27.01.2023 10:45 Uhr

So plant der BVB mit Top-Talent Julien Duranville

Julien Duranville schließt sich dem BVB an
Julien Duranville schließt sich dem BVB an

Mit Julien Duranville vom RSC Anderlecht verpflichtet Borussia Dortmund bereits den dritten Winter-Neuzugang. Wie viel Geld bezahlt der BVB für den 16-Jährigen, den auch der FC Bayern auf dem Zettel hatte? Wie verlief die bisherige Karriere des belgischen Top-Talents? Was sind seine Stärken und Schwächen? Und wie planen die Dortmunder mit Duranville?

Wie viel Geld bezahlt der BVB für Julien Duranville?

Eine ganze Menge. Medienberichten zufolge fließen zunächst 8,5 Millionen Euro nach Anderlecht. Über Bonuszahlungen kann diese Summe aber noch auf über elf Millionen Euro ansteigen.

Beim BVB erhält Duranville demnach zunächst einen Dreijahresvertrag. Ein längerfristiger Kontrakt ist für minderjährige Spieler nicht möglich. Es gibt dem Vernehmen nach aber eine Option auf einen Anschlussvertrag ab dem 18. Geburtstag.

Anderlecht stand in der Personalie Duranville unter Druck. Seinen bis 2024 laufenden Vertrag beim belgischen Rekordmeister wollte der Youngster nicht verlängern. Den spätestens für den Sommer geplanten Verkauf zieht der Klub nun vor.

Bestätigt wurde der Deal vom BVB am Freitag. Duranville habe sich "langfristig" an den Verein gebunden, hieß es in der offiziellen Mitteilung.

Wie lief die bisherige Karriere von Julien Duranville?

In Anderlechts Nachwuchsteams und den belgischen Junioren-Nationalmannschaften machte Duranville schon länger auf sich aufmerksam.

Der Hype nahm Fahrt auf, als ihn Geschäftsführer Peter Verbeke Ende 2021 in einem Video auf dem vereinseigenen YouTube-Kanal wegen seiner beeindruckenden Schnelligkeit als "Blitz" adelte. Bereits im Mai 2022 folgte in der Playoff-Partie gegen den FC Brügge Duranvilles Profi-Debüt - im Alter von 16 Jahren und 17 Tagen.

Bis heute stehen elf Einsätze (ein Tor) für Anderlechts erste Mannschaft in seiner Statistik. In der Conference League sammelte Duranville bereits erste internationale Erfahrung.

Medienberichten zufolge stand er bei zahlreichen internationalen Top-Klubs, darunter auch beim FC Bayern, auf dem Zettel. Das Rennen machte letztlich der BVB, der wieder einmal von seinem exzellenten Ruf bei der Ausbildung von Talenten profitierte.

Was sind die Stärken und Schwächen von Julien Duranville?

In der Offensive ist der neue BVB-Hoffnungsträger flexibel einsetzbar. Bevorzugt kommt Duranville auf Rechtsaußen zum Einsatz. Auf dem linken Flügel und sogar im Mittelsturm hat er aber ebenfalls bereits gespielt. 

Hervorstechend sind Duranvilles Athletik, sein Tempo und seine Dribbelstärke. Er bringt damit Elemente in den Dortmunder Kader, die dort abgesehen von Jamie Bynoe-Gittens bislang kaum vertreten sind.

"Er ist ein wendiger und trickreicher Spieler", lobte Sportdirektor Sebastian Kehl den Neuzugang gegenüber den "Ruhr Nachrichten".

Auch angesichts seines Alters hat Duranville aber natürlich noch Schwächen: Der erste Kontakt sowie seine Abschlüsse sind ausbaufähig. Mit einer Körpergröße von nur 1,70 Meter wird er zudem ziemlich sicher kein Kopfballungeheuer mehr werden.

Wie plant der BVB mit Julien Duranville?

Zunächst einmal wird sich die ohnehin traditionell gut ausgelastete medizinische Abteilung der Dortmunder um Duranville kümmern müssen. Ende 2022 zog er sich einen Muskelteilabriss zu. "Er kommt gerade aus einer Verletzung und wird sicherlich noch einige Zeit benötigen, um sich heranzuarbeiten", sagte Kehl.

Klar ist aber auch: Angesichts des finanziellen Volumens des Transfers wird sich Duranville beim BVB von Beginn an zumindest im Dunstkreis des Profi-Teams bewegen - zumal die (qualitativ hochwertigen) Alternativen für Trainer Edin Terzic auf den Offensivflügeln rar gesät sind.

Zuletzt enttäuschten dort Karim Adeyemi und Donyell Malen. Neben ihnen bewerben sich Giovanni Reyna sowie Bynoe-Gittens um einen Stammplatz.

Thorgan Hazard hat wohl keine großen Chancen auf Einsatzzeiten mehr und steht zum Verkauf. Der belgische Landsmann Duranvilles gehöre "zu den Altlasten im Kader", schrieb zuletzt die "WAZ".

Tobias Knoop