01.09.2022 09:20 Uhr

SGE-Boss: BVB, FC Bayern und Co. "müssen investieren"

Markus Krösche hat sich zu den Transferaktivitäten des FC Bayern und des BVB geäußert
Markus Krösche hat sich zu den Transferaktivitäten des FC Bayern und des BVB geäußert

Als sportlicher Verantwortungsträger setzte Markus Krösche bereits beim SC Paderborn, RB Leipzig und seit Juni 2021 bei Eintracht Frankfurt das ein oder andere Transfer-Ausrufezeichen. Auf dem Markt kennt sich der 41-Jährige also bestens aus. Nun hat sich der Sport-Vorstand der SGE zum aktuellen Treiben geäußert und eine klare Forderung formuliert. 

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie seien "auch in diesem Transfersommer sehr deutlich zu spüren", stellt Krösche im Gespräch mit dem "kicker" klar. Zum einen würden die lange weggebrochenen Zuschauer-Einnahmen noch Nachwirken, zum anderen hätte die zuletzt ruhige Transferlandschaft dafür gesorgt, dass sich in nahezu jedem Kader noch Spieler tummeln, die vor der Pandemie mit gut dotierten Verträgen ausgestattet wurden, sportlich aber keine große Rolle mehr spielen würden.

Bei seiner Analyse lässt Krösche den "Spitzenbereich" allerdings ausdrücklich außen vor. Die "großen Klubs" würden nach wie vor "Zugänge zu frischem Kapital finden. Die Lücke zum Rest geht immer weiter auf. Top-Klubs müssen investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben - Bayern, Dortmund und Leipzig gehen diesen Weg auch in der Bundesliga", so Krsöche weiter.

In diesem Zusammenhang fordert der SGE-Macher, dass das Transferfenster vor dem ersten Spieltag schließt. "Die großen Klubs haben aktuell die Möglichkeit, auf kurzfristige Entwicklungen zu reagieren und Leistungsträger anderer Vereine spät abzuwerben. Die Kleineren kommen am Ende der Transferperiode durch den Zeitdruck in Schwierigkeiten, noch mal zu reagieren", so Krösche. "Aus meiner Perspektive müssen die großen Ligen in Europa aber einen gemeinsamen Weg finden, dass das Transferfenster schließt, bevor der 1. Spieltag startet."

Auch Eintracht Frankfurt hat mächtig investiert

Während das Gros der Bundesliga-Vereine im Sommer 2022 bislang einen Transferüberschuss erwirtschaftet hat, stehen beim FC Bayern und dem BVB ein Minus von 33 beziehungsweise 29 Millionen Euro zu Buche. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Eintracht Frankfurt mit einem Minus von neun Millionen Euro bisher die viertschlechteste Bilanz aufweist, RB Leipzig hingegen 17,5 Millionen Euro Plus gemacht hat. Im Verlaufe des Tages könnten sich die Zahlen aber natürlich noch ändern.

Komplett unbeeindruckt zeit sich derweil nur die englische Premier League. Dort rede man über "ganz andere Dimensionen", stellt Krösche klar, zum Rest der Fußball-Welt herrsche "ein Ungleichgewicht". "Es ist klar ersichtlich, dass in der Premier League nicht nur die Top-Klubs investieren, sondern auch die Vereine, die nicht im internationalen Geschäft spielen, massiv aufrüsten. Das gibt es so in keiner anderen Liga."