Doll über legendäre BVB-Wutrede: "Mir wäre es auch lieber ..."

Mit seiner legendären "Da lach' ich mir den Arsch ab"-Wutrede ging Thomas Doll 2008 in die Vereinsgeschichte von Borussia Dortmund ein. Heute bedauert der damalige BVB-Coach seinen Ausraster.
Thomas Doll gebührt die zweifelhafte Ehre, der letzte Cheftrainer der "dunklen Zeit" bei Borussia Dortmund nach der Fast-Pleite 2005 gewesen zu sein.
Zwischen März 2007 und dem Ende der Saison 2007/2008 betreute der frühere HSV-Profi den BVB. Dann übernahm Jürgen Klopp das Traineramt bei den Schwarz-Gelben - und machte den finanziell immer noch angeschlagenen Revierklub binnen weniger Jahre wieder zu einem nationalen und internationalen Schwergewicht.
Fast in Vergessenheit ist heute geraten, dass Doll in seiner BVB-Amtszeit nur knapp an einem großen Titel vorbeischrammte. Knapp mit 1:2 nach Verlängerung verlor seine Mannschaft das DFB-Pokalfinale 2008 gegen den FC Bayern.
BVB-Krise? "Da lach‘ ich mir doch den Arsch ab"
Hängen blieb von Doll, der inzwischen in Indonesien bei Persija Jakarta arbeitet, vielmehr seine legendäre PK-Wutrede nur wenige Tage nach der bitteren Finalpleite.
Thomas Dolls BVB-Wutrede im Video:
Im Abstiegskampf der Bundesliga unter Druck geraten, steigerte sich Doll in einen Rundumschlag gegen die Kritiker seines Teams hinein. Sätze wie "Das ist doch alles blablabla, ist das doch" und "Da lach‘ ich mir doch den Arsch ab" fielen - Aussagen, die Doll inzwischen durchaus bedauert.
"Heute würde ich es viel eleganter lösen, aber damals sind mit mir die Pferde durchgegangen. Egal, bei welchem Verein ich Trainer bin, ich versuche immer meine Mannschaft zu schützen. Zur damaligen Zeit hatte ich das Gefühl, es wird nur auf die Mannschaft eingeschossen und das hatte sie nicht verdient", blickte der 56-Jährige bei "transfermarkt.de" auf den Vorfall zurück.
"Mir wäre es lieber, ich hätte etwas Nachhaltiges beim BVB erreicht"
Doll ergänzte: "Mir wäre es auch lieber, ich hätte etwas Nachhaltiges beim BVB erreicht, beispielsweise mit dem Pokalsieg, weil ich die Zeit in Dortmund wirklich genossen habe."
Es sei für ihn aber "auch ok", mit seiner Rede im Gedächtnis zu bleiben. Augenzwinkernd fügte Doll allerdings an, die "ewige Nummer eins und der Spitzenplatz" in Sachen Wutausbrüche gebühre Giovanni Trapattoni. Der Ex-BVB-Coach spielte damit auf die "Flasche leer"-Ansprache des Italieners 1998 beim FC Bayern an.