17.08.2022 14:28 Uhr

Jovic mit Traumdebüt - BVB-Flop beendet Odyssee

Luka Jovic glänzte einst im Trikot von Eintracht Frankfurt
Luka Jovic glänzte einst im Trikot von Eintracht Frankfurt

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien im Ausland. Heute im sport.de-Rampenlicht: Zwei ehemalige Talente des BVB und ein Ex-Torjäger von Eintracht Frankfurt.

Als Eintracht Frankfurt im Oktober 2018 Fortuna Düsseldorf mit 7:1 vom Rasen fegte, fand sich der Name Luka Jovic gleich fünfmal in der Liste der Torschützen verewigt. Das Kunststück, fünf oder mehr Tore in einem Bundesliga-Spiel zu erzielen, gelang zuvor gerade einmal 14 anderen Akteuren, zum Zeitpunkt der Gala war allerdings kein Star aus der extrem namhaften Liste jünger als der damals 20-jährige Jovic.

Der Hype um den Serben war endgültig entfacht, weitere starke Vorstellungen im Eintracht-Dress machten der internationalen Crème de la Crème den Mund zusätzlich wässrig. Letztlich machte Real Madrid im Sommer 2019 das Rennen. Die Königlichen blätterten satte 63 Millionen Euro auf den Tisch und erhofften sich die Verpflichtung eines echten Top-Torjägers.

Statt Treffern wie am Fließband folgte allerdings Ernüchterung um Ernüchterung. In 51 Einsätzen erzielte Jovic gerade einmal drei Törchen und galt schnell als Millionengrab. Zur endgültigen Trennung kam es allerdings erst Anfang Juli 2022: Jovic wechselte in die italienische Serie A zur AC Florenz. Dass Real sogar auf eine Ablöse verzichtet haben soll, untermauert das miese Standing des Offensivspielers in Madrid.

Für die Fiorentina könnte der Deal hingegen ein absoluter Glücksfall sein. Das zeichnete sich zumindest am vergangenen Sonntag ab, als Jovic bei seinem Debüt auf Anhieb einen Treffer zum knappen 3:2-Sieg gegen Aufsteiger US Cremonese beisteuerte.

Dribbelkünstler findet beim BVB nicht sein Glück

Vier enttäuschende Jahre auf der Bank von Real Madrid hätte der nächste Akteur wohl nur zu gerne gegen die Odyssee eingetauscht, die er seit seinem Abschied aus der deutschen Fußball-Bundesliga 2017 erlebte. 2016 mit lauten Lobeshymnen und einem riesigen Ego im Gepäck vom dänischen Klub FC Nordsjaelland zu Borussia Dortmund gewechselt, mussten sowohl Emre Mor als auch der BVB schnell erkennen, dass der 1,69 Meter kleine Dribbelkünstler im Ruhrpott keine Erfolgsgeschichte schreiben wird. 

Nach nur einer Saison folgte die Trennung. Mor wechselte zu Celta Vigo, blieb blass und versuchte sich in der Folge ebenfalls wenig begeisternd bei Galatasaray und Olympiakos Piräus. Ein Aufwärtstrend setzte erst 2021/22 ein, als Mor beim türkischen Liga-Underdog Fatih Karamgümrük einen Neuanfang wagte und erstmals seit seinem Abschied aus Dänemark wieder zum Stammspieler avancierte. 

Der Aufwärtstrend blieb auch Fenerbahce nicht verborgen, das Mor im Sommer 2022 für rund zwei Millionen Euro unter Vertrag nahm. Eine Investment, das sich auszuzahlen scheint: In fünf Einsätzen erzielte der mittlerweile 25-Jährige bereits zwei Treffer. Zuletzt traf der türkische Ex-Nationalspieler beim 6:0-Kantersieg bei Kasimpasa SK.

BVB-Eigengewächs stellt Negativ-Rekord ein

Während Mor in jungen Jahren zum BVB wechselte, meisterte Koray Günter sogar den Sprung aus dem Nachwuchsbereich ins Profiteam der Dortmunder. Angesichts enormer Konkurrenz bestritt der Verteidiger, der als Jahrhunderttalent gepriesen wurde, allerdings nur einen Einsatz für die A-Mannschaft.

Im Januar 2014 zog Günter schließlich die Reißleine und wechselte nach Istanbul zu Galatasaray, wo er bis zum Sommer 2018 einige Erfolge feierte, selten jedoch über die Jokerrolle hinauskam. Ganz anders gestaltet sich die Situation seit Günter Galatasaray in Richtung Serie A verlassen hat. Beim FC Genua deutete der Deutsch-Türkei sein Können 2018/19 bereits an, seit 2019 ist er in der Defensive von Hellas Verona gesetzt.

Am vergangenen Wochenende setzte es allerdings einen herben Dämpfer: Beim 2:5 gegen den SSC wirkte Günter ebenso wie seine Nebenlaute über weite Strecken überfordert. Das Ergebnis war die Einstellung eines Negativ-Rekords: Mehr als fünf Gegentreffer kassierte Günter in seiner Profi-Laufbahn noch nie.

Marc Affeldt