beiden nage der Zahn der Zeit, "Verletzungen häufen sich, das Tempo leidet und mit fehlendem Rhythmus und mangelnder Kontinuität wird auch die Leistung schlechter", so Matthäus.

BVB: Matthäus legt Reus und Hummels Abschied nahe

Er kenne die Pläne der beiden BVB-Routiniers zwar nicht, könne sich aber "vorstellen, dass es nicht leicht für ihre Vorgesetzten Kehl und Zorc oder die Trainer Rose und Zickler ist, mit ihnen über die Zukunft zu sprechen und ihnen möglicherweise nahezulegen, sich vielleicht eine andere Aufgabe zu suchen", sagte Matthäus.

Letztlich müssten sich aber die Spieler selbst die Frage stellen, wie es mit ihnen beim BVB weitergehen soll. "Vielleicht", so Matthäus weiter, sei "ein neues Abenteuer ja gar nicht die schlechteste Idee".

Reus und Hummels besitzen beim BVB noch jeweils einen Vertrag bis 2023. Reus machte gegen Leipzig sein 350. Pflichtspiel für die Schwarz-Gelben, seine Ausbeute von 153 Toren und 108 Vorlagen ist herausragend. Auch in der laufenden Saison, in der die Dortmunder letztlich wohl ohne Titel bleiben, ist der 32-Jährige mit 19 Torbeteiligungen zweitbester BVB-Scorer.

Hummels wurde in dieser Saison von Problemen an der Patellasehne ausgebremst. Dennoch stand er bislang in 22 Bundesliga-Spielen für den BVB für auf dem Rasen.

BVB hat sich "teilweise blamiert"

Insgesamt ließ Matthäus am Abschneiden des BVB kein gutes Haar. Weil die Schwarz-Gelben in den Cup-Wettbewerben "sang- und klanglos" ausgeschieden seien und sich "teilweise blamiert" hätten, sei das Saisonergebnis trotz Platz zwei in der Bundesliga "grausam".

In seine Kritik schloss Matthäus in seiner Kritik explizit auch Trainer Marco Rose mit ein. Dennoch sei es nicht seine Schuld, wenn seine Spieler "mit einem riskanten Dribbling den Ball verlieren".

Der "Sky"-Experte konstatierte dennoch: "Man muss schon auch sagen, dass Edin Terzic in den Wochen, in denen er die Mannschaft trainiert hat, mehr Euphorie und Enthusiasmus entfacht hat und auch mit Sicherheit keinen schlechteren Fußball spielen lassen." Allerdings, so Matthäus, sei dies "keine Forderung nach einem neuen beziehungsweise alten Trainer".